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CSRbriefly für die 4. Kw.

Weitere Ereignisse und Themen rund um die gesellschaftliche Unternehmensverantwortung in dieser Woche:

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Karstadt führt bundesweit Mehrwegtragetaschen ein

Ab Mai 2016 wird Karstadt in allen Filialen Mehrwegtragetaschen, als umweltfreundlichere Alternative zur Plastiktüte einführen, und will damit ein branchenweites Zeichen für mehr Nachhaltigkeit setzen und einen Beitrag zur Vermeidung von Müll leisten. „Wir haben uns bewusst für die Mehrwegtragetaschen entschieden und machen mit der Einführung einen großen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit“, so Karstadt-Vertriebs-Chef Thomas Wanke. „Natürlich bedeutet das – neben der logistischen Bewältigung dieser Aufgabe – auch ein Umdenken bei Mitarbeitern und Kunden anzustoßen“, so Wanke. Bei den neu designten Taschen (Verkaufspreis; 1,50 EUR) setzt das Unternehmen auf Polyethylen mit 70% Recyclinganteil. Für die Einwegtragetaschen wird bereits ab 1. März eine größenabhängige Gebühr von 5, 10, 20 oder 30 Cent erhoben.

Furcht vor Datenmissbrauch

Knapp 70 Prozent der Deutschen sorgen sich um den Schutz ihrer persönlichen Daten. Sie befürchten durch Datenklau vor allem finanziellen Schaden, Identitätsdiebstahl und den unerlaubten Eingriff in die Privatsphäre. Im Vergleich zur Befragung vor zwei Jahren wurden die Bedenken nicht weniger. Einen deutlichen Anstieg gab es bei der Angst, dass Daten zur Planung von Terroranschlägen missbraucht werden könnten.

Noble Foods, Marks & Spencer, Waitrose and Coop Group (Switzerland) führen den Global Benchmark on Farm Animal Welfare an

Der Benchmark (BBFAW) wurde von den internationalen Tierschutzorganisationen «Compassion in World Farming» und «The World Society for the Protection of Animals (WSPA)» in Auftrag gegeben und finanziert. Er bewertet das Tierwohlengagement von Unternehmen nach den vier Kategorien «Innovationskraft», «betriebliche Umsetzung», «Leistungsberichterstattung» und «unternehmerisches Bekenntnis zum Tierwohl». Unter 90 international führenden Unternehmen im Lebensmittelbereich hat es Coop als einzige Anbieterin aus der Schweiz auf den ersten Platz geschafft. Das Unternehmen wurde vor allem für seine klare Strategie in Sachen Tierwohl und die Umsetzung entsprechender Maßnahmen gelobt. Dazu gehören unter anderem die Naturafarm-Tierhaltungsprogramme und die Bestrebungen, sich auch im Ausland für gleich hohe Tierwohlstandards wie in der Schweiz einzusetzen.

Wenig Frauen in Chefetagen öffentlicher Unternehmen

Trotz aller Bemühungen um einen höheren Anteil an Frauen in den Chefetagen sind weibliche Führungskräfte in öffentlichen Betrieben deutschlandweit noch immer deutlich unterrepräsentiert. Das geht aus einer Studie des Instituts für Public Management der Universität Leipzig unter der Federführung von Juniorprofessor Ulf Papenfuß hervor, deren Ergebnisse jetzt in der „Zeitschrift für öffentliche und gemeinwirtschaftliche Unternehmen“ veröffentlicht wurden. Der deutschlandweite Vergleich von 69 Städten und 1552 öffentlichen Unternehmen zeigt, dass im Gesamtdurchschnitt nur 15,7 Prozent der Top-Managementpositionen mit Frauen besetzt sind. Am besten schnitten in dem Vergleich die Städte Gera mit 33,3 Prozent, Berlin mit 32,4 Prozent und Offenbach am Main mit 31,3 Prozent ab. Schlusslichter unter den Städten mit mehr als zehn öffentlichen Unternehmen sind Jena, Ludwigshafen, Trier und Völklingen, in denen jeweils gar keine Frauen in den Top-Managementpositionen vertreten sind. Im Bundesländervergleich liegt die Repräsentation von weiblichen Führungskräften in öffentlichen Betrieben etwa in Niedersachen (9,9 Prozent), Bayern (8,7 Prozent) und Rheinland-Pfalz (5,8 Prozent) deutlich niedriger als in Berlin (32,4 Prozent), Bremen (25,2 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (20,5 Prozent). Im Vergleich von Branchen sind beispielsweise in Stadtwerken und in der Abfall- und Entsorgungswirtschaft deutlich weniger Frauen in Führungspositionen zu finden als in den Branchen Gesundheit und Soziales sowie Krankenhäuser.

