Mainz (csr-news) > In rund 7.000 tierhaltenden Betrieben haben die Ökoverbände Bioland, Demeter, Naturland und Biokreis 2014 einen Tierwohl-Check durchgeführt. Bei diesem, im vergangenen Jahr eingeführten Verfahren, werden die Betriebe anhand verschiedener Schlüsselindikatoren des Tierwohls wie Ernährungs-, Pflege- und Gesundheitszustand der Tiere sowie den Zustand von Stall, Auslauf und Futter und die Verlustraten überprüft. Ziel ist es, das Wohl der Tiere auf Bio-Betrieben sicherzustellen und weiter zu verbessern. In 95 Prozent der Fälle wurden keine Abweichungen von den Vorgaben festgestellt. In Einzelfällen wurden Mängel wie zu starke Verschmutzungen der Rinder, schlecht geführte Auslaufbereiche für Geflügel oder zu hohe Verlustraten bei Jungtieren registriert. Die betroffenen Betriebe werden aufgefordert, diese Mängel schnellstmöglich zu beheben. Die Umsetzung und der Erfolg der Maßnahmen werden durch Nachkontrollen überprüft.
Zukünftig Bestandteil der jährlichen Überprüfung
Tierwohlchecks sind bisher nicht Bestandteil der Kontrolle nach der EU-Öko-Verordnung. Deshalb haben die Verbände das darüber hinausgehende System der Tierwohlkontrolle erarbeitet und im ersten Durchlauf 2014 erprobt. „Die gemeinsame Tierwohlkontrolle mit einheitlichen Standards hat sich in der Praxis bewährt. Die Landwirte nehmen sie gut an“, zieht die Arbeitsgemeinschaft Tierwohl jetzt eine erste Bilanz. Die Arbeitsgemeinschaft Tierwohl, bestehend aus Fachleuten der Verbände, hat dafür Prüfkriterien für Rind, Schaf, Ziege, Schwein und Geflügel entwickelt. Ziel ist es, mögliche Schwachstellen auf den Mitgliedsbetrieben zu identifizieren und zu beheben. Der Tierwohlcheck soll nun jährlich bei der obligatorischen Öko-Kontrolle durchgeführt werden. Auf Grundlage der jährlichen Evaluierung des Kontrollverfahrens wird der Tierwohlcheck zielgerichtet weiterentwickelt. So werden in diesem Jahr die Schulungen der Kontrolleure und die Checklisten weiter verbessert.