Amsterdam/Berlin (csr-news) > Seit Mitte der Neunziger Jahre arbeitet das Nachhaltigkeitsprogramm UTZ Certified daran, dass Kaffee, Kakao und Tee unter vernünftigen Arbeitsbedingungen und umweltschonend angebaut werden. Im vergangenen Jahr konnten auf diesem Weg weitere Fortschritte erzielt werden, wie der aktuelle Jahresbericht zeigt. Demnach gibt es inzwischen mehr als 20.000 Artikel, die das Siegel der Organisation tragen. Nie zuvor in der Geschichte der Organisation wurden soviel UTZ-zertifizierter Kaffe, Kakao und Tee verkauft.
Mehr als 650.000 Tonnen Kaffee, Kakao und Tee wurden im vergangenen Jahr an den Handel geliefert. Daraus entstanden 20.000 Produkte, die in 135 Ländern verkauft werden. Gegenüber dem Vorjahr stieg die verkaufte Menge um 22 Prozent. „Der Jahresbericht zeigt einmal mehr, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, sagt Han de Groot, Geschäftsführer von UTZ Certified. Die größten Erfolge konnte die Organisation beim Kakao erreichen, dessen verkaufte Menge um 32 Prozent zulegte. Aus den 390.416 Tonnen Kakao konnte so insgesamt fast 10 Milliarden Tafeln Schokolade hergestellt werden. Zweitgrößter Posten ist mit 258.867 Tonnen Kaffee. Die Menge konnte 2014 um 16 Prozent erhöht werden und die Grundlage für 31 Milliarden Tassen Kaffee bieten. Die Menge an verkauftem UTZ-Tee stieg um 18 Prozent auf 4.527 Tonnen, ausreichend für zwei Milliarden Tassen Tee. In diesem Jahr will Han de Groot zusätzlich die Anstrengungen für Haselnüsse, Reis und Kräutertee vorantreiben.
Das Hauptanliegen von UTZ Certified ist es, den nachhaltigen Anbau zur Norm zu machen und die Situation der Kaffee-, Kakao- und Teebauern zu verbessern. Mittlerweile erreicht das UTZ-Programm 575.000 Farmer und 335.000 Farmarbeiter aus 37 Ländern. Demnach würden rund 910.000 Menschen vom System profitieren, denn nach Angaben von UTZ Certified würden Studien beweisen, dass die Farmer ein höheres Einkommen erzielen, umweltschonendere Produktionsverfahren anwenden und bessere Arbeitsbedingungen schaffen als diejenigen, die nicht zertifiziert sind. Doch deren Lage wird zunehmend auch durch die Folgen des Klimawandels erschwert. So würden Wetterschwankungen die Produktionskosten in die Höhe treiben und die Menge und Qualität der angebauten Produkte beeinträchtigen. Mit Folgen für die Farmer, denn sie müssen dann mit sinkenden Erträgen und Einnahmen rechnen. Deshalb wurde im vergangenen Jahr der Kriterienkatalog für die Zertifizierung erneut überarbeitet und die Maßnahmen rund um die Optimierung der Anbaumethoden weiter verstärkt. So sollen sich die Farmer besser gegen die Auswirkungen von Extremwettersituationen wappnen können. Zu den Maßnahmen gehört beispielsweise die Vermeidung von Monokulturen, denn Mischanbau ist ein probates Mittel, um der Bodenerosion entgegenzuwirken.
Der Jahresbericht für das Geschäftsjahr 2014 ist im Internet einsehbar.