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SDG-Index : Weiter Weg um Ziele zu erreichen

Vor einem Jahr wurden auf einem Sondergipfel in New York die UN-Nachhaltigkeitsziele bis 2030 festgelegt. Darin verpflichten sich erstmals alle UN-Mitgliedsstaaten, gemeinsam zu einer besseren ökonomischen, ökologischen und sozialen Entwicklung beizutragen. Doch bis zum Erreichen der UN-Nachhaltigkeitsziele ist es für Industrie- und Entwicklungsländer noch ein weiter Weg. Ein neuer Index für die UN-Nachhaltigkeitsziele (SDG-Index) zeigt erstmals, wo die Weltgemeinschaft steht.

Gütersloh/New York (csr-news) > Vor einem Jahr wurden auf einem Sondergipfel in New York die UN-Nachhaltigkeitsziele bis 2030 festgelegt. Darin verpflichten sich erstmals alle UN-Mitgliedsstaaten, gemeinsam zu einer besseren ökonomischen, ökologischen und sozialen Entwicklung beizutragen. Doch bis zum Erreichen der UN-Nachhaltigkeitsziele ist es für Industrie- und Entwicklungsländer noch ein weiter Weg. Ein neuer Index für die UN-Nachhaltigkeitsziele (SDG-Index) zeigt erstmals, wo die Weltgemeinschaft steht.

Demnach sind alle Länder noch deutlich von der Erfüllung der insgesamt 17 Ziele entfernt. Während die OECD Staaten vor allem in den Bereichen verantwortungsvoller Konsum und bei ihren Beiträgen zur internationalen Entwicklungszusammenarbeit Versäumnisse aufholen müssen, scheitern viele Entwicklungsländer noch an grundlegenden Entwicklungszielen wie Hungerbekämpfung und Sicherheit. Der SDG-Index ist die erste weltweite Vergleichsstudie von Industrie- und Entwicklungsländern zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele. Der Index wurde von der Bertelsmann Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Sustainable Development Solutions Network (SDSN) und dem UN-Sonderberater Jeffrey Sachs erarbeitet. Für die Studie wurden Daten aus 149 Ländern verglichen.

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Die Länder, die die Nachhaltigkeitsvorgaben am ehesten erfüllen, sind nicht die größten Volkswirtschaften, sondern vergleichsweise kleine europäische Staaten: Schweden, Dänemark und Norwegen erreichen die höchsten Platzierungen im Ländervergleich. Die Werte für die USA (25. Platz) und China (76. Platz) verdeutlichen, dass die großen Volkswirtschaften in puncto nachhaltiger Entwicklung noch aufholen müssen. Dennoch schneiden die Industriestaaten insgesamt am besten ab. Am unteren Ende der Skala befinden sich fast ausschließlich afrikanische Entwicklungsländer wie die Zentralafrikanische Republik und Liberia.

Deutschland belegt im weltweiten Ranking den 6. Platz hinter der Schweiz und den skandinavischen Ländern. Laut Index liegt Deutschland mit einem Ergebnis von rund 81 Punkten über dem OECD Durchschnittswert (73 Punkte). Zusammen mit Großbritannien (10. Platz) ist es das einzige Land der G7-Staaten unter den Top Ten. „Auf Worte müssen Taten folgen: Die Staats- und Regierungschefs haben beim historischen Gipfel im letzten Jahr ambitionierte Ziele vorgegeben. Nun müssen alle auch ihre Hausaufgaben erledigen, damit wir bis 2030 die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung erreichen“, sagte Aart De Geus, Vorstandsvorsitzender der Bertelsmann Stiftung.

Von allen Zielen ist Deutschland bei der Armutsbekämpfung am erfolgreichsten. Die Zielvorgaben sind in diesem Bereich laut Index erreicht. Dennoch ist hierzulande ein Trend zu steigender sozialer Ungleichheit feststellbar: Die einkommensstärksten 10 Prozent der Bevölkerung verdienen mehr als die einkommensschwächsten 40 Prozent. Auch bei weiteren Zielen müssen Deutschland und die Industriestaaten insgesamt noch nachlegen: Das gilt beispielsweise für die Bereiche internationale Zusammenarbeit, Infrastruktur, Klimaschutz und Artenvielfalt. Um global als Vorbild für Entwicklungs- und Schwellenländer zu gelten, müssen alle Industriestaaten ihre Investitionen in diesen Bereichen erhöhen. Den Zielwert bei der Entwicklungshilfe von 0,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts erreicht Deutschland noch nicht (0,5 Prozent). Außerdem hinkt die Bundesrepublik beim Zugang zum mobilen Internet hinterher. Auf 100 Einwohner kommen hierzulande nur rund 45 mobile Breitbandanschlüsse. Auch der hohe CO2-Ausstoß in Deutschland mit rund 9 Tonnen pro Kopf ist zwar deutlich geringer als beim OECD-Spitzenreiter USA (17 Tonnen), aber gleichzeitig deutlich höher als in vergleichbaren Volkswirtschaften wie Großbritannien (7,1 Tonnen) und Frankreich (5,2 Tonnen).

 


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