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Essen ist Grüne Hauptstadt Europas 2017

Seit dem 21. Januar ist die Ruhrgebietsstadt Essen offiziell Grüne Hauptstadt Europas 2017. Zur Eröffnungsfeier kamen mehr als 10.000 Menschen in den Grugapark. „Unser Motto lautet ‚Erlebe dein Grünes Wunder‘. Wir möchten die Menschen aus Europa und der Welt einladen, uns zu besuchen und ihr ganz persönliches Grünes Wunder zu erleben. Unsere Stadt hat viel Überraschendes zu bieten“, betonte Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen.

Brüssel (csr-news) > Da mehr als zwei Drittel der Europäer in Städten leben, ist die Bewältigung umweltpolitischer Herausforderungen von enormer Bedeutung für die Gesundheit und das Wohlergehen der Bürger. Mit der Auszeichnung „Grüne Hauptstadt Europas“ sollen die Bemühungen und das Engagement zur Verbesserung der städtischen Umwelt belohnt und das Bewusstsein für die Notwendigkeit von Umweltveränderungen auf Ebene der Städte geschärft werden. „Essen wird ein Vorbild für nachhaltige Stadtentwicklung sein und die besten Verfahren, die sich in dieser Stadt bewährt haben, austauschen und fördern“, so die EU-Kommission in ihrer Ankündigung.

Beispielsweise werden die Flüsse, die durch Essen fließen, wichtige Bestandteile des Grünen Hauptstadt-Jahres sein. Die Emscher, einst Abwasserfluss des Ruhrgebiets, wird derzeit von der Emschergenossenschaft im Rahmen eines Jahrhundertprojektes noch bis 2020 renaturiert, in der Ruhr darf ab Mai wieder offiziell an einer Badestelle am Baldeneysee geschwommen werden. Die Mobilität der Zukunft steht ebenfalls bei vielen Aktivitäten im Mittelpunkt – zum Beispiel der Fahrradverkehr. Klima- und Energiewandel, nachhaltiges Essen und Gärtnern in der Stadt – auch diese Themen spielen im Grünen Hauptstadt-Jahr eine Rolle und waren im Rahmen von künstlerischen Darbietungen und Mitmachaktionen Teil Programms am Eröffnungswochenende.

“Wir möchten in 2017 zeigen, wie viel Grün in unserer Stadt steckt – nicht nur sichtbares Grün in Parks, Gärten und an den Ufern unserer Flüsse, sondern auch das Grün in den Herzen und Köpfen unserer Bürger“, versprach Simone Raskob, Umwelt- und Baudezernentin der Stadt Essen und Projektleiterin der Grünen Hauptstadt Europas.

EU-Kommissionsmitglied für Umwelt: „Ich gratuliere Essen zum Titel Grüne Hauptstadt Europas 2017 und zur Umwandlung der Stadt in einen gesünderen Lebensraum. Die beeindruckende Umwandlung einer Kohle- und Stahlstadt zur grünsten Stadt in Nordrhein-Westfalen ist Ausdruck des erfolgreichen Strukturwandels in Essen. Diese großen Fortschritte im Bereich der ökologischen Nachhaltigkeit waren nur mit Weitblick, verantwortungsvoller Verwaltung, starker Führungskraft und der Beteiligung der Bürger möglich.“

Die Kommission entwickelt auch das „Green City Tool“ – ein neues Instrument, das jede Stadt freiwillig nutzen kann, um seine Umweltleistung zu bewerten und zu überwachen. Es basiert auf zwölf Kriterien, die für die Auswahl Grüner Hauptstädte verwendet werden, und hilft europäischen Städten, ihre städtische Umwelt und die Lebensqualität in der Stadt zu verbessern. Das Tool wird voraussichtlich ab Juni einsatzbereit sein.

Was überzeugte die Jury?

CO2-Emissionen
Ein ehrgeiziges Ziel, die CO2-Emissionen bis 2020 um 40 Prozent zu verringern
Straßen
128 000 m² Straße wurden mit lärmoptimiertem Asphalt neu asphaltiert
Wasserwirtschaft
Ein Wasserwirtschaftssystem mit multifunktionalen Grünflächen, die für das Regenwassermanagement, den Hochwasserschutz und die Grundwasseranreicherung genutzt werden, um auf mindestens 15 Prozent der an das Mischwassernetz angeschlossenen Fläche zu verhindern, dass Regenwasser in das Netz gelangt
Radwege
376 km Radwege: Steigerung des Radverkehrs um 25 Prozent bis 2035
Arbeitsplätze
Schaffung von 20 000 Arbeitsplätzen im Umweltbereich bis 2025
Grünflächen
95 Prozent der Bevölkerung leben nicht weiter als 300 m von städtischen Grünflächen entfernt
Autoverkehr
Verringerung des Autoverkehrs um 29 Prozent bis 2035
Haushaltsabfälle
Keine Deponierung von Haushaltsabfällen seit den 1960er Jahren
Recycling
Recyclingziel von 65 Prozent bis 2020

Während seines Jahres als Grüne Hauptstadt Europas 2017 plant Essen mehr als 300 Projekte und Veranstaltungen von Bürgern, mit denen die Lebensqualität in der Stadt weiter verbessert und Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt der Entwicklungsprogramme der Stadt gerückt werden soll. Die Grüne Hauptstadt Europas 2016, Ljubljana in Slowenien, hat den Titel für das Jahr 2017 nun an Essen weitergeben, 2018 wird dieser dann an das niederländische Nijmegen gehen.


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