München (csr-news) – Der öffentliche Druck während der Bauarbeiten für die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar könnte zu einem Zwei-Klassen-System für die 1,4 Millionen Gastarbeiter des Landes führen. Gegenüber der Süddeutschen Zeitung (SZ – Dienstagsausgabe) warb der Arbeits- und Sozialminister Katars, Abdulla al-Khulaifi, um Geduld in Bezug auf die Einführung der für Ende 2014 angekündigten gesetzlichen Reformen und kündigte den Bau neuer Arbeitersiedlungen an. „Katar ist ein kleines Land“, so al-Khulaifi, „aber auch wir müssen den Weg der Gesetzgebung einhalten.“ NGO-Experten und Gewerkschaftler bezweifeln, dass die vorgesehenen Reformen den Kern des Problems beseitigen werden: das sogenannte Kafala-System, die völlige Abhängigkeit der Gastarbeiter von ihren Arbeitgebern. Menschenrechtler befürchten die Entstehung eines Zwei-Klassen-Systems, das Arbeiter der Stadion-Baustellen begünstigt und deren Kollegen auf den Straßen, in Hotels oder Shoppingmalls mit 60 Arbeitsstunden pro Woche, kleinsten Unterkünften und ausbleibendem Lohn im Elend belässt.
SZ: Katar droht Zwei-Klassen-Arbeiterschaft
Der öffentliche Druck während der Bauarbeiten für die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar könnte zu einem Zwei-Klassen-System für die 1,4 Millionen Gastarbeiter des Landes führen.