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mHealth: Ferndiagnosen verbessern die medizinische Versorgung

Telemedizin – auch mHealth genannt – soll in Kenia die Gesundheitsversorgung deutlich verbessern. Dazu kooperieren der Telekommunikationsanbieter Orange und der Hardwareentwickler Cisco. Damit mHealth ihre Potentiale entfalten kann, ist eine Koordination der vielen Initiativen erforderlich, sagt die WHO.

Nairobi (csr-news) – Telemedizin – auch mHealth genannt – soll in Kenia die Gesundheitsversorgung deutlich verbessern. Dazu kooperieren der Telekommunikationsanbieter Orange und der Hardwareentwickler Cisco. Damit mHealth ihre Potentiale entfalten kann, ist eine Koordination der vielen Initiativen erforderlich, sagt die WHO.

Orange und Cicsco haben für Kenia ein 100 Millionen Kenia Schillinge (KSH – etwa eine Million Euro) umfassendes mHealth-Programm entwickelt. Das soll insbesondere Schwangeren, jungen Müttern und Kindern mit Behinderungen zugutekommen. „Männer können zur nächsten Klinik laufen, für Mütter mit jungen Kindern ist das schwierig“, sagt Kevin Wanjala, CSR-Manager bei Orange in Nairobi.

In Ostafrikas größten Slums, Kibera, entstehen drei sogenannte Community Health Center. Medizinische Befunde können dort erhoben und via Internet an Fachärzte weitergeleitet werden, die dann eine Diagnose stellen. Dazu wurde eine spezielle Software entwickelt. Eine eigene Charta soll den Umgang mit vertraulichen Daten sicherstellen.

Die mHealth Center sollen innerhalb von zwei Jahren profitabel arbeiten können: Patienten bezahlen dort 20 KSH (etwa 20 Cent) für ihren Besuch, durch die hohe Anzahl der Patienten soll sich das rechnen. Ein mHealth Center in Nairobi kann 500 Patienten pro Tag erreichen.

Zur Anwendung kommt mHealth aber auch in der Schulung medizinischen Fachpersonals am Gertrude’s Children’s Hospital in Nairobi sowie an der dortigen Kenyatta University. Durch das Programm erhalten kenianische Ärzte Zugang zu medizinischer Fachliteratur und eine Verbindung mit der US-amerikanischen Johns Hopkins University. So erlangen sie Fachwissen über bisher in Kenia wenig erprobte Heilverfahren, etwa Bypass-Operationen.

Für mHealth sieht Kevin Wanjala eine große Zukunft – gerade für Menschen in den abgelegenen Regionen Kenias. So entwickle Samsung eine Technologie für das optische Screening der Iris mit dem Handy. Das Bild könne dann über das Mobilfunknetz zur Diagnose an einen Arzt gesandt werden.

Nachhaltigkeit braucht Koordination

Auch Humphrey Karamagi, Spezialist für die Entwicklung von Gesundheitssystemen bei der World Health Organization (WHO), hält mHealth in Kenia für einen wichtigen Sektor mit hohem Entwicklungspotential. Allerdings gebe es dazu sehr viele Initiativen, deren Effektivität zudem kaum zu messen sei und deren Ziele keiner übergeordneten Strategie dienten. „Jeder versucht zur Zeit alles Mögliche“, sagt Karamagi. Die kenianische Regierung habe eine eigene mHealth-Strategie entwickelt, jedoch Schwierigkeiten mit deren Umsetzung. Langfristigkeit brauche jedoch eine politische Verankerung, weshalb der WHO-Experte den an mHealth-Programmen arbeitenden Unternehmen rät, die Abstimmung mit der Regierung zu suchen.

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