Düsseldorf (csr-news) > Im Rahmen des Sustainable Finance Action Plans befasst sich die EU-Kommission intensiv mit der Fortentwicklung des externen Reportings. Ohne Frage ist eine stärkere Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten sinnvoll: Diese sind „nichtfinanziell“, aber keineswegs „ohne Bezug zur wirtschaftlichen Lage“. Darüber hinaus ist aber in einer zunehmend digitalen Welt die Bilanzierung des selbst geschaffenen immateriellen Vermögens zu überdenken: Diese Werte machen häufig drei Viertel und mehr des Unternehmenswerts aus. Hierdurch driften Markt- und Buchwert zunehmend auseinander. Fraglich ist ferner, ob die Definition von Vermögenswerten durch deren Schuldendeckungsfähigkeit noch zeitgemäß ist. Sollte nicht eher das Wertschöpfungspotenzial betrachtet werden? „Unternehmen können schon heute die Aussagekraft und die Informationseffizienz der Berichterstattung verbessern“, sagt Klaus-Peter Naumann, Sprecher des IDW Vorstands. „Dafür müssten sie die Geschäftsberichte in puncto Prägnanz, Zukunftsorientierung und Benchmark an Analystenreports angleichen. Der Rechtsrahmen für die Rechnungslegung steht dem nicht entgegen.“
Es sei sinnvoll, den Abschluss um eine szenariobasierte tabellarische Darstellung der Planwerte zentraler Gewinn-und-Verlustrechnung-Größen für die kommenden drei bis fünf Jahre zu ergänzen, heißt es im Positionspapier. „Außerdem wäre neben einer fokussierten, an Investoren gerichteten Berichterstattung über die derzeitige und künftige wirtschaftliche Lage eine zusätzliche, an einen weiteren Stakeholder-Kreis gerichtete Berichterstattung über die Auswirkungen der Geschäftstätigkeit im Sinne eines Transparenzberichts oder eines License-to-operate-Reports wichtig“, setzt Naumann fort. Beide Berichte würden dieselben Themen enthalten, allerdings je nach Berichtszweck, Berichtsanforderungen und Berichtsadressat unterschiedlich detailliert.