Hamburg (csr-news) > Wie steht es um das Nachhaltigkeitsbewusstsein der jüngeren Generationen? Dieser Frage widmet sich die Umweltschutzorganisation Greenpeace mit ihrem Nachhaltigkeitsbarometer, das in diesem Jahr zum zweiten mal erscheint. Ein nun veröffentlichter Vorabauszug beschäftigt sich mit der Bildung für nachhaltige Entwicklung. Darin zeigt sich, Schule stört eher als das sie ein Nachhaltigkeitsbewusstsein fördert.
Zwar haben 71 Prozent der Jugendlichen im Unterricht von Nachhaltigkeit gehört, das Thema nachhaltige Entwicklung wird aber nicht systematisch eingebunden. Schule vermittelt den Schülern somit nicht die zugrunde liegenden Ideen einer zukunftsfähigen Welt. „Zu oft hängt es vom Engagement einzelner Personen und Institutionen ab, ob Jugendliche lernen, nachhaltig zu denken und zu handeln. Die Lehrenden und Fachkräfte werden mit den Herausforderungen alleine gelassen“, sagt Thomas Hohn, Bildungs-Experte von Greenpeace. „Es ist daher an der Zeit, Bildung für nachhaltige Entwicklung im gesamten Bildungssystem zu verankern.“ Immerhin, gegenüber dem letzten Nachhaltigkeitsbarometer aus dem Jahr 2011, ist der Anteil der Schüler die mit BNE in der Schule konfrontiert wurden, deutlich angestiegen. „So konnte in Puncto Quantität ein großer Fortschritt erzielt werden“, heißt es in der Studie, „Was die Qualität betrifft, hat sich in der Bildungslandschaft nur wenig getan“.
Quelle: Vorabveröffentlichung Greenpeace Nachhaltigkeitsbarometer
1511 Personen zwischen 15 und 24 Jahren wurden im Sommer 2014 zu den Unterrichtsbedingungen für nachhaltiges Lernen befragt. Untersucht wurde, ob im Unterricht ökologische, soziale, ökonomische und kulturelle Aspekte vernetzt und Zusammenhänge sichtbar gemacht werden. Nur 19 Prozent der Befragten gaben an, dass ihre Unterrichtsfächer miteinander verknüpft werden. Mit anderen Kulturen oder Generationen haben sich nur 15 Prozent ausgetauscht. Insgesamt werden notwendige Kompetenzen für eine nachhaltige Entwicklung nicht ausreichend gefördert. „Schule sollte Jugendlichen vermitteln, die komplexen Probleme der globalisierten Welt besser zu durchschauen und daraus Konsequenzen für das eigene Handeln abzuleiten. Nur dann können sie Zukunft nachhaltig gestalten“, so Hohn. „Die Vereinten Nationen fordern das seit Jahren, doch bei uns kommt diese Erkenntnis nicht an.“
Quelle: Vorabveröffentlichung Greenpeace Nachhaltigkeitsbarometer