Braunschweig (csr-news) > Mit kritischem Blick schauen Verbraucher und verantwortliche Politiker heute auf die Tierproduktion im Inland wie im Ausland. Gerade deshalb sind verlässliche und unabhängige Informationen zu Produktionssystemen der Schweinehaltung wichtiger denn je. In der ersten Ausgabe des englischsprachigen Pig Report 2016, den das Expertennetzwerk agri benchmark Pig – ein Projekt aus dem Thünen-Institut für Betriebswirtschaft – vorgelegt hat, werden Zahlen und Fakten zur weltweiten Schweinefleischproduktion vorgelegt.
Wie entwickelt sich die Schweineproduktion weltweit? Welche Länder sind Exporteure, welche Länder Importeure von Schweinefleisch? Der Pig Report beantwortet nicht nur diese Fragen, sondern liefert einen detaillierten Einblick in die Struktur des Sektors aus 14 Ländern, die in der globalen Schweinefleischproduktion und im Handel führend sind.
So zeigt der Pig Report 2016, dass Deutschland der größte Exporteur von Schweinefleisch ist, wobei allein 15 Prozent der deutschen Exporte nach China fließen. Dies überrascht zunächst nicht, ist China doch der größte Importeur von Schweinefleisch weltweit. Ein Blick in den Pig Report zeigt aber, dass nur 4 % des in China konsumierten Schweinefleischs aus Importen stammt. China ist heute mit 54 Millionen Tonnen der global führende Schweinefleischproduzent, an zweiter Stelle kommt dann die Europäische Union mit weniger als der Hälfte dieser Produktionsmenge.
Alleinstellungsmerkmal des Reports ist die Auswertung der Daten, die aus den typischen Betrieben des Netzwerks sowohl getrennt für die Sauenhaltung und die Schweinemast als auch für geschlossene Systeme mit Sauenhaltung und Schweinemast gewonnen werden konnten. Dazu gehören einerseits produktionstechnische Kennziffern wie Ferkelanzahl und -gewichte, Mortalitäten, tägliche Zunahmen und Mastdauer, andererseits auch betriebswirtschaftliche Ergebnisse wie Vollkostenrechnungen, Preisanalysen sowie Rentabilitätskennzahlen. So wird es möglich, die Unterschiede in der Wirtschaftlichkeit der Schweineproduktion in verschiedenen Ländern zu verstehen und die Konsequenzen geänderter Rahmenbedingungen für die Betriebe aufzuzeigen.