Hamburg (csr-news) > Eine wachsende Nachfrage nach CmiA-Baumwolle seitens der Textilbranche sorgte dafür, dass rund 50 Millionen CmiA-Textilien auf den Markt gebracht wurden. Rund 30 Unternehmen und Brands nutzen CmiA-Baumwolle für ihre Textilien. Zu den Top-Abnehmern zählen 2016 die Otto Group mit bonprix als größtem Abnehmer, Tchibo und die REWE Group mit ihren Vertriebslinien REWE, Penny und Toom Baumarkt. Ebenfalls große Mengen nachhaltiger Baumwolle wurden von Engelbert Strauss, Ernsting’s family, Asos, ALDI SÜD und BESTSELLER abgenommen. Dabei wird CmiA-Baumwolle nicht nur von großen Textilkonzernen und Handelsketten nachgefragt, sondern auch von kleineren Modelabels wie Hiitu aus Deutschland, Cooekid aus Großbritannien, Weaverbirds aus Dänemark oder Abaana aus Uganda. „Angesichts der vielen heterogenen Abnehmer von Cotton made in Africa-Baumwolle wird deutlich, dass nachhaltige Baumwolle aus Afrika für zahlreiche, unterschiedliche Produktgruppen einsetzbar ist“, so Christian Barthel, Direktor Supply Chain Management bei CmiA.
30 Prozent der Baumwollproduktion in Subsahara Afrika
Als größtes Label für nachhaltige Baumwolle aus Afrika zertifiziert CmiA mittlerweile 30 Prozent der Baumwollproduktion in Subsahara Afrika – rund 320.000 Tonnen. Etwa acht Prozent der am Weltmarkt gehandelten Baumwolle kommt aus dieser Region. Die CmiA-Baumwolle wird auf fast 1,2 Millionen Hektar Land von über 780.000 Kleinbauern angebaut. In Afrika sind nur wenige Großplantagen in diesem Geschäft aktiv. In insgesamt zehn Ländern ist die Initiative aktiv. Zu den größten CmiA-Anbauländern gehören Sambia, Kamerun, die Elfenbeinküste und Burkina Faso. CmiA ist damit, nach eigenen Angaben, der größte Standard für nachhaltige Baumwolle aus Afrika.
Geringer Landbesitz ist eines der großen Probleme der Farmer, ähnlich wie in anderen Bereichen, etwa beim Anbau von Kaffee oder Kakao. Die Flächen sind nicht groß genug um den Bauern und ihren Familien ein ausreichendes Einkommen zu sichern. Im Falle der CmiA-Farmen sind dies über 6,7 Millionen Menschen (5,9 Millionen Familienangehörige). Ihnen ein vernünftiges Leben zu ermöglichen, ist ein zentrales Ziel der Initiative. Heute noch so aktuell wie vor 12 Jahren, schreibt Michael Otto im Vorwort. „Selbstverständlich kann auch CmiA an vielen schwierigen Gegebenheiten nichts ändern. So verfügen die Kleinbauern beispielsweise nur über kleine Ackerflächen. Aber Cotton made in Africa kann sie darin unterstützen, ihre Erntemengen zu erhöhen und die Qualität ihrer Baumwolle zu verbessern“, schreibt Otto.
Wirkunsgrad leicht erhöht
Insgesamt 20 Verifizierungseinsätze in 2016 stellten die Einhaltung des CmiA Standards sicher und boten neben den kontinuierlich stattfindenden Schulungen hilfreiche Leitlinien für Verbesserungen. Die aggregierten Daten der Verifizierungseinsätze in 2016 belegen, dass bei Folgeverifizierungen die Umsetzung des CmiA Standards deutlich verbessert wurden. Durchgeführt werden die Kontrollen von den drei unabhängigen Audit-Unternehmen, EcoCert, Africert und Control Union.
Durch die gestiegenen Verkäufe von CmiA-zertifizierter Baumwolle in den Textilproduktionsländern konnte CmiA 2016 ein konsolidiertes Einnahmenplus von 47 Prozent erzielen – insgesamt fast 1,5 Millionen Euro. Insgesamt konnte die Initiative rund 3,7 Millionen Euro Einnahmen verbuchen. Neben den Lizenzeinnahmen sind Spenden die zweitwichtigste Einnahmequelle (1,2 Millionen Euro in 2016). Der Anteil der öffentlichen Zuschüsse in 2016 erreichte einen Tiefstand von 1 Prozent. Die Effektivität der eingesetzten Mittel gemessen an den Stiftungszielen konnte im Vergleich zum Vorjahr um einen weiteren Prozentpunkt auf 72 Prozent gesteigert werden. Konkret, fast 1,7 Millionen Euro flossen direkt in die Projekte.
Damit unterstützt Cotton made in Africa Projekte der Dorfgemeinschaften und finanziert bspw. Solarenergieprojekte für Farmer-Trainingszentren, Wasser-oder Frauenprojekte. Das Gesamtvolumen der in 2016 aktiven Kooperationsprojekte betrug 950.000 Euro. Die Projekte werden im Schulterschluss mit lokalen Baumwollgesellschaften, Partnern wie CARE, der Welthungerhilfe, OTTO, C&A, Otto Österreich sowie der Deutschen Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG) mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) umgesetzt.