CSR_NEWS

CSRtoday am 19.07.23

Kaffeebohnen in Kenia (Achim Halfmann/CSR NEWS)

Heute: Fairer Handel * LobbyControl * Geflüchtete aus der Ukraine * Geschäfte mit Russland: Farmatome, Siemens Energy und Fraport * Greenwashing mit Klimaneutralität

Velbert (csr-news) – Tagesaktuelle Meldungen aus Medien, Unternehmen, der Wissenschaft und der Zivilgesellschaft kurzgefasst – heute:

Fairer Handel verzeichnet Zuwachs

Im Jahr 2022 verzeichnete der Faire Handel mit 2,18 Milliarden Euro eine Umsatzsteigerung von 11,5 % gegenüber geschätzten Endverbraucherpreisen des Vorjahres. Das berichtete der Geschäftsführer des Forum Fairer Handel (FFH), Matthias Fiedler, gestern auf einer Pressekonferenz in Berlin. Im Fairen Handel werden insbesondere Lebensmittel, Textilien, Kosmetik, Blumen und Kunsthandwerk angeboten. Fairer Handel will “die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen am Anfang der Lieferkette verbessern und ihre politische und wirtschaftliche Position stärken”, so die FFH. Auf die Bedeutung des Fairen Handels für Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika verwies die FFH-Vorstandsvorsitzende Andrea Fütterer: „Wo sinkende Erträge infolge der Klimakrise auf horrend gestiegene Lebenshaltungskosten treffen, eröffnen faire und verlässliche Handelspartnerschaften Zukunftsperspektiven, die immer mehr Menschen verweigert werden“.
Die FFH-Website: https://www.forum-fairer-handel.de/
Die Broschüre “Aktuelle Entwicklungen im Fairen Handel” > als PDF zum Download.

Der Verein LobbyControl legt Jahresbericht vor

In dem Jahresbericht 2022/23 berichtet der Verein LobbyControl über seine Arbeit und die – aus eigener Perspektive – bedeutenden Erfolge. Dazu zählen Recherchen zum Einfluss der Gaslobby auf die Energiewende und der Digitalkonzerne auf EU-Ebene. Ergänzt wird der Jahresbericht durch einen Finanzbericht 2022.
Der Jahresbericht > als PDF
Der Finanzbericht > auf der Website

Geflüchtete aus der Ukraine: Knapp die Hälfte will in Deutschland  bleiben

Das  Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB) hat ukrainische Geflüchtete zu Beginn des Jahres 2023 befragt: Etwa die Hälfte beabsichtigt, längerfristig in Deutschland zu bleiben. Die Erwerbstätigkeitsquote der Geflüchteten ist gegenüber dem Spätsommer 2022 leicht auf 18% gestiegen, wobei nach IAB-Angaben die Notwendigkeit zur Sprachkursteilnahme eine Ursache bildet. Über zwei Drittel der ukrainischen Geflüchteten, die Anfang 2023 (noch) nicht erwerbstätig waren, wollen dies sofort oder innerhalb des kommenden Jahres tun. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022 flüchteten mehr als eine Million Menschen aus der Ukraine nach Deutschland – überwiegend Frauen und Kinder.
Weitere Infos im > DIW-Wochenbericht 28 (PDF)

Russlandgeschäfte: Greenpeace kritisiert Farmatome und Siemens Energy

Das französische Unternehmen Framatome und Siemens Energy liefern nach Greenpeace-Angaben weiterhin Hochtechnologie und Know-how an den russischen Staatskonzern Rosatom. “Während Russland unendliches Leid über die ukrainische Bevölkerung bringt, machen Framatome und Siemens Energy weiterhin Geschäfte mit einem russischen Staatsunternehmen. Das ist unerträglich”, so Kateryna Bystrytska, Sprecherin von Greenpeace in Kyjiw, gegenüber der Presse. Rosatom sei unmittelbar an der russischen Invasion in der Ukraine beteiligt und solle  auf die EU-Liste der sanktionierten russischen Unternehmen gesetzt werden, fordert Greenpeace. Mitarbeiter des Unternehmens seien im umkämpften Atomkraftwerks-Standort Saporischschja tätig. Zu den Dienstleistungen von Framatome und Siemens Energy für Rosatom haben Greenpeace Frankreich und Greenpeace Deutschland heute einen Bericht vorgelegt.
Der Greenpeace-Bericht > als PDF.

Fraport-Anteile an russischem Flughafen

Dass der Flughafen-Konzern Fraport ein Viertel der Anteile an der Betreibergesellschaft vom St. Petersburger Flughafen Pulkowo hält, ist nicht neu. Nach Recherchen von WDR, NDR und “Süddeutscher Zeitung” (SZ) wurde dieser in den vergangenen Monaten von Militärmaschinen genutzt – und das ist neu. So zeigten Satellitenbilder, dass dort ein Tu-22M3-Bomber landete. Maschinen dieses Typs können unter anderem KH-22-Marschflugkörper abwerfen, die von Russland im Angriffskrieg gegen die Ukraine auch gegen zivile Ziele eingesetzt werden. Ob die beobachtete Maschinen tatsächlich im Ukraine-Krieg eingesetzt wurde, sei nicht belegt. Zu den Fraport-Anteilseignern zählen das Land Hessen ist mit mehr als 30 Prozent und die Stadt Frankfurt über ihre Stadtwerke mit rund 20 Prozent. Fraport wolle seine Beteiligung am Flughafen in St. Petersburg ruhen lassen, aber nicht aufgeben.
Der > Tagesschau-Bericht

Deutsche Unternehmen in Russland

Nach einem Bericht von Spiegel Online hat sich seit dem russischen Überfalls auf die Ukraine nur ein Bruchteil der dort tätigen westliche Unternehmen aus dem Land zurückgezogen. Das Magazin beruft sich auf Zahlen der Kyiv School of Economics (KSE), wonach gerade einmal acht Prozent der deutschen Firmen ihren Rückzug abgeschlossen haben. 23  Prozent seien im Begriff zu gehen und 69 Prozent warten noch ab oder wollen in Russland tätig bleiben.
Der > Spiegel-Bericht (kostenpflichtig)

“Klimaneutrale Unternehmen”: UBA fordert einheitliche Standards gegen Greenwashing

Die Zahl der Unternehmen, die sich auf den Weg zur Klimaneutralität machen oder die sich bereits als klimaneutral bezeichnen, wächst. Laut Umweltbundesamt (UBA) sei für Verbraucher oft unklar, ob hinter entsprechenden Aussagen zur Treibhausgasneutralität echte Klimaschutzambitionen stecken oder eher Greenwashing stecken. UBA-Präsident Dirk Messner spricht sich deshalb gegenüber der Presse für einheitliche Standards aus: „Wir brauchen strenge, überprüfbare Anforderungen an die Treibhausgasneutralität, die Grünfärberei wirksam ausschließen. Das sind wir sowohl den engagierten und ambitionierten Unternehmen wie auch den Verbrauchern schuldig.“ In einer Studie hat das UBA freiwillige Initiativen zur Treibhausgasneutralität von Unternehmen auswerten lassen.
Die UBA-Studie „Klimaneutrale Unternehmen – Überblick zu freiwilligen Initiativen und Aktivitäten zur Treibhausgasneutralität auf unterstaatlicher Ebene“ > als PDF zum Download


Die Dokumentation zu dieser Ausgabe von CSRtoday
steht eingeloggten Mitgliedern der CSR NEWS-Community hier zur Verfügung:

 


Werden Sie Mitglied im UVG e.V. und gestalten Sie den Nachhaltigkeitsdialog mit. > Die Infos
DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner