Autor des Basisbeitrags: Dr. Patrick Dohmen, Vorstand, Europäisches Kompetenzzentrum für Barrierefreiheit Linnich
Inklusion bezeichnet das Miteinbezogen sein bzw. die gleichberechtigte Teilhabe an der Gesellschaft.
Jeder in der Gesellschaft Lebende erhält die Möglichkeit, sich vollständig und gleichberechtigt an allen gesellschaftlichen Belangen und Aktivitäten zu beteiligen – und zwar von Anfang an und unabhängig von seinen individuellen Fähigkeiten, ethnischer wie sozialer Herkunft, Gesundheitszustand, Geschlecht oder Alter. Sie fördert und steht also für ein gesellschaftliches Miteinander in allen wichtigen Lebensbereichen. Inklusion erfordert die Zustimmung Aller und besitzt gesamtgesellschaftliche Bedeutung. Sie gelingt nur dann, wenn möglichst viele Menschen erkennen, dass gelebte Inklusion eine Gesellschaft bereichert. Die Inklusion sieht, im Gegensatz zur Integration, jeden einzelnen Menschen als Individuum in einer Gesamtgesellschaft und löst Gruppenbildungen auf. Soziale Inklusion betrifft keineswegs nur Menschen mit Behinderung, sondern auch Senioren, Migranten, Kinder und Jugendliche, sprich: Eine Gesellschaft für Alle.
1. Inklusion und Unternehmensverantwortung
Kurz zusammengefasst bedeutet Inklusion im Unternehmen, dass Arbeitsrechte, Menschenrechte aber auch Kundenrechte respektiert werden und jede Form von Diskriminierung unterbunden wird. Im Unternehmen werden alle Mitarbeiter und Kunden gleich, offen und fair behandelt.
Unterschiedliche Menschen (Alter, ethnische Herkunft, Geschlecht, etc.) bereichern jedes Unternehmen. Inklusion bedeutet konkret, im Unternehmen nicht nach Defiziten zu schauen, sondern darauf, was Mitarbeiter leisten und welche Fähigkeiten sie mitbringen, also nicht zuerst nach dem Schmutzfleck auf dem weißen Hemd suchen, sondern erst einmal schauen, was funktioniert, bevor wir nach Fehlern suchen.
2. Praxis in Unternehmen
Auch im alltäglichen Geschäftsleben ist Inklusion eine gesamtgesellschaftliche oder besser gesamtbetriebliche Herausforderung. Hierbei müssen Rahmenbedingungen geschaffen werden, die es allen Mitarbeitern ermöglichen, sich produktiv am Arbeitsprozess zu beteiligen und sich erfolgreich im Unternehmen einzugliedern. Positiver Effekt: Dies kommt im großen Maße allen Mitarbeitern zu Gute: Ein größeres Verantwortungsgefühl und das Vermeiden sozialer Ausgrenzung sorgen für ein gesteigertes Selbstwertgefühl jedes einzelnen -Mitarbeiters und fördern die Identifikation mit dem Unternehmen und die Sozialkompetenz aller Mitarbeiter. Das Unternehmen profitiert durch ein positives Betriebsklima und ein gutes Image beim Kunden.
Inklusion im Unternehmen bedeutet nicht zuletzt auch eine Analyse des Produktportfolios. Jahrzehntelang wurden Produkte nach dem Normalitätsprinzip (90/10) entwickelt und angeboten. Inklusive Produkte (Stichwort: Universal Design) sind Produkte für Alle. Auf diese Weise unterstützt man nicht nur jeden einzelnen Menschen, sondern gewinnt auch einen wichtigen Wettbewerbsvorteil.
3. Links
- Onlinehandbuch – Inklusion als Menschenrecht
- Arbeitsbuch Kommunaler Index für Inklusion
- “Erklärix”-Film: Was ist Inklusion?
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