Köln > „Öko-Möbel fristen bei all ihren Vorteilen hinsichtlich der Nachhaltigkeit und Sozialverträglichkeit noch immer ein relatives Schattendasein, zumal alle daran beteiligten Akteure ganz klar ihre Hausaufgaben in Punkto Design, Eleganz und Komfort gemacht haben. Öko-Möbel sind heute so schick wie noch nie und können ganz locker mithalten mit der Forderung nach Lifestyle-Tauglichkeit, Urbanität und bezahlbarem Luxus“, sagt Otto Bauer, Geschäftsführer der ÖkoControl Gesellschaft für Qualitätsstandards und nennt als einen Grund dafür: „In vielen Köpfen hält sich der alte Müsli-Ruf des Öko-Möbels- dabei hat sich auch das Müsli zum hippen Trendprodukt entwickelt, ohne darum weniger gesund zu sein.“
Bereits seit zwanzig Jahren gibt es Öko-Möbel. Sie werden aus massivem Holz hergestellt, nur natürlich behandelt und sind ohne Spanplatten und Schadstoffe. Ausgelöst durch Holzschutzmittelskandale und Formaldehyd-Erkrankungen entwarfen Möbelhändler und Hersteller in den 80er Jahren die ersten Betten, Schränke und Kinderzimmer, die auf schädliche Stoffe verzichteten und nur aus dem natürlichen Rohstoff Holz gefertigt waren. Verkauft wurden die Öko-Möbel zunächst nur an eine kleine Kundengemeinde, die von Sorge um ihre Kinder und den Erhalt der Natur angetrieben wurde. Im Zuge der Umweltbewegung nahm die Anzahl der Käufer jedoch zu. Seitdem sind die strengen Kriterien gleich geblieben. Öko-Möbel werden immer noch produktionsnah vertrieben, das Holz standortnah verarbeitet. Sie sind klimaneutral in Produktion und Entsorgung. Zudem orientieren sich die klein- bis mittelständischen Hersteller der Öko-Möbel an den Anforderungen einer gelebten Corporate Social Responsibility.
Die ÖkoControl organisiert Schadstoff-Produkttests für ökologische Möbel aus Massivholz, Latex und anderen natürlichen Materialien, um den angeschlossenen Mitgliedern des Europäischen Verbands ökologischer Einrichtungshäuser (EVÖE) Sicherheit über die geführten Produkte zu geben.Der EVÖE ist ein Zusammenschluss von rund 50 ökologischen Inneneinrichtern in Deutschland und Österreich.