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Rankings brauchen Transparenz und Nachhaltigkeit eine breite Diskussion

Berlin > CSR-Rankings fällt es nicht leicht, eine breite öffentliche Aufmerksamkeit zu erreichen. Der Vergleich von Unternehmen über Branchen hinweg und die Aufstellung aussagekräftiger und nachprüfbarer Kriterien sind weitere Herausforderungen. Unternehmen fordern zudem mehr Transparenz bei den Rankings – insbesondere zu Entscheidungen von Jurys. Diese Statements kennzeichneten die Diskussion zum Thema „CR-Rankings – Medien als Scharfrichter unternehmerischer Verantwortung?“ gestern in Berlin, zu der Unternehmensverband econsense eingeladen hatte. Mit der Moderatorin Susanne Bergius (Handelsblatt) diskutierten Sebastian Knauer (Der Spiegel), Joachim Löchte (RWE AG), Dr. Henrik Müller (manager magazin) und Achim Halfmann (CSR NEWS).

Scharfrichter wollten die Medienvertreter nicht sein, wohl aber ihren Finger auf Schattenseiten unternehmerischen Engagements legen, so Spiegel-Redakteur Sebastian Knauer, dem es in CSR-Berichten häufig an Transparenz und Bestimmtheit fehlt. Einig waren sich die Diskutanten darin, dass gesellschaftliche Unternehmensverantwortung kein kurzfristiger Trend bleiben wird. Ob allerdings die derzeitige Finanzkrise zu mehr Nachhaltigkeit führt, beurteilten die Medienvertreter eher skeptisch. Gerade die jetzige Krise verleite angesichts der Liquiditätsprobleme zu Entscheidungen mit kurzfristiger Zeitperspektive, so Henrik Müller. Rankings haben ihre Bedeutung darin, dass sie Unternehmen auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft als Benchmarks dienen, betonte Löchte. Das setze aber eine Transparenz der Bewertungsmaßstäbe und Entscheidungsprozesse voraus. „Wir verstehen diese Forderung der Wirtschaft und bemühen uns, in Sachen Transparenz noch besser zu werden“, sicherte Müller zu, dessen manager magazin das Good Company Ranking veröffentlicht. Dass Rankings die komplexe gesellschaftliche und unternehmerische Wirklichkeit vereinfachen müssen, merkte Achim Halfmann an. Es sei daher eine Herausforderung an Medien, in ihren Beiträgen beispielsweise auch das Spannungsfeld von unternehmerischer, politischer und zivilgesellschaftlicher Verantwortung zu thematisieren.

Vergeben wurde an diesem Abend zum fünften Mal der econsense-Journalistenpreis. Diesjähriger Preisträger ist der ZDF-Redakteur Joachim Mahrholdt, der für seinen Film über „Gutes Geld? Ethik, Firmen, Investoren“ im ZDFinfokanal prämiert wurde. Einen Preis für Nachwuchsjournalisten gab es diesmal nicht, weil es der Jury unter den eingereichten Beiträgen an journalistischer Prägnanz fehlte, berichtete der econsense- Vorstandsvorsitzende Hanns Michael Hölz. „Rankings interessieren mich nicht“, bekannte Preisträger Joachim Mahrholdt in seinem Abschlussstatement. Zu einer Begründung für sein überraschendes Statement kam er nicht mehr, da die Zeit für diese Preisverleihung abgelaufen war.


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