Nachrichten

CSR NEWS briefly vom 17. April 2015

Tagesaktuelle Ereignisse und Themen rund um die gesellschaftliche Unternehmensverantwortung:

Tagesaktuelle Ereignisse und Themen rund um die gesellschaftliche Unternehmensverantwortung:

Flughafen Stuttgart mit Nachhaltigkeitspreis Logistik 2015 ausgezeichnet

Wien (csr-news) > Der Flughafen Stuttgart wurde im Rahmen des jährlich stattfindenden Logistik Dialogs in Wien mit dem Nachhaltigkeitspreis Logistik ausgezeichnet. Die Jury zeigte sich von dem ganzheitlichen Ansatz überzeugt – vom fairport-Leitbild über das Umweltmanagement des Flughafens bis hin zur integrierten Unternehmenssteuerung nach Nachhaltigkeitskriterien, dem so genannten fairport-Controlling. „Unser Flughafenbetrieb hat große Auswirkungen auf Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft. Weil wir uns dieser Verantwortung bewusst sind, haben wir das fairport-Konzept entwickelt, um unser Handeln möglichst verträglich zu gestalten“, sagte Flughafengeschäftsführer Walter Schoefer bei der Preisverleihung am 16. April 2015 in Wien. Der Nachhaltigkeitspreis wurde in diesem Jahr zum vierten Mal verliehen und soll Impulse für Nachhaltigkeitsinitiativen in Wirtschaft und Wissenschaft geben. In den Vorjahren zählten Audi, Tchibo und der Logistikdienstleister Schachinger zu den Preisträgern.

Neues Label für schadstoffgeprüfte Textilien aus nachhaltiger Produktion

Zürich (csr-news) > „Made in Green” heißt das neue Produktlabel von Oeko-Tex. Dieses kann ab sofort für textile Endprodukte und Halbfabrikate aus allen Verarbeitungsstufen vergeben werden, die nicht nur auf Schadstoffe geprüft, sondern auch mit Hilfe umweltfreundlicher Produktionsprozesse und unter fairen Arbeitsbedingungen hergestellt wurden. Der Mehrwert von Made in Green soll für den Konsumenten darin liegen, dass sich der Herstellungsweg eines damit ausgezeichneten Artikels anhand der eindeutigen Produkt- ID bzw. eines QR-Codes auf dem Label transparent zurückverfolgen lässt. Abhängig davon, in welchem Umfang die beteiligten Unternehmen ihre Daten freigeben, liefert das Labelling-System im besten Fall Informationen darüber, in welchen Produktionsbetrieben entlang der textilen Kette ein Artikel hergestellt wurde, welcher Produktionsstufe die einzelnen Fabriken angehören und in welchen Ländern die Fertigung stattfand. Voraussetzung für das neue Label ist eine Zertifizierung nach dem Oeko-Tex 100 Standard. Darüber hinaus müssen alle Betriebsstätten deren Anteil an der Fertigung mehr als 5 Prozent ausmacht, zertifiziert sein.

Aldi Schweiz lanciert neue Nachhaltigkeitsinitiative

Schwarzenbach (csr-news) > Aldi Schweiz will zukünftig mehr Verantwortung übernehmen und hat dazu das neue Nachhaltigkeitsprogramm „Heute für Morgen“ lanciert. Unter diesem Claim sollen alle Nachhaltigkeitsaktivitäten gebündelt werden. Dabei setzt das Unternehmen auf die fünf Schwerpunkte Gesundheit, Klimaschutz, Ressourcen, Vertrauen und Miteinander. Für unser Nachhaltigkeitsengagement „Heute für Morgen“ mobilisieren wir jährlich einen 7-stelligen Betrag“, so Steven Loepfe, Mediensprecher von Aldi Suisse. In den nächsten Wochen und Monaten steht zunächst der verantwortliche Umgang mit Ressourcen im Mittelpunkt der Maßnahmen.

Den Planeten ernähren – Europäische Kommission eröffnet wissenschaftliche Debatte

Brüssel (csr-news) > Die Europäische Kommission hat eine Online-Konsultation zur Frage gestartet, wie Wissenschaft und Innovation der EU dabei helfen können, die weltweite Versorgung mit genügend sicheren, nahrhaften und nachhaltigen Nahrungsmitteln zu gewährleisten. Diese Debatte steht im Zusammenhang mit dem Thema der diesjährigen Weltausstellung (Expo Milano 2015) „Den Planeten ernähren, Energie für das Leben“, das über kulturelle Aktivitäten hinausweisen und eine echte politische Debatte über die weltweite sichere und nachhaltige Versorgung mit Nahrungsmitteln einleiten soll. Ein entsprechendes Diskussionspapier haben EU-Kommissar Tibor Navracsics, zuständig für Bildung, Kultur, Jugend und Sport sowie für die Gemeinsame Forschungsstelle, und Franz Fischler, Vorsitzender des wissenschaftlichen Lenkungsausschusses der EU für die Expo 2015, in Brüssel vorgestellt. An der Online-Konsultation können sich bis zum 1. September alle Interessirten beteiligen. Die Ergebnisse der Konsultation werden am 15. Oktober vor dem Welternährungstag veröffentlicht und den Beitrag der EU für die Expo 2015 mitgestalten. Die Konsultation soll die Diskussionen über eine künftige Forschungsagenda untermauern. Dabei konzentriert sie sich die auf Felder, auf denen die Forschungsanstrengungen der EU besonders viel bewirken können. Dazu gehört beispielsweise eine bessere Gesundheit durch Ernährung, sicherere und höherwertige Nahrungsmittel, weniger Verluste und Verschwendung von Lebensmitteln, Ertragssteigerungen in der Landwirtschaft durch eine nachhaltige Intensivierung der Erzeugung, neue Erkenntnisse über die Funktionsweise von Nahrungsmittelmärkten sowie besserer Zugang zu Nahrungsmitteln für Menschen weltweit. An der Online-Konsultation können sich bis zum 1. September alle Interessierten beteiligen. Die Ergebnisse der Konsultation werden am 15. Oktober vor dem Welternährungstag veröffentlicht und den Beitrag der EU für die Expo 2015 mitgestalten.

