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Ein goldenes Geschäft – Woher kommen die Schweizer Goldimporte?

Mehrere Tonnen Gold werden jedes Jahr aus dem westafrikanischen Togo in die Schweiz exportiert. Doch das Land verfügt gar nicht über solche Vorkommen. Woher also stammt das Gold? Die Schweizer NGO Erklärung von Bern (EvB) hat die Spur des Goldes verfolgt und einen Report verfasst. Der zeigt: Das Gold stammt aus kleingewerblichen Minen in Burkina Faso, wo Zehntausende Kinder es unter lebensgefährlichen Bedingungen aus dem Boden holen.

Zürich/Lausanne (csr-news) > Mehrere Tonnen Gold werden jedes Jahr aus dem westafrikanischen Togo in die Schweiz exportiert. Doch das Land verfügt gar nicht über solche Vorkommen. Woher also stammt das Gold? Die Schweizer NGO Erklärung von Bern (EvB) hat die Spur des Goldes verfolgt und einen Report verfasst. Der zeigt: Das Gold stammt aus kleingewerblichen Minen in Burkina Faso, wo Zehntausende Kinder es unter lebensgefährlichen Bedingungen aus dem Boden holen.

Zur Hälfte von Kinderhänden gefördert

Von dort wird es nach Togo geschmuggelt, von wo es eine Genfer Handelsfirma importiert und an die Tessiner Raffinerie Valcambi weiter verkauft. Rund sieben Tonnen Gold aus Togo wurden alleine 2014 in die Schweiz eingeführt. Doch wie die Recherchen belegen, wurde das Gold im Nachbarland Burkina Faso abgebaut. Die auf exklusiven Dokumenten beruhende EvB-Recherche, zeigt den verschlungenen Weg dieses Edelmetalls aus den Minen in Westafrika zu den Großraffinerien in der Schweiz. Demnach wird das Gold fast zur Hälfte von Kinderhänden gefördert. Ein libanesischer Familienkonzern mit Genfer Hauptsitz, die Ammar-Gruppe, kauft den Rohstoff dann in Lomé, wäscht ihn per Export weiß und liefert das Gold an die Tessiner Raffinerie Valcambi. Rund 70 Prozent des weltweit jährlich produzierten Goldes werden von Schweizer Firmen verarbeitet. Für den Rohstoffplatz Schweiz mit seinen vier Großraffinerien, die alle schon in Skandale verwickelt waren, bedeutet dies ein besonderes Reputationsrisiko.

Der Weg des Goldes

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Quelle: Erklärung von Bern

Verlust wichtiger Steuereinnahmen

Die Mineure in Burkina Faso leisten 12-Stunden-Schichten und sind existenziellen Sicherheits- und Gesundheitsrisiken ausgesetzt. 30 bis 50 Prozent davon sind minderjährig. Nach den Kriterien der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) verrichten sie die „schlimmste Form von Kinderarbeit“. Durch den Schmuggel entgehen Burkina Faso, einem der ärmsten Länder der Welt, zudem wichtige Steuereinahmen. Für 2014 schätzt die EvB diesen Verlust (äußerst konservativ) auf fast 7 Mio. Franken. Das entspricht einem Viertel all jener staatlichen Schweizer Gelder, die letztes Jahr in dieses traditionelle Schwerpunktland der bilateralen Entwicklungszusammenarbeit geflossen sind. Die Ammar Gruppe wie auch Valcambi müssten eigentlich um den fragwürdigen Ursprung dieses Goldes wissen. Die Tessiner Großraffinerie hat sich in ihrem „Code of Conduct“ sogar explizit zur freiwilligen Überprüfung ihrer Lieferkette verpflichtet.

Der EvB-Report „Ein goldenes Geschäft“ zum Download.

 


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