Dessau-Roßlau (csr-news) > In Deutschland haben derzeit rund 1.200 Organisationen an 1.900 Standorten ein Umweltmanagement nach EMAS; in Europa sind es knapp 3.400 Organisationen an 10.500 Standorten. Wenn es nach UBA-Chefin Maria Krautzberger geht, sollen es noch mehr werden. Anlässlich der Veröffentlichung der neuen EMAS-Umwelterklärung des Umweltbundesamtes warb sie für mehr betrieblichen Umweltschutz in Unternehmen und Behörden.
„Langfristig sollten alle Organisationen, deren Tätigkeiten sich auf die Umwelt auswirken, ein transparentes und überprüfbares Umweltmanagementsystem einführen“, so Krautzberger. Dafür seien jedoch mehr Anreize notwendig, beispielsweise bei öffentlichen Ausschreibungen. Die UBA-Präsidentin glaubt, dass mit geeigneten Maßnahmen die Zahl der EMAS-Organisationen in den nächsten Jahren erheblich steigen könnte. Als Beispiele nennt sie die Berücksichtigung der Umwelterklärung im Rahmen der Emissionsberichterstattung, längere Inspektionsintervalle oder geringere Verwaltungsgebühren. Darüber hinaus hält sie eine Koppelung staatlicher Vergünstigungen an die Einführung eines Umwelt- bzw. Energiemanagementsystems nach dem Vorbild der Ausnahmeregelungen zum Erneuerbare-Energien-Gesetz oder günstigere Kredit- und Versicherungskonditionen für EMAS-Unternehmen für sinnvoll. „Wenn Unternehmen durch EMAS belegen, dass sie ihre Nachbarschaft und die Umwelt weniger belasten, sollten sie auch ökonomisch davon profitieren“, so die UBA-Chefin. Damit im Gegenzug auch die Umweltverwaltung von EMAS profitieren könne, sei es sinnvoll, EMAS stärker mit dem Vollzug von Umweltrechtsvorschriften abzustimmen. Die 2016 geplante Novellierung der Europäischen EMAS-Verordnung bietet die Gelegenheit, EMAS attraktiver zu machen. „Wir werden der EU-Kommission hierzu Vorschläge vorlegen“, kündigt Krautzberger an.
Quelle: EMAS-Umwelterklärung 2014 des Umweltbundesamtes
Aber das UBA wirbt nicht nur für mehr betrieblichen Umweltschutz, sondern will auch Vorbild sein. Um seine Umweltauswirkungen dauerhaft zu minimieren, betreibt die Behörde an allen 15 Standorten ein umfangreiches Umweltmanagementsystem nach der europäischen EMAS-Verordnung. So bezieht das UBA an allen Standorten Ökostrom, achtet bei der Beschaffung auf umweltfreundlich und ressourcenschonend hergestellte Produkte und auch die Mitarbeiter sind angehalten, Dienstreisen und Arbeitswege möglichst umweltverträglich durchzuführen. Maria Krautzberger: „EMAS hilft uns, konsequent unsere eigenen Empfehlungen zum Umweltschutz einzuhalten. Das stärkt nicht nur unsere Glaubwürdigkeit, wir gewinnen auch praktische Erfahrungen beim Umweltschutz.“ Künftig sollen auch alle Veranstaltungen des UBA klimaneutral durchgeführt werden. Der Gesamtenergieverbrauch soll bis 2017 um weitere drei Prozent sinken, von derzeit 13.400 auf knapp 13.000 Megawatt. Die Menge selbst erzeugter und genutzter erneuerbarer Energie will das UBA im gleichen Zeitraum um zwei Drittel, das heißt von derzeit 270 auf 500 Megawatt, steigern. Bei der Mobilität will das UBA seinen hohen Anteil umweltfreundlich zurückgelegter Arbeitswege – knapp 70 Prozent der Beschäftigten kommen mit öffentlichen Verkehrsmitteln, dem Rad oder zu Fuß zur Arbeit – stabilisieren und den CO2-Ausstoß seiner Dienstwagen bis 2017 von derzeit gut 73 Tonnen pro Jahr auf 70 Tonnen senken.
EMAS-Umwelterklärung 2014 des Umweltbundesamtes zum Download.
DIHK-Auswertung: EMAS-Entwicklung in Deutschland 2014 zum Download.