Köln (csr-news) > Die müssen ab 2017 den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) entsprechen und werden mit einem entsprechenden Siegel gekennzeichnet. Die empfohlenen Werte der WHO z.B. für Zucker und Salz in Lebensmitteln für Kinder sind Richtlinien, die nicht im deutschen Lebensmittelgesetz verankert sind. Dennoch wird sich die WDR mediagroup (WDRmg) bei der Vergabe von Maus-Lizenzen in diesem Produktbereich daran orientieren. Einzige Ausnahme: Bei anlassbezogenen Produkten wie beispielsweise Backmischungen für Geburtstagskuchen oder Adventskalender mit Schokolade dürfen auch die Kleinsten mal ein wenig „sündigen“.
„Für uns als Rechteinhaber der Maus ist es selbstverständlich, dass wir beim sensiblen Thema Kindermarketing vorangehen und uns für eine gesunde Ernährung von Kindern einsetzen“, erläutert Andrea Zuska, Geschäftsleitung Programmverwertung bei der WDRmg. „Und vielleicht können wir mit dieser Selbstverpflichtung in der Branche ein positives Signal setzen und für Bewegung bei der Vergabe von entsprechenden Lizenzen sorgen.“
Ab 2017 vergibt die WDRmg neue Maus-Lizenzen für Lebensmittel nur noch an solche Hersteller, deren Produkte die WHO-Empfehlungen erfüllen. So wird es zukünftig Obst, Gemüse und Nüsse mit dem entsprechenden WHO-Siegel geben. Auch werden bereits bestehende Lizenzen für Brot und Brotwaren in der Rezeptur entsprechend umgestellt. Laufende Lizenzen für Produkte, die die WHO-Empfehlungen nicht erfüllen, werden nicht verlängert, so. z.B. für Kaubonbons. Lizenzprodukte, die schon immer gemäß dieser Empfehlung am Markt waren (z.B. Tee), werden mit dem neuen Siegel gekennzeichnet und fortgeführt.
„Es ist gut, dass ein Kinderidol wie ‚die Maus‘ künftig für solche Produkte wirbt, die Eltern guten Gewissens kaufen können: Obst, Gemüse und Nüsse“, sagte Oliver Huizinga von foodwatch. „Endlich nimmt ein Medienunternehmen die Empfehlungen der WHO ernst. Andere Rechteinhaber müssen nun nachziehen! Comic-Helden wie ‚Spongebob‘, ‚Wickie‘ und ‚die Biene Maja‘ werben bislang hauptsächlich für Zuckerbomben.“ Nach wie vor würde die Bekanntheit vieler Kinderidole dazu benutzt, für zu süße, zu salzige und zu fettige Lebensmittel zu werben. Studien hätten zudem gezeigt, dass die Werbung mit beliebten Comicfiguren vor allem bei kleinen Kindern verfängt: Sie greifen besonders gerne zu den so beworbenen Produkten. Die gezielte Werbung für ungesunde Kinderprodukte erschwere Eltern die ausgewogene Ernährung ihrer Kinder, so die Kritik von foodwatch. Zum einen setzt das aggressive Marketing gezielt auf den „Quengelfaktor“ der Kleinen im Supermarkt, zum anderen geben Kinder ihr Taschengeld gerne und besonders häufig für Snacks und Süßigkeiten aus.
Schon mehrfach hätte foodwatch die entsprechenden Unternehmen aufgefordert, diese Praxis zu beenden. Der Rechteinhaber Studio 100 (u.a. „Wickie“) gab zwar an, dass „die Biene Maja“ künftig auch für Obst und Gemüse werbe, gestattet den Gebrauch seiner Comicfiguren aber uneingeschränkt weiter für zuckrige Snacks und Getränke. Disney überarbeitet nach eigenen Angaben derzeit seine Lizenzkooperationen. Ähnlich äußerte sich der Konzern (u.a. „Micky Maus“) allerdings auch schon im Vorjahr. Nickelodeon („Spongebob“) vergibt Lizenzen unter anderem an Süßigkeiten- und Limonadenhersteller. Der Comic-Schwamm wirbt zur Weihnachtszeit außerdem für einen Adventskalender.