Wien (csr-news) – Wie kommen Unternehmen mit guten Nachrichten in die Medien? Sind unternehmenseigene Blogs eine gute Wahl für die Kommunikation? Darüber sprach CSR NEWS mit Karin Huber, Senior Consultant und Board Member bei The CSR Company. “Die Beschreibung einer Win-Win Situation, strategische Motive und belegbare Fakten schaffen ein Publikum und gleichzeitig Verständnis für wirtschaftliche Entscheidungen, die gesellschaftliche und ökologische Kriterien miteinbeziehen”, sagt die Kommunikationsexpertin. Das Interview:
CSR NEWS: „Only bad news is good news“, heißt es. Wie kommen Unternehmen mit guten Nachrichten in die Publikumsmedien?
Karin Huber: Durch Handlungen, die nachweislich gute Ergebnisse für eine zukunftsorientierte Gesellschaft bringen. Eine gut erzählte Unternehmensstory, Authentizität und plausible Begründungen für unternehmerische Entscheidungen, die über „Gutes tun“ hinausgehen und damit einen Wert für die Gesellschaft darstellen, sind von Interesse. Die Beschreibung einer Win-Win Situation, strategische Motive und belegbare Fakten schaffen ein Publikum und gleichzeitig Verständnis für wirtschaftliche Entscheidungen, die gesellschaftliche und ökologische Kriterien miteinbeziehen – denn gerade damit kann man sich profilieren und von anderen abheben. Ankündigungspolitik oder kurzfristige Aktivitäten mit Eventcharakter sollten hingegen weniger Beachtung finden – hier fehlt es aber gerade den Publikumsmedien oft an Unterscheidungskriterien, sodass dies leider immer noch vielfach als Mittel der Wahl gilt.
Sind Unternehmensblogs inzwischen eine Alternative zu Publikumsmedien, wenn es um den Dialog mit der Gesellschaft geht?
Blogs sind definitiv ein ausgezeichnetes Mittel um Themen zu vertiefen und eine Konversation mit seinen internen wie externen Stakeholdern zu führen. Dafür sind einige wichtige Spielregeln zu beachten und sie müssen sowohl gut aufgesetzt als auch bespielt und betreut werden. Unternehmen haben hier eine gute Möglichkeit, Inhalte zu ihrem Nachhaltigkeitsengagement zu transportieren und auch stakeholdergerecht zu diversifizieren, ebenso wie Themen zur Diskussion zu stellen – oder auch „zuzuhören“ und Anregungen aufnehmen.
Karin Huber
Wie erkennt ein Unternehmen die Themen, die für die Öffentlichkeit spannend sind?
Durch Medienanalyse , Diskussion von branchenspezifischen Megatrends und strukturierten Stakeholder Dialog auf unterschiedlichen Ebenen. Hier zeichnen sich ganz klare Themengebiete ab, die dann durchaus auch bereits im Vorfeld erkennbar sind, sodass ein Agenda Setting durch Unternehmen oder Branchen möglich ist. Themen können dadurch proaktiv gesetzt werden und das Unternehmen kommt nicht unter Zugzwang durch Reaktion.
Und was braucht ein Manager, um gegenüber der Gesellschaft „dialogfähig“ zu sein?
Offenheit und Mut sowie die Bereitschaft, Zuzuhören und aus dem Gehörten die richtigen Schlüsse zu ziehen.
Vielen Dank!
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