Tagesaktuelle Ereignisse und Themen rund um die gesellschaftliche Unternehmensverantwortung:
Mitgliederversammlung des Forums Nachhaltiger Kakao
Berlin (csr-news) > In dieser Woche haben sich die Mitglieder des Forums Nachhaltiger Kakao zur jährlichen Mitgliederversammlung getroffen. Das Bündnis aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Politik hat dabei sein Ziel, die Lebens- und Einkommenssituation der Kakaobauern und ihrer Familien verbessern und sich verstärkt gegen missbräuchliche Kinderarbeit in den kakaoproduzierenden Ländern engagieren, bekräftigt. Aus der Côte d‘Ivoire war Amany Konan, Vertreter des nationalen Komitees zur Verfolgung missbräuchlicher Kinderarbeit, angereist und stellte den nationalen Aktionsplan zur Bekämpfung von Kinderhandel, -ausbeutung und -arbeit sowie die bisherigen Erfolge in dessen Umsetzung vor. Die Anzahl der Kinder, die in der Côte d’Ivoire in den verschiedenen Sektoren arbeiten, lag nach den letzten Schätzungen 2013 bei über einer Million. Rund 50 Prozent der Kinder sollen demnach in der Landwirtschaft tätig sein. Die Zahl liege um 10 Prozent unter den Erhebungen von 2011, so Konan. Inzwischen liegt der Anteil an nachhaltig erzeugtem Kakao in den in Deutschland verkauften Süßwaren bei 27 Prozent. Bis 2020 soll dieser auf mindestens 50 Prozent steigen. „Um dies zu erreichen, sind alle Akteure der Wertschöpfungskette gefragt: die Regierungen in den Partnerländern, die Schokoladenindustrie und der Lebensmittelhandel aber auch die Konsumenten, die bereit sein müssen, für nachhaltige Schokolade einen angemessen Preis zu zahlen,“ bekräftigte Wolf Kropp-Büttner, Vorstandsvorsitzender des Forums Nachhaltiger Kakao. Das erste gemeinsame Projekt des Bündnisses, Pro Planteur, geht an den Start. Anfang des Monats fand fand die Unterzeichnung der Absichtserklärung mit der Côte d’Ivoire. Die nächsten fünf Jahre sollen die Lebens- und Einkommenssituation von etwa 20.000 Haushalten im Kakaosektor verbessert und nachhaltiger Kakaoanbau gefördert werden.
PR im Handel – Mehr Vertrauen für den guten Ruf
Köln (csr-news) > PR-Verantwortliche des Handels stehen vor der Aufgabe, den immer komplexeren Ansprüchen der Öffentlichkeit gerecht zu werden. Geschäftsführer und Kommunikationsverantwortliche sind sich einig, dass der Einfluss von Reputation gewichtiger geworden ist, so die Ergebnisse der aktuellen Studie „PR im Handel 2015“ des EHI Retail Instituts. Das gilt auch für die Reputation von Marken. Dafür nehmen die Unternehmen – besonders große – auch durchaus viel Geld in die Hand. Die Reputation eines Unternehmens ist ein sehr wichtiger Faktor für den wirtschaftlichen Erfolg meinen mehrheitlich sowohl PR-Profis (87 Prozent) als auch Geschäftsführer (66 Prozent). Einig sind sich beide auch darin, dass sich der Einfluss von Reputation in den letzten Jahren gesteigert hat. Dies vor allem, weil Kunden nach Ansicht der Kommunikationsprofis zum einen kritischer und anspruchsvoller werden, zum anderen ein großes Bedürfnis nach Zuverlässigkeit haben. Die Bedeutung von Nachhaltigkeitskommunikation hat sich auf einem hohen Level eingependelt, so die meisten PR-Profis, denn diese stärke das Vertrauen der Kunden. Die Kommunikationsverantwortlichen glauben, dass Kunden von Unternehmen in erster Linie faire Arbeitsbedingungen erwarten. Erst danach sind faire Produktherstellung und schließlich umweltbewusste Produktherstellung von Relevanz. Die meisten PR-Profis (91 Prozent) machen sich allerdings keine Illusionen in Bezug auf die tatsächliche Relevanz von Nachhaltigkeitsaspekten – sie glauben, dass Kunden in erster Linie doch auf den Preis achten.
Windenergie Report Deutschland
Kassel (csr-news) > Die Windenergie ist auf dem Vormarsch. Weltweit wurde 2014 mit über 51 Gigawatt so viel Windleistung installiert wie nie zuvor. Demnach werden bereits 3 Prozent des weltweiten Stromverbrauchs aus Windenergie gedeckt, in Deutschland sind es sogar 9,7 Prozent. Dies sind die Ergebnisse des neu erschienenen „Windenergie Report Deutschland 2014“ des Fraunhofer-Instituts für Windenergie und Energiesystemtechnik. Für den Energieertrag bilanziert Herausgeber Kurt Rohrig: „Mit einer Gesamteinspeisung von 161 TWh deckten die erneuerbaren Energien über 27 Prozent des deutschen Strombedarfs und stellen somit erstmals mehr Energie bereit, als irgendein anderer Stromerzeuger. Die Windenergie trägt erstmals ähnlich viel bei wie das Erdgas.“ Offshore wurden im vergangenen Jahr 141 Anlagen mit insgesamt 523 MW in Betrieb genommen, so dass Ende 2014 insgesamt 1044 Megawatt in deutschen Gewässern installiert waren. Weltweit sind insgesamt 2693 Offshore-Windenergieanlagen mit einer Leistung von 8493 Megawatt in 104 Offshore-Windparks ans Netz angeschlossen. Der „Windenergie Report Deutschland 2014“ zur Online-Ansicht.