Biokunststoffe nehmen wichtige Rolle in der künftigen Kunststoff-Kreislaufwirtschaft ein

Die Vision der „neuen Kunststoffwirtschaft“ orientiert sich an den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft und skizziert konkrete Schritte, wie Kunststoffe nie zu Abfall werden, sondern als wertvolle technische und biologische Nährstoffe in die Wirtschaft zurückgeführt werden. Die Studie Stiftung „Neue Kunststoffwirtschaft: Die Zukunft von Kunststoffen neu denken“ des Weltwirtschaftsforums und der Ellen-MacArthur-Stiftung liefert eine übergreifende Vision einer globalen Kunststoff-Kreislaufwirtschaft. Biokunststoffe spielen darin eine wesentliche Rolle bei der Entkoppelung der Wirtschaft von fossilen Ressourcen und helfen, dem Boden wichtige Nährstoffe zurückzugeben.

Rekordjahr für ehrenamtliche Helfer von Ford

Insgesamt 170 ehrenamtliche Projekte wurden im vergangenen Jahr von rund 1.700 Beschäftigten des Autobauers Ford umgesetzt. 2014 zählte der Automobilhersteller noch etwa 1.000 Freiwillige in 163 Projekten. Grund für diesen Anstieg war in erster Linie die Flüchtlingshilfe; hierbei kooperierte der Automobilhersteller mit verschiedenen Hilfsorganisationen und Willkommensinitiativen. Insgesamt haben seit dem Start des Ford Programms „Community Involvement“ im Mai 2000 über 1.700 Projekte vom ehrenamtlichen Engagement der Ford Beschäftigen profitiert. Die Ford-Werke, die ihre Beschäftigten für bis zu zwei Tage pro Jahr bezahlt von ihrer eigentlichen beruflichen Tätigkeit freistellen, widmeten damit fast 210.000 Arbeitsstunden ihrer Beschäftigten, was immerhin 14.000 Personen-Einsätzen entspricht, dem Gemeinwohl. Zusätzlich erhöhten sich die Fahrzeugeinsätze für gemeinnützige Projekte auf rund 1.000.

PR-Award für CSR-Aktivitäten

Die Ludwig Stocker Hofpfisterei aus München hat in diesem Jahr den Deutschen PR-Preis in der Kategorie Verantwortungskommunikation und CSR gewonnen. Ausgezeichnet wurde die, von der Agentur Serviceplan konzipierte Aktion „Auf Ähre und Gewissen – Bayern muss gentechnikfrei bleiben“. Die Bio-Bäckerei formulierte damit stellvertretend für die Mehrheit der Bevölkerung eine zentrale Zukunftsangst, so die Begründung. Die Hofpfisterei hat hierzu ein Aktionsbündnis gegen Gentechnik geschaffen – und kommuniziert via Offenem Brief in Tagesmedien, mit einer Plakataktion, Aktionen in über 160 Verkaufsstellen, Dialog im Social Web – und einem Magazin in Millionenauflage.

Vielfalt als Erfolgsmodell

René Behr, Vorsitzender des Berufsverbands schwuler Führungskräfte – Völklinger Kreis e. V., übergab die aktuelle Studie „Diversity Management in Deutschland 2015“ an die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundeswirtschaftsministerium, Brigitte Zypries. Für die Studie wurden über hundert Arbeitgeber aus dem privaten und öffentlichen Sektor über den Umgang mit Vielfalt in der Belegschaft befragt. Die Studie beleuchtet, welche Instrumente aus dem Portfolio des „Diversity Management“ besonders zielführend sind und für welche Dimensionen sie eingesetzt werden können. Kurze Fallbeispiele machen einzelne Aspekte erfolgreicher Arbeitgeber greifbar. Bereits in Vorgängerstudien wurde festgestellt, dass sexuelle Orientierung und Religion von deutlich weniger Arbeitgebern berücksichtigt werden als z. B. unterschiedliches Alter und Geschlecht der Mitarbeiter. Die aktuelle Studie beschreibt den Zusammenhang zwischen allen Dimensionen und dem Erfolg von Konzepten zur Bearbeitung der Vielfalt.

