Bonn (csr-news) – Dass die Logistik für eine Reduzierung des CO2-Footprint wichtige Beiträge leisten kann, gilt auch für firmeninterne Fahrzeugflotten. Die Telekom MobilitySolutions (DeTeFleetServices GmbH) ist eine 100-prozentige Tochter der Deutschen Telekom und leistet das Flottenmanagement für den Kommunikationskonzern im In- und Ausland. „Unser Blick geht eindeutig in Richtung optimale Mobilitätsbereitstellung“, sagt Jonathan Frantzen, der Vertrieb und Marketing von Telekom MobilitySolutions leitet. „Unsere Kernfrage lautet dabei: Was ist der ökologisch und ökonomisch beste Weg, um von A nach B zu kommen?“
Die Telekom MobilitySolutions verwaltet 26.000 Fahrzeuge in Deutschland und weitere 11.000 Fahrzeuge bei Telekom-Beteiligungen in Europa. In Deutschland sind etwa 9.000 PKW als klassische Geschäftsfahrzeuge in Management und Vertrieb im Einsatz und weitere 16.000 – vom Smart bis zum Transporter – als Servicewagen unterwegs. Ihre Zahl ist rückläufig: vor einem Jahr waren es in Deutschland noch über 30.000 Fahrzeuge. „Wir haben auch den Auftrag, einen Beitrag zu einem reduzierten Bedarf an Fahrzeugen zu leisten“, sagt Frantzen. Zugleich zahlt eine verringerte Mitarbeiterschaft auf den reduzierten Fahrzeugbedarf ein.
So hat Telekom MobilitySolutions einen Shuttle-Service zwischen den Telekom-Standorten Bonn und Darmstadt eingerichtet. Zum Einsatz kommen bequeme, mit einem LTE-Netzwerk ausgerüstete Kleinbusse. Einen solchen Transfer gibt es neuerdings auch zwischen Bonn und Frankfurt. Das zahlt auf einen verringerten Individualverkehr ein. Zudem sollen die vorhandenen Fahrzeuge besser genutzt werden. Frantzen: „Es macht keinen Sinn, dass ein Fahrzeug 30 Tage auf dem Hof steht, weil der Mitarbeiter im Urlaub ist.“ Hier arbeitet das Unternehmen an alternativen Lösungsmodellen, wie dem Einsatz von Car Sharing-Technologien.
Geschäftswagen sind drei Jahre im Einsatz, Servicefahrzeuge zwischen vier und sechs Jahre. Bei Neubeschaffungen wird auf die CO2-Emissionen der Fahrzeuge geachtet. Dabei setzt der Flottendienstleister die 2010 eingeführte „Green-Car-Policy“ der Telekom um: Bis 2015 soll danach die CO2-Emission neuer PKW in der Flotte bei durchschnittlich 110 Gramm pro Kilometer liegen. Solche Ziele lassen sich nur unter Einbeziehung der Mitarbeiter erreichen. Dazu gehören Öko-Fahrertrainings für die Fahrer ebenso wie ein Bonus-Malus-System für Mitarbeiter mit dem Anspruch auf einen Geschäftswagen. „Wir haben ein gut etabliertes System, das Anreize zugunsten CO2-effizieter Fahrzeuge bietet“, sagt Frantzen. Fahrzeuge mit einem CO2-Ausstoß von über 190 Gramm pro Kilometer stehen für niemanden zur Wahl, auch nicht für den Vorstand.
Ein Weg zu geringeren Benzinverbräuchen und CO2-Emissionen sind alternative Antriebe. „Wir verproben Elektromobilität, in der Pilotierung mit ausgewähten Einsatzprofilen funktioniert sie“, sagt Frantzen. So sind im Großraum Bonn vier E-Smarts im Einsatz. Bei der Nutzung sei allerdings deren begrenzte Reichweite zu berücksichtigen. Denn auch ein Telekom-Fuhrpark hat es mit dem Problem fehlender Ladestationen zu tun. Frantzen: „Da sind wir auf uns allein gestellt.“ Wege aus diesem Dilemma sollen Gemeinschaftsinitiativen wie das Hamburger Projekt „Wirtschaft am Strom“ zeigen, in dem sich Telekom MobilitySolutions mit Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft engagiert.
Noch ist die Reaktion von Mitarbeitern auf das Angebot an Elektro-Geschäftsfahrzeugen zurückhaltend – auch wenn der Fuhrpark für die private Urlaubsfahrt reichweitenstarke Fahrzeuge mit klassischem Antrieb zur Verfügung stellt. Ein hohes Potential sieht Frantzen dann eher für Elektro-Hybridfahrzeuge und für Erdgas-betriebene PKW.
An fünf Standorten in Deutschland sind zudem rund 160 Poolfahrräder im Einsatz. Die Fahrräder dienen insbesondere der Überwindung geringerer Distanzen, etwa auf einem Telekom-Campus. Und Ausbilder nutzen solche Fahrräder für den Weg zu ihren Auszubildenden. Die Telekom MobilitySolutions hat auch Transport-E-Bikes erprobt. Solche Fahrzeuge kommen im Telekom-Service noch nicht zum Einsatz. Aber: „Das wollen wir nicht aus den Augen verlieren“, sagt Frantzen.
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