München > Der Halbleiterhersteller Infineon will in Dresden bis zum Jahr 2014 rund 250 Millionen Euro in eine neue Fertigungsanlage für sogenannte Leistungshalbleiter investieren. Das sagte eine Firmensprecherin am Donnerstag in München und bestätigte damit in Teilen einen Bericht des Online-Portals der „Sächsischen Zeitung“ vom selben Tag. Ihren Angaben nach sollen so am Dresdner Infineon-Standort etwa 250 neue Arbeitsplätze geschaffen werden.
Die Investitionen seien Teil des Aufbaus neuer Fertigungstechnologien für die auch als „Energiesparchips“ bekannten Leistungshalbleiter, für die es eine stark steigende Nachfrage gebe, sagte die Firmensprecherin. Die speziellen Chips kommen unter anderem in Fernsehgeräten, Kühlschränken sowie Netzteilen und Akkuladegeräten zum Einsatz, wo sie den Stromverbrauch senken. Sie werden auch in Elektro- und Hybridautos verbaut.
Nach Angaben der Sprecherin entsteht die neue Fertigung in den Anlagen des ehemaligen Chipherstellers Qimonda. Die Infineon-Tochter hatte 2009 Insolvenz angemeldet. Ihre Immobilien in Dresden hatte der Mutterkonzern, der direkt daneben schon länger ein Werk betreibt, im Mai gekauft. In der neuen Fabrik sollen die Chips nach einem neuen Prozess aus 300-Millimeter-Siliziumscheiben, sogenannten Wafern, hergestellt werden. Bisher kamen Wafer mit 200 Millimetern Durchmesser in der Massenproduktion zum Einsatz. Die Umstellung ist technisch aufwändig. Infineon erprobte die neue Technik zuvor in einer Pilotanlage im österreichischen Villach.