Unternehmenskultur: In jeder vierten Firma herrschen immer noch Befehl und Gehorsam

Anweisungen der Führungskräfte dürfen nicht hinterfragt werden, die Chefs kritisieren viel und loben selten – für 24 Prozent der Arbeitnehmer ist dieses Szenario tägliche Realität. In deutschen Büros und Werkhallen gibt damit nach wie vor am häufigsten ein befehlender Führungsstil den Ton an. Erst an zweiter Stelle folgt mit einer Verbreitung von 23 Prozent eine coachende Art des Führens, bei der die Mitarbeiter individuell gefördert und Aufgaben sinnvoll delegiert werden. Das sind Ergebnisse der repräsentativen Studie „Emotionale Führung am Arbeitsplatz“ der Personalberatung Rochus Mummert.

Studie zu Akzeptanz und Image der Getränkedose

Die Alu-Getränkedose hatte in der Schweizer Bevölkerung, unter anderem aufgrund einer ziemlich schlechten Ökobilanz ein negatives Image. An diesem negativen Image hat sich bis heute nur wenig verändert, wie die Studie „Die Alu-Getränkedose in der Wahrnehmung der Schweizer Bevölkerung“, die management tools im Auftrag des Schweizer Unternehmens IGORA durchführte, herausfand. Während Glas- und PET-Flaschen in der Bevölkerung besonders beliebt sind – 73 Prozent respektive 65 Prozent der Bevölkerung hegen große Sympathie für diese Verpackungsarten – ist die Getränkedose derzeit nur bei einem Drittel der Bevölkerung beliebt. Das schlechte Image ist insbesondere auf die vermeintlich schlechte Umweltbilanz zurückzuführen. Nur 16 Prozent attestieren der Dose eine gute Umweltverträglichkeit. Zum Vergleich: Sogar PET-Flaschen und Tetrapaks werden von 38 Prozent bzw. 35 Prozent der Befragten als (sehr) umweltverträglich wahrgenommen.

Deutschland kann erheblich vom Prinzip der „Circular Economy“ profitieren D

In Deutschland könnten bis 2030 durch das Wirtschaftsmodell der „Circular Economy“ die Ausgaben für Mobilität, Wohnen und Lebensmittel um 25 Prozent sinken. Durch das Prinzip der Kreislaufwirtschaft, in der Rohstoffe möglichst abfall- und emissionsfrei so lange wie möglich wiedergenutzt und durch Sharing-Konzepte geteilt werden, könnte die Wirtschaft im Land zudem jährlich 0,3 Prozentpunkte schneller wachsen. Dies sind die zentralen Ergebnisse für Deutschland der Studie mit dem Titel „Growth Within: A circular economy vision for a competitive Europe„. Erstellt wurde die Studie von der Ellen MacArthur Foundation, dem McKinsey Center for Business and Environment und dem Stiftungsfonds für Umweltökonomie und Nachhaltigkeit (SUN). „Von der Einführung einer Kreislaufwirtschaft würden in Deutschland vor allem die privaten Haushalte profitieren“, sagte Martin Stuchtey, Co-Autor der Studie und Leiter des McKinsey Center for Business and Environment. Das durchschnittlich verfügbare Haushaltseinkommen könnte bis 2030 um bis zu 3.000 Euro jährlich zusätzlich ansteigen. Die Kosten beispielsweise für Verkehrsstaus und für Wohnraum könnten um ein Fünftel verringert werden. Auch der CO2-Ausstoß könnte gemessen am aktuellen Niveau um rund die Hälfte sinken. Zudem ließe sich auch der Rohstoffverbrauch durch Auto- und Gebäudebau, Kunstdünger, Pestizide, landwirtschaftliche Wassernutzung und fossile Brennstoffe bis 2030 im Vergleich zu heute um bis zu einem Drittel senken. Die Studie zeigt: Auf Grund seiner hohen Ressourcenabhängigkeit und der innovativen und stark mit Dienstleistungen verschränkten Industrie ist Deutschland gut aufgestellt, um überproportional von einer Kreislaufwirtschaft zu profitieren.

