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Oxfam: Ungleichheit als gesellschaftliche Zerreißprobe

Foto: Unsplash+ / Alexander Mils

NGO legt Studie über ungleiche Vermögensentwicklung vor

Berlin (csr-news) – Bei der Wohlstandsentwicklung geht die Schere immer weiter auseinander. Eine Oxfam-Studie zeigt: Während die fünf reichsten Männer der Welt ihr Vermögen seit 2020 mehr als verdoppeln und gemeinsam einen durchschnittlichen Gewinn von 14 Millionen US-Dollar pro Stunde einfahren konnten, sind zeitgleich weltweit fast fünf Milliarden Menschen ärmer geworden. „Diese zunehmende soziale Ungleichheit stellt Gesellschaften vor immer größere Zerreißproben“, so die geschäftsführende Vorsitzende von Oxfam Deutschland, Serap Altinisik. „Sie verstärkt geschlechtsspezifische und rassistische Diskriminierungen, sie untergräbt die Demokratie und trägt maßgeblich dazu bei, dass die Klimakrise sich zu einer Katastrophe ausweitet.“

Laut Oxfam konnten die fünf reichsten Männer der Welt ihr Vermögen seit 2020 von 405 Milliarden US-Dollar auf 869 Milliarden US-Dollar mehr als verdoppelt. Mit Blick auf Aktien besitzt weltweit das reichste Prozent der Menschen 43 Prozent des gesamten Finanzvermögens. Die Situation in Deutschland stellt sich vergleichbar dar: Laut Oxfam wuchs das Gesamtvermögen der fünf reichsten Deutschen ist seit 2020 inflationsbereinigt um rund 73,85 Prozent – von etwa 89 auf etwa 155 Milliarden US-Dollar. Weltweit haben dagegen 4,77 Milliarden Menschen, die ärmsten 60 Prozent der Menschheit, seit 2020 zusammen 20 Milliarden US-Dollar Vermögen verloren.

Oxfam fordert eine europäische Vermögenssteuer für Superreiche. „Wir brauchen eine Besteuerung hoher Vermögen, damit auch die Superreichen ihren gerechten Beitrag zum Gemeinwohl leisten“, so Altinisik.

Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) verwies in diesem Zusammenhang auf Risiken dieser Entwicklung: „Sie gefährdet den Zusammenhalt unserer Gesellschaften und die Demokratie, sie hemmt eine menschenwürdige Entwicklung und zementiert Armut.“ Schulze weiter: „Die Besteuerung von Superreichen und den Übergewinnen großer Konzerne muss hoch auf die internationale Agenda der Finanzminister kommen.“

Der Oxfam-Bericht > „Inequality Inc. How corporate power divides our world and the need for a new era of public action“ (PDF englisch)


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