Berlin (csr-news) – Die Passage kleiner Wasserkraftanlagen endet für Fische besonders häufig tödlich. Das zeigt ein vom Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) vorgelegtes Verfahren für die Bewertung der Fischsterblichkeit an Wasserkraftanlagen. Danach steigt das Risiko mit zunehmender Länge der Tiere. Ein hohes Tötungsrisiko bestehe für Aal, Meerforelle oder Störe, die lange Strecken wandern. Bei mehreren Wasserkraftanlagen im Flussabschnitt drohe ein Totalverlust an Fischarten.
Mit dem nun entwickelten Verfahren will das IGB ein Tool für Planungs- und Genehmigungsverfahren von Wasserkraftanlagen leisten: Die Bewertung der turbinenbedingten Sterblichkeit von Fischen sei bisher auch deshalb konflikthaft verlaufen, weil standardisierte objektive Bewertungsansätze der Mortalitätsrisiken fehlten.
„Wasserkraft ist zwar eine erneuerbare Energiequelle, aber nicht unbedingt umweltfreundlich“, heißt es beim IGB. Kleine Wasserkraftanlagen seien ökologisch problematisch und oft unrentabel, wenn sie mit dem notwendigen Fischschutz ausgerüstet würden. Die Forschenden empfehlen daher, solche Anlagen nicht über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) zu subventionieren.
Die Publikation „Fachplanerische Bewertung der Mortalität von Fischen an Wasserkraftanlagen“ > als PDF zum Download