Wiesbaden (csr-news) > In der Versicherungswirtschaft sind Nachhaltigkeitsberichte noch immer eher selten anzutreffen. Zu den Unternehmen die einen anderen Weg gehen, gehört die, im Genossenschaftsverbund der Volks- und Raiffeisenbanken beheimatete, R+V-Versicherung. Die berichtet zwar auch erst zum zweiten Mal, spricht aber schon von Tradition. Allerdings zeigen die Nachhaltigkeitsaktivitäten auch Erfolge, beispielsweise eine signifikante Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks.
Die R+V-Versicherung ist mit über acht Millionen Kunden einer der größten Versicherer in Deutschland. Die Gruppe umfasst alle relevanten Bereiche einer breit aufgestellten Versicherung, von Sachversicherungen, über Leben- und Krankenversicherung bis hin zu einem eigenen Unternehmen für Tierversicherung. Entsprechend breit gefächert sind mögliche Nachhaltigkeitsthemen und auch die Möglichkeiten eine Nachhaltigkeitswirkung zu erzielen. Welche Themen dies im Detail sind, wurde bereits 2011 in einer konzernweit gültigen Nachhaltigkeitsstrategie festgelegt. Dabei hat sich das Unternehmen auf fünf Themenfelder konzentriert. So will man als verantwortungsvoller Versicherer und Kapitalanleger ebenso wie als kundenorientierter Dienstleister auftreten, insgesamt ein ökologisch verantwortungsvolles Unternehmen sein, attraktive Arbeitsplätze anbieten und sich auch als gesellschaftlich engagiertes Unternehmen zeigen. Zu jedem dieser Themenfelder werden konkrete Projekte umgesetzt die insgesamt die Nachhaltigkeitsperformance des Unternehmens steigern sollen. Über deren Erfolge soll der vorliegende, nach GRI-Standards erstellte Nachhaltigkeitsbericht für das Geschäftsjahr 2014 Auskunft geben.
Beachtliche Umwelteffekte durch Recyclingpapier
Eines der zentralen Themen im vorliegenden Nachhaltigkeitsbericht ist der Papierverbrauch. Davon benötigen Versicherungen jede Menge, bei der R+V Versicherung in Wiesbaden sind es rund 140 Millionen Blatt pro Jahr. An dieser Stelle setzt man bei der R+V an und will verstärkt Recyclingpapier nutzen. Im vergangenen Jahr wurde der Anteil bereits auf rund 27 Prozent gesteigert – insgesamt etwa 350 Tonnen Recyclingpapier in 2014. Doch es soll noch mehr gehen und Tests mit Recyclingpapieren sind zu guten Ergebnissen gekommen, sind also in den Druckstraßen ohne Probleme zu verarbeiten und erfüllen auch ansonsten, beispielsweise bezogen auf den Weißegrad, die Anforderungen des Versicherers. Mit einer neuen Papiersorte sollen zukünftig beachtliche Umwelteffekte erzielt werden. Das neue Papier wird für den Endlosdruck benötigt, der etwa 85 Prozent der rund 140 Millionen bedruckten Seiten ausmacht. Betroffen sind also knapp 120 Millionen Seiten, und würde dafür recyceltes Papier verwendet, dann würden pro Jahr ca. 1.800 Tonnen Holz und 19 Millionen Liter Wasser eingespart und fast 4 Millionen Kilowattstunden weniger Energie benötigt.
Quelle: R+V Nachhaltigkeitsbericht 2014
“Das Thema Papier ist ein Schwerpunkt in unserer Nachhaltigkeitsstrategie”, erläutert der R+V-Nachhaltigkeitsbeauftragte Ralph Glodek. Doch im vergangenen Jahr konnte das Unternehmen noch weitere Kennzahlen zum Umwelt- und Klimaschutz verbessern und damit seinen ökologischen Fußabdruck fast halbieren. Sein Wert hat sich von 2012 (25.436 Tonnen CO2) bis 2014 (13.861 Tonnen CO2) nahezu halbiert – vor allem durch den Wechsel zu Ökostrom an den großen Standorten und Rechenzentren von R+V in Wiesbaden, Hamburg, Hannover, Frankfurt, Stuttgart und München.
Kapitalanlage nach ethischen und ökologischen Kriterien
Ein weiteres wichtiges Thema der Branche und auch der R+V-Versicherung ist die Berücksichtigung ethischer und ökologischer Aspekte bei der Kapitalanlage. Rund 81 Milliarden Euro Kapitalanlagen sind bei der R+V davon betroffen und werden nicht Agrarrohstoffe und auch nicht in Hersteller von Minen, Streubomben, uranhaltiger Munition sowie von atomaren, biologischen und chemischen Waffen investiert. Der Nachhaltigkeitsbericht über das Jahr 2014 ist der zweite Bericht der R+V-Versicherung und entspricht wie im Vorjahr den Richtlinien für Nachhaltigkeitsberichterstattung der Global Reporting Initiative (GRI).