Autorin des Beitrags: Karin Huber, Expertin für Corporate Responsibility & Sustainability und Kommunikation
Carbon Disclosure Project (CDP) ist eine unabhängige Non-Profit-Organisation mit Hauptsitz in London, UK, und Büros in New York, Dublin, Paris, Berlin, São Paulo, Stockholm und Tokio. Sein Ziel ist es, einen dauerhaften Dialog zwischen Aktionären und Unternehmen zu den Auswirkungen des Klimawandels auf deren Geschäftsfelder zu ermöglichen und diesen durch qualitativ hochwertige Informationen zu CO2-Emissionen, Klimarisiken sowie Reduktionszielen und -strategien von Unternehmen zu unterstützen. Einmal jährlich erhebt das CDP in derzeit etwa 60 Ländern Unternehmensdaten und kooperiert dabei mit politischen Entscheidungsträgern, Forschung und akademischen Institutionen sowie Standardentwicklern und NGOs.
Mehr als 3.700 Unternehmen der größten Volkswirtschaften der Welt berichten ihre Daten an das CDP, über 80% davon gehören zu den 500 größten und umsatzstärksten Unternehmen weltweit (Stand 2013). Die jährlichen CDP-Berichte liefern eine Bewertung ihrer Risiken und Chancen in Bezug auf Klimawandel, Wasser, Lieferkette, Wald-und Forstwirtschaft, Städte sowie CO² Maßnahmen. Dies unterstützt die Unternehmen beim Setzen von Reduktionszielen und der Verbesserungen ihrer Performance in relevanten Nachhaltigkeitsbereichen. Das CDP stellt damit die weltweit größte Sammlung selbst berichteter Daten zum Klimawandel zur Verfügung. Die Daten werden im Auftrag von 722 institutionellen Investoren gesammelt, welche gemeinsam 87 Billionen US$ an Vermögenswerten verwalten (Stand 2013). Die von den Unternehmen freigegebenen Daten sowie die jährlichen CDP Berichte sind auf der Internetseite des CDP frei verfügbar. Anfragen und Antworten von Unternehmen sind öffentlich einsehbar. Investoren, die das CDP unterstützen, erhalten auch Zugang zu Informationen die das Unternehmen als „nicht-öffentlichen“ deklariert.
Um effektive CO²-Management-Strategien im Bereich der Lieferkette entwickeln zu können und integrieren zu können, initiierte das CDP im Oktober 2007 ein Supply Chain-Programm, mit dem Ziel, Unternehmen und Lieferanten gleichermaßen dabei zu unterstützen Engagement-Strategien zu implementieren, Supply-Chain-Emissionen zu reduzieren, ihren Wasserverbrauch zu kontrollieren sowie das Risikomanagement an sich verändernde klimatische Bedingungen anzupassen.
Das CDP Supply Chain-Programm ist ein kostenpflichtiger Dienst, der mithilfe eines einfachen Prozesses, Informationen von Lieferanten zu Klima-und Wasser-Strategien und Maßnahmen generiert. So sollen positive Ergebnisse von Lieferanten gesammelt werden, doppelte Anfragen eliminiert und die „Questionnaire-Müdigkeit“ reduziert werden. Auch bietet die standardisierte Plattform eine gute Möglichkeit für Vergleiche und Benchmarking, da die Ergebnisse aggregiert und mit klaren, quantifizierten Kennzahlen belegt werden.
Seit 2008 erstellt CDP jährlich den Carbon Disclosure Leadership Index (CDLI), der einen Überblick über die Ausführlichkeit der Berichterstattung gibt. Seit 2009 werden auch Performance und Qualität der Maßnahmen der berichtenden Unternehmen im Carbon Performance Leadership Index (CPLI) bewertet um so Fortschritte der Unternehmen im Umgang mit dem Klimawandel abzubilden und zwischen guter Berichterstattung und der Umsetzung von Maßnahmen zu unterscheiden. Zukünftig sollen die Performance-Scores in den CDLI miteinbezogen werden.
Das CDP wird durch eine Vielzahl von Organisationen, Regierungen, Behörden, NGOs und Unternehmen finanziert. Dazu gehören: DEFRA (UK), Environmental Protection Agency (US), VROM (Niederlande), NUTEK (Schweden), DOEN Foundation (Niederlande), Esmée Fairbairn Foundation (UK), Nathan Cummings Foundation (USA), Oak Foundation (Schweiz), WWF (Deutschland, Indien und Großbritannien), Erneuerbare Energien und Energieeffizienz (REEEP), Merrill Lynch, Pictet Asset Management und AXA.
Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz.
Links