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Nachhaltige Anleger sind treu

Frankfurt > Das Interesse der Investoren an ökologischen und ethischen Geldanlagen ist trotz der Rezession ungebrochen. Für rund die Hälfte aller Anleger kommen Geldanlagen nach ökologischen Kriterien und für rund ein Viertel Geldanlagen nach den Kriterien des ethischen Investments in Frage. Die Zahl der an diesen Produkten interessierten Investoren hat sich damit im Vergleich zum Frühjahr 2008 leicht erhöht. Und die Zahl der Bundesbürger, die bereits Geld in diese alternativen Anlageformen investiert haben, bleibt auf stabilem Niveau. „Die Zahlen belegen, dass Ökoinvestments alles andere als ein Luxusthema sind. Stattdessen sind sie ein nachhaltiger Anlagetrend, der nicht nur die Finanzkrise überdauern, sondern künftig weiter in den Fokus rücken wird“, kommentiert Peter Schirmbeck, Bereichsleiter Retail der DZ BANK, die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage von TNS Infratest im Auftrag der DZ BANK.

Das stabile Interesse ist angesichts des Abschneidens der Nachhaltigkeitsfonds nicht selbstverständlich: Nachhaltige Aktienfonds büßten 2008 mit einem durchschnittlichen Minus von 44,17 Prozent mehr ein als der Welt-Aktienindex MSCI World mit minus 39,5 Prozent. Als bester nachhaltiger Aktienfonds 2008 konnte der „Fortune Fund Services (FFS) Four Elements – Water“ der Kapitalanlagegesellschaft (KAG) FFS Fund Management Luxemburg die Verluste auf 17,9 Prozent begrenzen. Inhaber nachhaltiger Mischfonds hatten ein minus von 16 Prozent hinzunehmen. Im Plus mit durchschnittlich 1,5 Prozent lagen 2008 lediglich die nachhaltigen 18 Rentenfonds. Das ergab die jährliche Untersuchung des Dortmunder Branchendienstes ECOreporter.de zum Markt der nachhaltigen Geldanlage in Deutschland.

„Was eindeutig als Resonanz aus der Branche zu hören war, ist, dass ’nachhaltige Anleger‘ ihren Veranlagungen ‚treu‘ sind, d.h. langfristig an eine überdurchschnittliche Erholung glauben“, sagt Dr. Christine Jasch vom Wiener Institut für Ökologische Wirtschaftsforschung. „Wir haben die Talsohle fürchte ich, noch nicht erreicht, es wird generell noch runter gehen. Aber die nachhaltigen Werte werden überleben und mittelfristig wieder wachsen“, so Jasch weiter.

Auch Dr. Axel Klein von der akzente kommunikation und beratung GmbH rechnet mittelfristig mit einer positiven Entwicklung des Marktes für ethisches Investment. „Zum einen werden Anleger bald erkennen, dass die meisten nachhaltigen Geldanlagen schon ein Maß an Transparenz erkennen lassen, das die Anleger am Kapitalmarkt insgesamt vermisst haben. Zum zweiten ist der deutsche Markt immer eine Besonderheit, weil wir hier eine so gering ausgeprägte Aktienkultur haben, dass Anleger schneller als anderswo panisch reagieren“, so Axel Klein.

Die Daten der DZ BANK wurden in der Zeit vom 13. Januar bis 21. Januar 2009 im Rahmen einer telefonischen Umfrage erhoben. Die Stichprobe von 1.179 ist repräsentativ für anlage-affine Personen in der deutschen Bevölkerung ab 18 Jahren.


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