Essen (csr-news) – Auf der heutigen Hauptversammlung will die Bank für Kirche und Caritas (BKC) die Unternehmensführung der thyssenkrupp AG für Geschäftstätigkeiten in den Bereichen Atomkraft und Rüstungsexporte kritisieren. Inhaltlich geht es um die Beteiligung von thyssenkrupp Infrastructure am Bau des ersten Atomkraftwerks in Bangladesch, was laut BKC mit hohen Risiken für Mensch und Umwelt verbunden sei. Weiter wird der Export von Rüstungsgütern durch thyssenkrupp Marine Systems an Staaten wie die Türkei und Ägypten kritisiert, denen Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen werden.
Die BKC handelt für die 2017 gegründete institutionelle Investorenkoalition Shareholders for Change mit 13 Mitgliedern aus ganz Europa und 30 Mrd. Euro Vermögen in Verwaltung. Seit Oktober 2020 werde zu den Waffengeschäften ein Engagement-Dialog mit thyssenkrupp geführt, so Tommy Piemonte, Leiter Nachhaltigkeitsresearch bei der BKC, gegenüber CSR NEWS. Der Konzern habe offen und transparent kommuniziert, sich in der Sache aber weiter auf die Position zurückgezogen, die Bundesregierung habe die Waffenexporte genehmigt. Piemonte verweist dagegen auf die UN-Leitlinien für Wirtschaft und Menschenrechte und auf wirtschaftliche Risiken dieses Engagements, etwa Schadensersatzklagen. Damit möchte der BKC-Banker Öffentlichkeit und Aktionäre sensibilisieren.
Das zweiminütige Video-Statement von Tommy Piemonte kann auf der > Info-Seite von thyssenkrupp zur Jahreshauptversammlung angesehen werden. Ein thyssenkrupp-Sprecher kündigte an, die Fragen der BKC auf der Hauptversammlung „im direkten Austausch mit unseren Shareholdern“ zu beantworten.