Stressige Fahrt zum Arbeitsplatz
Köln (csr-news) > Zahlreiche Pendler verspüren auf dem Arbeitsweg mehr Stress als in ihren eigentlichen Jobs. Das zeigte eine kürzlich von Ford in Auftrag gegebene Umfrage. Die Befragung von 5.503 Pendlern in Berlin, London, Madrid, Paris, Barcelona und Rom ergab, dass 26 Prozent aller Befragten beim Pendeln unter spürbarem Stress leiden, wogegen nur 23 Prozent ihre Arbeit als stressig beschrieben. Insgesamt empfindet ein Drittel aller Befragten das Pendeln als zunehmend belastend, und mehr als ein Viertel aller Teilnehmer gab an, dass ihre täglichen Arbeitswege immer unberechenbarer werden. Eine weitere Studie untersuchte die durchschnittliche Gesamtfahrzeiten auf dem Hin- und Rückweg zur Arbeit. Im Falle von Rom waren es 111 Minuten, in London 104 Minuten und 100 Minuten in Madrid. Ford kooperiert weltweit mit Städten und Kommunen. Dabei dient der “Smart Mobility Plan” des Autobauers der Erprobung von besonders flexiblen Mobilitätsmodellen, von denen Kunden eines Tages im ganz realen Verkehrsalltag profitieren können. Weltweit führt Ford dazu Pilot-Projekte durch, die sich mit verschiedenen Themen der Mobilität auseinandersetzen.
Schiffe müssen umweltfreundlicher werden
Brüssel (csr-news) > Schifffahrtsunternehmen, die EU-Häfen anlaufen, müssen die CO2-Emissionen ihrer Schiffe überwachen und jährlich darüber Bericht erstatten. Diese neuen Vorschriften wurden am Dienstag vom Europäischen Parlament angenommen. Sie gelten ab Januar 2018 für Schiffe über 5000 Bruttoraumzahl (BRZ) – unabhängig vom Ort ihrer Registrierung. “Dieses Gesetz gilt für alle Schiffe, die europäische Häfen nutzen, und bietet eine Gelegenheit, Einfluss auf die Verhandlungen im Rahmen der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO) zu nehmen. Wir müssen sicherstellen, dass diese Initiative in ein ehrgeiziges internationales Abkommen mündet”, so Berichterstatter José Inácio Faria. Von den Regelungen ausgenommen sind beispielsweise Kriegsschiffe, Fischerboote oder Schiffe einfacher Bauart. Die Effizienz von Schiffen wird im Verhältnis zur beförderten Fracht ermittelt und muss für alle Arten von Schiffen gemeldet werden. Entsprechende Durchführungsbestimmungen wurden für alle Schiffskategorien eingeführt. Wenn der Bericht eines Inhabers zu den CO2-Emissionen seines Schiffes den Anforderungen entspricht, soll ihm das auch durch unabhängige Prüfer bescheinigt werden. Die Schiffe haben diese Bescheinigungen zur Überprüfung durch die Mitgliedstaaten an Bord mitzuführen. Diese können bei Verstößen Strafen verhängen. Schiffe, die EU-Häfen anlaufen, sind derzeit für 4 Prozent aller Treibhausgasemissionen in der Schifffahrt verantwortlich – eine Zahl, die nach Einschätzung der EU in Zukunft stark ansteigen wird.
Bundestag muss Vorreiter für nachhaltige Mobilität werden
Berlin (csr-news) > Der Nachhaltigkeitsbeirat des Bundestags nimmt den Fahrdienst des Deutschen Bundestags ins Visier und fordert strikte Klima-Vorgaben für die eingesetzten Fahrzeuge sowie eine verstärkte Einbeziehung von Elektroautos. Die Initiative zielt auf die anstehende Neuvergabe der Fahrdienst-Leistungen für das Parlament. In einem einstimmigen Beschluss fordern die Mitglieder des Beirats fraktionsübergreifend eine Vorreiterrolle des Bundestags bei nachhaltiger Mobilität. Der Beiratsvorsitzende Andreas Jung betont: „Öko-Autos für den Bundestag – das muss unser Anspruch und unser Signal sein!“ Deshalb fordert der Beirat bei erneuter Ausschreibung eines ausgelagerten Fahrdienstmodells ambitionierte CO2-Vorgaben, die sich an den geltenden Werten der Europäischen Union orientieren: Bei Pkws muss der CO2-Ausstoß demnach bis 2020 auf 95 g CO2 pro Kilometer gesenkt werden. Dieser Wert müsse mindestens als Durchschnitt für alle Fahrzeuge der Bundestagsflotte gelten. Zudem sollen nach Vorstellung des Nachhaltigkeitsbeirats mindestens 20 Prozent aller Fahrzeuge der Bundestagsflotte mit Elektromotoren ausgestattet werden. „Ökostrom ist das Benzin von morgen“, zeigen sich die Abgeordneten überzeugt. Gerade die kurzen Strecken des Fahrdienstes im innerstädtischen Verkehr seien dabei besonders für Elektromobilität geeignet. Deshalb müsse der Bundestag hier nun voran gehen. Nun muss der Ältestenrat des Bundestags entscheiden. Der Vertrag mit dem jetzigen Betreiber läuft im Sommer 2017 aus.