DHL-Studie zeigt, dass Energiegesellschaften ihre Lieferketten anpassen müssen

Wie eine aktuelle Studie des Logistikdienstleisters DHL ergeben hat, müssen zahlreiche Unternehmen des Energiesektors ihre Lieferketten an das momentan beispiellos schwierige Marktumfeld anpassen. Der aktuelle Report, der sowohl die traditionellen Öl- und Gasgesellschaften und weitere Energieerzeuger als auch die Branche für erneuerbare Energien untersucht hat, kommt zu dem Schluss, dass sowohl Transparenz als auch Effizienz der Lieferketten optimiert werden müssen. Zudem sei ein Umdenken erforderlich, das die unternehmensübergreifende Nutzung von Logistikanlagen und -ressourcen innerhalb der Branche fördert. Die Aussagen von Logistikmanagern in der Öl- und Gasbranche belegen, dass 40 Prozent ihrem Unternehmen eine mangelhafte Lieferkettentransparenz bescheinigen. Nur einer von 20 Managern vertritt die Meinung, dass eine vollständige Transparenz der Supply Chain im Unternehmen gegeben sei. Der Report zum Download.

Handelspolitik fördert Nachhaltigkeit und Menschenrechte

Die Europäische Kommission und die Vertreterin der Union für Außen- und Sicherheitspolitik haben den ersten Bericht über die konkreten Auswirkungen des GSP+-Systems veröffentlicht. Mit diesem handelspolitischen Instrument der EU sollen Drittländer ermutigt werden, zentrale internationale Standards in den Bereichen Menschen- und Arbeitnehmerrechte, Umweltschutz und verantwortungsvolle Staatsführung einzuhalten. Bei diesem System, das auf dem Schema allgemeiner Zollpräferenzen (Allgemeines Präferenzsystem, APS) beruht, zahlen die beteiligten Länder bei der Ausfuhr verschiedener Waren in die EU keine Zölle. Dafür müssen sie 27 zentrale internationale Übereinkünfte ratifiziert haben (u. a. die Menschenrechtskonventionen der Vereinten Nationen (VN) und die Konventionen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) zu Arbeitnehmerrechten) und bereit sein, bei der Überwachung der Umsetzung dieser Übereinkünfte mitzuarbeiten. Im heutigen Bericht wird die Einhaltung der Übereinkünfte erstmals bewertet. Dem Bericht zufolge haben alle 14 Länder, die in den Genuss des GSP+-Systems kommen, Fortschritte erzielt. Sie haben ihre nationalen Einrichtungen gestärkt, die für eine wirksame Umsetzung der 27 zentralen internationalen Übereinkünfte zuständig sind, sie haben die Beziehungen zu internationalen Einrichtungen verbessert, die die Umsetzung der Übereinkünfte überwachen und sie haben ihr Berichtswesen modernisiert. Dies sind wichtige Schritte auf dem Weg zu weiteren praktischen Veränderungen. In Bereichen, in denen die positiven Entwicklungen langsamer vorangehen, wird die EU den Dialog mit den Ländern aufnehmen, um Möglichkeiten für eine Beschleunigung des Prozesses zu erörtern.

ECO PASSPORT – Zertifizierung für nachhaltige Textil-Chemikalien

Die Internationale OEKO-TEX Gemeinschaft hat ihr Portfolio an Zertifizierungen für nachhaltige Textilien um ein neues Zertifizierungssystem ergänzt. ECO PASSPORT ist ein Prüfverfahren mit dem Hersteller von Chemikalien und chemischen Verbindungen für die Textilproduktion wie Farbmitteln, funktionellen Ausrüstungen, Veredlungschemikalien, Schmierstoffen, Lösemitteln usw. belegen können, dass ihre Produkte für eine nachhaltige Textilherstellung geeignet sind. Das neue System befindet sich momentan in der Pilotphase und wird im Frühsommer 2016 offiziell eingeführt. Die Zertifizierung besteht aus drei unterschiedlichen Bewertungsmodulen, die stufenweise aufeinander aufbauen. Chemikalien-Hersteller, die einen Antrag auf Zertifizierung stellen, bekommen die Ergebnisse aus jeder Evaluierungsstufe mitgeteilt, so dass sie die Daten zur Bestätigung ihrer internen Qualitätskontrolle sowie ihrer Richtlinien in Bezug auf die Arbeitssicherheit verwenden können.

 


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