Berlin (csr-news) > 123 Kommunen wurden zur Teilnahme am Wettbewerb Papieratlas 2016 eingeladen, davon haben 91 die Einladung angenommen und ihren Papierverbrauch in Verwaltung, Schulen und Hausdruckerei dokumentiert. Dabei zeigte sich, Kommunen setzen zunehmend auf Recyclingpapier, im Durchschnitt lag die Quote bei 85 Prozent und dokumentiert markierte damit einen neuen Rekord. Mit einer Quote von 100 Prozent wurde Siegen als „Recyclingpapierfreundlichste Stadt 2016“ ausgezeichnet. „Wir hatten hier schon einen älteren Beschluss aus der Politik, den Anteil an Recycling-Papier zu erhöhen. Aber das war weit entfernt von 100 Prozent“, so Siegens Bürgermeister Steffen Mues. „Durch den Papieratlas bin ich zu Beginn meiner Amtszeit im Oktober 2007 dann für das Thema zusätzlich sensibilisiert geworden und habe gesagt: hier müssen wir etwas tun! Mit viel persönlicher Überzeugungsarbeit ist dann gelungen, jedes Jahr die Quote zu erhöhen.“ Die Stadt Düsseldorf wurde mit der höchsten Steigerungsrate als „Aufsteiger des Jahres“ geehrt. Weitere Auszeichnungen gingen an die Städte Essen, Bonn, Freiburg, Halle (Saale), Erlangen und Gütersloh, die ihre Leistungen der Vorjahre als „Mehrfachsieger“ bestätigten.
Der Papieratlas wird bereits im neunten Jahr von der Initiative Pro Recyclingpapier (IPR) in Kooperation mit dem Bundesumweltministerium, dem Umweltbundesamt, dem Deutschen Städtetag, sowie dem Deutschen Städte- und Gemeindebund durchgeführt. Erstmals wurde der Papieratlas in Kooperation mit dem Deutschen Hochschulverband auf den Hochschulsektor mit einem eigenen Wettbewerb ausgeweitet. Universitäten und Fachhochschulen mit über 5.000 Studierenden wurden eingeladen, ihren Papierverbrauch transparent zu machen. Insgesamt haben sich 36 Hochschulen aus 13 Bundesländern beteiligt. Die durchschnittliche Recyclingpapierquote liegt hier bei 57,65 Prozent.
Als „Recyclingpapierfreundlichste Hochschule 2016“ wurde die Universität Tübingen ausgezeichnet. Die Universität beschafft für Verwaltung, Fakultäten, Druck- und Kopierservice sowie Hausdruckerei ausschließlich Papier mit dem Blauen Engel. Für den Herstellungsprozess bedeutet dies allein für das Jahr 2015 eine Einsparung von 4,4 Millionen Liter Wasser und mehr als 906.000 kWh Energie. Die Umstellung auf Recyclingpapier war eine Maßnahme im Rahmen des EMAS-Prozesses (Eco Management and Audit Scheme), in dem sich die Universität Tübingen 2011 erfolgreich für ihr Umweltmanagement zertifizieren ließ. „Die Universität Tübingen hat sich zum Ziel gesetzt, die Umweltleistungen kontinuierlich zu verbessern. In diesem Rahmen wurden auch die Möglichkeiten untersucht, beim Papier Energie und Ressourcen einzusparen“, so Kanzler Andreas Rothfuß. „Es hat sich gezeigt, dass Recyclingpapiere keine prinzipiellen Nachteile gegenüber Frischfaserpapieren aufweisen, und die Umstellung hat sich als problemlos erwiesen.“
„Der Papieratlas 2016 ist ein voller Erfolg. Die Kommunen konnten ihren Recyclingpapieranteil insgesamt weiter ausbauen und erreichen ein neues Spitzenniveau. Zugleich freuen wir uns über das auf Anhieb große Interesse der Hochschulen, sich ebenfalls in einem Wettbewerb zu messen und ihre Papierbeschaffung nachhaltig auszurichten“, so Ulrich Feuersinger, Sprecher der IPR. Papier mit dem Blauen Engel spart in der Produktion gegenüber Frischfaserpapier bis zu 60 Prozent Energie, bis zu 70 Prozent Wasser und verursacht weniger klimaschädliches CO2. Das Umweltzeichen Blauer Engel garantiert zudem die Erfüllung höchster Qualitätsanforderungen in Bezug auf Druck und Laufeigenschaften sowie Archivierbarkeit des Papiers.