Vorzeigeprojekt der G7 zur Hungerbekämpfung forciert Vertreibung und Verschuldung

Berlin/Köln (csr-news) > Anlässlich des heutigen Tags der Landlosen fordern die Entwicklungspolitischen Organisationen INKOTA-Netzwerk und FIAN Deutschland von der Bundesregierung, die Neue Allianz für Ernährungssicherung der G7-Staaten aufzukündigen. Stattdessen soll sich die Bundesregierung im UN-Menschenrechtsrat konstruktiv in die Erarbeitung der Erklärung der Rechte von Kleinbauern und anderer Menschen, die in ländlichen Regionen arbeiten, einbringen. Anhand von Beispielen aus Mosambik und Tansania zeigen die Organisationen auf, dass die Projekte der Neuen Allianz Gefahr laufen, zu Landlosigkeit, Hunger und Verschuldung zu führen. „Die wenigen Projekte der Neuen Allianz, die bisher bekannt wurden, fördern fast ausschließlich großflächige, agroindustrielle Landwirtschaft und Unternehmensinteressen auf Kosten der Kleinbauern“, sagt Jan Urhahn, Landwirtschaftsexperte des INKOTA-Netzwerks. „Außerdem ist vieles, was im Rahmen der Neuen Allianz geschieht, bisher völlig intransparent“, so Urhahn weiter. „Kleinbäuerlichen Gemeinden wird durch diese Projekte der Zugang zu Land und Wasser entzogen, ihnen droht Hunger und Verarmung“, erklärt Gertrud Falk, Referentin bei FIAN Deutschland. Das im Rahmen der Neuen Allianz geförderte Vorhaben der Agrarfirma Mozaco in Mosambik sieht beispielsweise vor, in den landwirtschaftlichen Wachstumskorridoren Nacala und dem Zambeza-Tal vor allem Soja für den Export anzubauen. Tausenden Kleinbauernfamilien droht dadurch der Verlust ihres angestammten Ackerlandes. Mozaco ist eine Tochterfirma des multinationalen Konzerns Rioforte, mit dem auch die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft zusammenarbeitet. Als weiteres Beispiel führen die Organisationen eine 20.000 Hektar große Zuckerrohrplantage der schwedischen Firma EcoEnergy in Bagamoyo, Tansania an. Gemäß ActionAid Frankreich bedroht das Vorhaben die Existenz der kleinbäuerlichen Gemeinden auf dem Land. Einige Betroffene wurden zwar mit neuem Land entschädigt. Sie beklagten aber, dass der Boden der neuen Grundstücke nicht so fruchtbar sei, wie ihr bisheriges Ackerland. Darüber hinaus müssten sie zum Einstieg in das dazugehörige Vertragslandwirtschaftsprojekt pro Kopf Kredite über 16.000 US-Dollar aufnehmen. „Das entspricht dem 30fachen Jahresgehalt eines Landarbeiters in Tansania. Die Verschuldungsspirale ist so vorprogrammiert“, sagt Gertrud Falk.

NGOs kritisieren den Nachhaltigkeitsbericht der Bekleidungskette H&M

Wuppertal/Bern (csr-news) > Anlässlich des aktuellen Nachhaltigkeitsberichts fordern die Kampagne für Saubere Kleidung und die Erklärung von Bern von H&M die Umsetzung der gegebenen Versprechen mit konkreten Zahlen zu belegen. 2013 hatte der Bekleidungshersteller versprochen, einen fairen existenzsichernden Lohn für alle rund 850.000 Näherinnen bei seinen Hauptlieferanten durchzusetzen. Doch auf den über 100 Hochglanzseiten des Nachhaltigkeitsberichts würden Belege für reale Verbesserungen der Lohnsituation fehlen, bemängeln die Organisationen. Berndt Hinzmann vom Inkota-Netzwerk: „Der aktuelle Bericht beinhaltet weder konkrete Benchmarks für einen Existenzlohn, noch Zahlen zur Lohnentwicklung in den drei Pilotprojekten in Bangladesch und Kambodscha oder strategische Leitlinien, wie die Erfahrungen aus diesen Projekten in die restliche Lieferkette einfließen soll. Diese Frage ist umso drängender, als dass alle Pilotprojekte in Fabriken stattfinden, denen H&M 100 Prozent ihrer Produkte abkauft – eine Konstellation, die auf die übrigen 1923 Zulieferer kaum zutreffen dürfte.“ Nicht einmal für das kambodschanisches Partnerschaftsprojekt, in dem die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) und eine schwedische Gewerkschaft involviert sind, hat H&M messbare Resultate vorgelegt. Athit Kong, Präsident der kambodschanischen Gewerkschaft C.CAWDU: „Der Bericht von H&M reflektiert in keiner Weise die Realität in Kambodscha oder Bangladesch und es klingelt allein die hohle PR-Glocke“. Eine ausführliche Besprechung des aktuellen Nachhaltigkeitsberichts von H&M in den nächsten Tagen auf CSR-NEWS.


Werden Sie Mitglied im UVG e.V. und gestalten Sie den Nachhaltigkeitsdialog mit. > Die Infos
DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner