Düsseldorf (csr-magazin) – Andreas Belocerkov ist Social-Media-Experte, lebt in Spanien und führt von dort die Düsseldorfer Marketingagentur Buddies Media. Auf Instagram erreicht er über 36.000 Follower. Mit ihm sprach Achim Halfmann über die Nachhaltigkeits-Kommunikation via Instagram.
CSR MAGAZIN: Wofür stehen Sie auf Ihrem eigenen Instagram-Channel?
Andreas Belocerkov: Ich stehe für Lifestyle und Disziplin. Ich lasse meine Zielgruppe – junge Menschen zwischen 23 und 35 Jahren – an meinem Alltag teilnehmen. Ein Fotograf begleitet mich, ich poste von meinen Reisen, gebe persönliche Einblicke, berichte von meinen Transformationen und mache auch mal Witze.
Unternehmen wollen sich mit Nachhaltigkeitsthemen auf Instagram positionieren. Wie fangen sie an?
Es gilt, eine Zielgruppe zu gewinnen, die ihnen zuhört – egal ob ich als Unternehmen oder als Personenmarke auf Instagram agiere. Und dazu muss man auffallen. Niemand interessiert sich für jemanden, der nur 0-8-15-Inhalte wiedergibt. Man muss anecken, für etwas stehen, etwas verkörpern. Wenn ich lange genug über bestimmte Themen rede, Ecken und Kanten habe, gewinne ich meine Zuhörerschaft. Beharrlichkeit ist dabei enorm wichtig. Die größten Accounts gehören Menschen, die regelmäßig zur gleichen Zeit über Nischenthemen sprechen.
Follower zu gewinnen ist eine, Follower zu halten eine andere Herausforderung.
Zunächst muss ich Autorität aufbauen, um über Umwelt und Nachhaltigkeit sprechen zu können. Wichtig ist, über den Mehrwert für die Zielgruppe nach außen zu gehen. Es geht um einen Dreischritt: Probleme ansprechen, die wir als Personen erlebt haben, über unseren Weg – unsere Transformation – berichten und die Lösung anzubieten.
Neben dem Mehrwert ist das Entertainment enorm wichtig. Ohne ansprechende Fotos und Inhalte habe ich keine Chance. Das bringt Follower dazu, drei- bis fünfmal täglich vorbeizuschauen.
Das hört sich nach einem erheblichen Aufwand an.
Ein großer Denkfehler ist die Unterschätzung des Werbebudgets. Eine Marke auf Instagram aufzubauen, ist ein ganzes Business. Früher hat man drei bis fünfmal in der Woche gepostet, heute geschieht das besser dreimal am Tag.
Wie viel Dialog steckt in der Instagram-Kommunikation?
Gerade wer nicht mit seiner Zielgruppe kommuniziert, riskiert Shitstorms. Mittelständische Unternehmen sind häufig überfordert, wenn ein solcher Shitstorm losgeht. Wichtig ist dann, im Krisenmanagement trainiert zu sein und einen Berater an seiner Seite zu haben.
Trotzdem: Aus Angst gar nicht oder nur unpersönlich in den Social Media zu kommunizieren, ist heute keine Alternative mehr.
Vielen Dank für das Gespräch!
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