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“iSlave behind the iPhone”: neue Kritik an Apple-Zulieferer Foxconn

Die Hongkonger Arbeitsrechtsorganisation SACOM legte den Bericht „iSlave behind the iPhone“ vor, in dem die Zustände in einem Werk des Apple-Zulieferers Foxconn untersucht werden. SACOM berichtete unter anderem von gebrochenen Lohnzusagen und unbezahlten Überstunden. Arbeiter aus der Metallverarbeitung müssten zudem ohne ausreichende Schutzkleidung arbeiten und klagten über Kopfschmerzen und Hautausschläge.

Berlin / San Francisco > Kurz vor der mit Spannung erwarteten Präsentation des neuen iPhone von Apple ist erneut Kritik an den schlechten Arbeitsbedingungen bei einer Zulieferfirma in China laut geworden. Die deutsche Umwelt- und Sozialrechtsinitiative Germanwatch erklärte am Dienstag in Berlin, der Konzern habe aus den in den vergangenen Jahren bekanntgewordenen Problemen und Zwischenfällen anscheinend nichts gelernt. Germanwatch berief sich auf einen von der Hongkonger Arbeitsrechtsorganisation SACOM vorlegten Bericht „iSlave behind the iPhone“, in dem die Zustände in einem Werk des Apple-Zulieferers Foxconn untersucht werden.

SACOM berichtete demnach unter anderem von gebrochenen Lohnzusagen und unbezahlten Überstunden in dem neuen Foxconn-Werk in Zhengzhou, wo für Apple produziert wird. Arbeiter aus der Metallverarbeitung müssten zudem ohne ausreichende Schutzkleidung arbeiten und klagten über Kopfschmerzen und Hautausschläge.

„Apple ist die wertvollste Markenfirma der Welt und hat in jedem der letzten drei Quartale sechs und sieben Milliarden Dollar Gewinne eingefahren. Apple sollte nicht nur seine Profite im Blick haben, sondern auch die Arbeitsbedingungen in seiner Lieferkette“, erklärte Cornelia Heydenreich, Germanwatchexpertin und Koordinatorin von makeITfair, einer Kampagne zur Durchsetzung von Arbeits- und Umweltstandards in der Elektronikproduktion.

Foxconn ist der weltgrößte Elektronikhersteller. Der taiwanische Konzern baut in China für viele große Computer- und Handyproduzenten wie Apple, Sony und Nokia Geräte zusammen. Das Unternehmen war im vergangenen Jahr durch eine Serie von Selbstmorden in seinen Werken in die Kritik geraten. Arbeitsrechtler hatten für die Suizide unter den Beschäftigten schlechte Arbeitsbedingungen bei niedrigen Löhnen verantwortlich gemacht. Foxconn hatte in Folge der Selbstmorde die Löhne seiner Angestellten um rund 70 Prozent erhöht. Daneben sorgten auch tödliche Arbeitsunfälle sowie Berichte über Umweltverschmutzungen durch andere Apple-Zulieferbetriebe in China in den vergangenen Monaten für Schlagzeilen.


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