Berlin (csr-news) > Schätzungsweise acht Millionen Menschen sind von der Erdbebenkatastrophe in Nepal betroffen. Noch immer wird die Zahl der Opfer nach oben korrigiert und das ganze Ausmaß der Katastrophe ist noch nicht absehbar. Inzwischen haben Hilfsorganisationen aus der ganzen Welt ihre Arbeit aufgenommen und versuchen den Betroffenen zu helfen. Auch Unternehmen aus Deutschland leisten ihren Beitrag und spenden gemeinsam mit ihren Mitarbeitern hohe Summen. Einige Betriebe können auch direkte Hilfe leisten.
Die Deutsche Post DHL hat ihr Disaster Response Team (DRT) nach Kathmandu/Nepal geschickt. Das Team leistet logistische Unterstützung bei der Koordinierung internationaler Hilfslieferungen. Am Flughafen bereitet es die Waren zur weiteren Verteilung durch lokale und internationale Organisationen an Hilfsbedürftige vor. Das Disaster Response Team ist Teil von GoHelp dem Katastrophenmanagementprogramm des Unternehmens. Das DRT-Netzwerk besteht aus über 400 qualifizierten freiwilligen DHL-Mitarbeitern, die innerhalb von 72 Stunden zum Einsatz kommen können. Aktuell ist ein Team mit Mitarbeitern aus Bahrain, Belgien, Dubai, Indien, Malaysia und Singapur in Kathmandu vor Ort. „Das Disaster Response Team von DHL wird spezielle Unterstützung am Flughafen leisten“, so Frank Appel, Vorstandsvorsitzender von Deutsche Post DHL Group.
Logistisches Know-how kann viel bewirken
Die Infrastruktur in Nepal ist in weiten Teilen lahmgelegt. Betroffen davon sind auch die Flughäfen und das stellt die Hilfsteams jetzt vor große logistische Herausforderungen. „Die Kapazitäten am Flughafen von Kathmandu werden aufgrund der großen Warenmenge an die Grenzen stoßen, was die angespannte Lage noch weiter verschärft“, so Appel. 2010 hat die Deutsche Post DHL in Nepal 2010 in Zusammenarbeit mit den nepalesischen Behörden und dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen ein „Get Airports Ready For Disaster“ (GARD)-Programm durchgeführt und die Flughäfen in Nepal auf die Arbeit nach einer Naturkatastrophe vorbereitet. „Nach einer Katastrophe können Flughäfen zu Engpässen werden, die die Verteilung von Hilfsgütern verzögern“, sagt Chris Weeks, Direktor für Humanitäre Angelegenheiten bei DHL. „Hier kann logistisches Know-how viel bewirken. Ein schnelles und organisiertes Handling und die rasche Koordinierung ankommender Hilfsgüter kann Leben retten“.
Verzicht auf hohe Roamingkosten
Die Telekommunikationsunternehmen Deutsche Telekom, Vodafone und Telefonica verzichten auf die recht hohen Roaming-Kosten ihrer Mobilfunkkunden, die als Helfer vor Ort sind, aber auch für Gespräche aus Nepal mit Freunden und Verwandten in Deutschland. „Als gesellschaftlich engagiertes Unternehmen ist uns ein Anliegen, in dieser Notsituation schnell und unbürokratisch zu helfen“, sagt Gabriele Kotulla, Vice President Group Corporate Responsibility bei der Deutschen Telekom. Bei der Telekom sollen die aufgelaufenen Kosten schnell und unbürokratisch erstattet werden. Ähnlich verfährt Telefónica Deutschland und will betroffenen Kunden und Hilfsorganisationen die entsprechenden Roamingkosten erstatten. Auch Vodafone Deutschland übernimmt die Telefonkosten der Rettungskräfte, die für die deutschen Hilfsorganisationen in Nepal im Einsatz sind. Wie das Unternehmen mitteilt, werden Kosten für Gespräche innerhalb Nepals – zum Beispiel mit anderen Helfern – sowie für Gespräche aus Nepal nach Deutschland bis auf Weiteres nicht berechnet. Die Kunden müssen nach ihrem Aufenthalt in Nepal also nichts unternehmen, da die Kosten komplett von Vodafone getragen würden.
Installation eines provisorischen Mobilfunknetzes
Darüber hinaus baut die weltweite Vodafone Foundation ein provisorisches Mobilfunknetz in Nepal auf, über das die Hilfsorganisationen ihre Arbeit koordinieren können. Vodafone-Freiwillige seien bereits vor Ort und hätten mit der Arbeit begonnen. Sie folgen damit einem Hilferuf des nepalesischen Netzanbieters NCell, dessen örtliches Netz teilweise zerstört oder überlastet ist. Um die Lücken zu schließen, baut Vodafone mobile Sendeanlagen auf, die durch Generatoren betrieben werden. Damit sollen die wichtigsten Kommunikationswege in der Hauptstadt Kathmandu und den umliegenden Regionen aufrechterhalten werden.
Foto: In Zusammenarbeit mit dem UN-Büro für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (UNOCHA) wird das Disaster Response Team humanitäre Hilfslieferungen in Nepal mobilisieren und koordinieren.