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Energiewende treibt Ticketpreise der Bahn hoch

Frankfurt am Main > Bahnkunden müssen in diesem Winter mit höheren Fahrpreisen rechnen. „Einen Verzicht auf Preiserhöhungen kann man sich nicht jedes Jahr leisten“, sagte Bahnchef Rüdiger Grube der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ vom Samstag. „Unsere Kosten sind stark gestiegen, zum Beispiel für Personal und Energie.“

Über konkrete Preisschritte will der Bahnvorstand laut Grube demnach im Oktober entscheiden. Im vergangenen Jahr hatte die Bahn mit Rücksicht auf die Belastungen durch das Winterchaos, als zahlreiche Züge ausfielen, auf Preiserhöhungen verzichtet.

Grube verwies nun darauf, dass sich besonders die Abschaltung der Kernkraftwerke preistreibend auswirke: „Allein die Energiewende verteuert unsere Energierechnung von rund 2,5 Milliarden Euro in diesem Jahr um 100 Millionen Euro. Über die nächsten fünf Jahre erhöhen sich unsere Energiekosten im Vergleich zur Planung um 250 Millionen Euro.“ Der Atomanteil am Strommix der Bahn sinke dieses Jahr von 22 auf 14 Prozent, schrieb die Zeitung. Dafür müsse die Bahn Strom aus anderen Quellen einkaufen.

Nach einem Bericht des Berliner „Tagesspiegel“ vom Samstag hat die Bahn weiterhin Probleme mit der Pünktlichkeit. Ende August waren die Züge im Regional- und Fernverkehr zwar zu 92,7 Prozent pünktlich, berichtete die Zeitung unter Berufung auf eine interne Statistik des Konzerns. Doch in 16 der 34 ausgewerteten Wochen dieses Jahres fuhren die Züge unzuverlässiger als 2009 und 2010. Ein Bahnsprecher wollte die Zahlen laut „Tagesspiegel“ nicht kommentieren. Am Dienstag will die Bahn erstmals seit Jahren ihre Pünktlichkeitsstatistik offen legen.


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