Darmstadt (csr-news) > Unsinn nannte Arbeitgeberpräsident Info Kramer die Bestrebungen, die menschenrechtliche Sorgfaltspflicht von Unternehmen notfalls per Gesetz einzufordern. “Hier wird eine faktische Unmöglichkeit von den Unternehmern verlangt: Sie sollen persönlich für etwas haften, das sie persönlich in unserer globalisierten Welt gar nicht beeinflussen können”, sagte Kramer in einem Interview (Beitrag auf CSR NEWS).
Das sehen manche Unternehmen ganz anders, beispielsweise die 40 kleinen und mittleren Importeure und Händler für fair gehandelte Produkte, die sich unter dem Label FAIR BAND zusammengeschlossen haben. In einer Stellungnahme gegenüber CSR NEWS begrüßen die Unternehmer ausdrücklich die Initiative der Bundesrepublik, deutsche Unternehmen in die Pflicht zu nehmen, bei ihren Auslandsgeschäften auf die Einhaltung von Menschenrechten und ökologischen Standards zu achten.
„Anders als der Arbeitgeberpräsident halten wir diese Initiative für sehr sinnvoll und dringend notwendig.“ sagt Jürgen Herold, Vorstand des Bundesverbandes der fairen Importeure und Gründer von Frida Feeling in Darmstadt. „Hier wird nichts Unmögliches von Unternehmen verlangt, wie unsere Mitglieder seit vielen Jahren bereits unter Beweis stellen. Grundvoraussetzung ist allerdings die Bereitschaft der Unternehmen in Deutschland, ihr wirtschaftliches Handeln zu ändern: Werden im traditionellen Handel die größten Margen hier bei uns abgeschöpft, legen faire Importeure Wert darauf, dass alle Beteiligten das notwenige Einkommen haben und die WFTO Standards einhalten.“
Die Mitglieder des Verbandes haben sich alle verpflichtet, die allgemeinen Standards des Fairen Handel zu erfüllen und somit für die Qualität und die faire Herstellung der Produkte zu bürgen. Die 10 WFTO-Prinzipien sind Grundlage ihres unternehmerischen Handelns; alle nehmen soziale Verantwortung in einer globalisierten Welt ernst und stehen für eine neue, nachhaltige Art des Unternehmertums: Ein faires Handelsprogramm, von dem sowohl die Kunden als auch die Hersteller langfristig profitieren. “Viele handelsübliche Waren, die heute in Deutschland erhältlich sind, werden in weniger entwickelten Ländern zu Bedingungen gefertigt, die wir in Deutschland niemals akzeptieren würden.” so Robert Weber, 2. Vorsitzender und Gründer der Bad Boyz Ballfabrik in Nürnberg. „Unternehmer dürfen sich nicht hinter dem Konsumenten verstecken, sondern müssen selbst durch ihren verantwortungsvollen Einkauf darauf achten, dass Produzenten fair bezahlt und keine Waren aus ausbeuterischer Arbeit nach Deutschland importiert und hier angeboten werden.“