Eschborn (csr-news) – Migrantinnen und Migranten leisten wichtige Beiträge in der deutschen StartUp-Szene: Sie gründen etwas häufiger als Nicht-Migranten, eher aus nicht-monetären Motiven (um eine Familientradition fortzusetzen oder um die Welt zu verändern) und mit deutlicheren Wachstumsambitionen. Zu diesem Ergebnis kommt der Global Entrepreneurship Monitor 2020/2021 des RKW Kompetenzzentrums in Kooperation mit dem Institut für Wirtschafts- und Kulturgeographie der Leibniz Universität Hannover, der seit 21 Jahren das Gründungsgeschehen in bis zu 70 Ländern untersucht.
Die Studie verweist auf Vorteile von Menschen mit Migrationserfahrungen: Durch ihre internationale Herkunft kennen sie globale Märkte, Gründungskulturen und Geschäftspraktiken gut. Dabei wird es ihnen in Deutschland nicht immer leicht gemacht, berichtet Projektleiterin Natalia Gorynia-Pfeffer vom RKW Kompetenzzentrum. Fehlende Zugänge zu Netzwerken oder der fehlende Kontakt zu einer Hausbank und deren Kreditfinanzierung erschwerten migrantische Gründungen. Die immer zahlreicheren Hochschul-Initiativen zur StartUp-Förderung könnten zielgruppenspezifischer ausgerichtet werden – gerade auch im Blick auf die Bedarfe von Menschen mit Migrationshintergrund.
Wie die RKW-Expertin weiter sagte, entwickelten manche Migrantinnen und Migranten ihre Gründungsideen bereits vor der Einwanderung. „Solche Newcommer sind häufig innovativer, setzen neue Impulse und entwickeln andere Ideen oder Produkte als Einheimische“, so Gorynia-Pfeffer. Zuwanderungsförderung sollte daher nicht nur auf die Bedürfnisse von Fachkräften, sondern auch auf die junger Gründer ausgerichtet werden.