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CSRbriefly am Mittwoch

Hückeswagen (csr-news) – Heute mit den Themen: Teilzeit darf keine Karrierebremse sein, Bericht zur Barrierefreiheit, Deutschlandweiter Sozialtag für Unternehmen, Bananen auf Städtereise, Mit klimaneutralen Rechenzentren Vorreiter bei nachhaltiger IT, Strafzahlung wegen Umweltverschmutzung, Leuchttürme der Stadtentwicklung, Österreichs Sachstandsbericht zum Klimawandel, der WeltRisikoBericht 2014, Keine Mehrheit für E-Mail-Verbot nach Feierabend, Landesweite Lohnproteste in Kambodscha, Neuer MSCI-Aktienindex, CDP-Bericht zur CO2-Bepreisung, Nachhaltigkeitsranking asiatischer Unternehmen und Leonardo DiCaprio wird UN-Friedensbotschafter.

 

Teilzeit darf keine Karrierebremse sein
Der Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Jörg Asmussen, sieht die Digitalisierung und den demografischen Wandel als die großen Herausforderungen für den deutschen Arbeitsmarkt: „Bewerber haben heute höhere Ansprüche an ihr Arbeitsumfeld“, sagte Asmussen am Dienstag bei der ZEIT Konferenz Arbeit & Gesellschaft. Dazu gehöre auch eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Eine Teilzeitphase dürfe heute keine Karrierebremse sein, es müsse bessere Rückkehrmodelle in die Vollzeit geben, forderte Asmussen. Peter Rampling, Managing Director Marketing von Telefónica Germany, stellte in seinem Vortrag erste Ergebnisse der Telefónica Global Millenial Survey 2014 vor, die am 2. Oktober der Öffentlichkeit vorgestellt wird. Demnach ist für die deutsche Generation Y ein gut bezahlter, sicherer Arbeitsplatz genauso wichtig (49%), wie ein Arbeitsumfeld, das Spaß macht (47%). Rampling ermutigte andere Unternehmen dazu, die junge Generation „zu umarmen“: „Sie wollen hart arbeiten, aber sie wollen das anders tun.“ Tina Müller, Marketingvorstand von Opel, sprach sich bei der Konferenz für eine Frauenquote bei den Aufsichtsratsmandaten aus. So könne ein Kulturwandel in den Unternehmen schneller stattfinden. Frauen seien aber auch selbst verantwortlich für ihre Karriere. Manchmal müsse man sich eben auch „durchkämpfen“.

Bericht zur Barrierefreiheit
Der Deutsche Behindertenrat (DBR) hat ein gemeinsames Eckpunktepapier für eine Reform des Behindertengleichstellungsgesetzes (BGG) vorgelegt. „Es geht uns insbesondere um eine verbindlichere Einbindung der privaten Anbieter von Dienstleistungen. Sie müssen gesetzlich dazu verpflichtet werden, mehr Barrierefreiheit zu gewährleisten“, sagte SoVD-Präsident und DBR-Sprecher Adolf Bauer am Dienstag in Berlin. Das BGG trat im Jahr 2002 in Kraft. Das Gesetz soll die Benachteiligung von behinderten Menschen verhindern und Barrierefreiheit gewährleisten. Im Rahmen eines umfassenden Prozesses wurden die gesetzlichen Regelungen inzwischen evaluiert. Hier geht es zum Eckpunktepapier des DBR.

Deutschlandweiter Sozialtag für Unternehmen
Mehr als 1.500 Mitarbeiter aus 50 Unternehmen lassen beim „Social Day“ der Malteser rund um den 26. September einen Tag lang ihre Arbeit ruhen. Stattdessen wenden sie sich in gemeinnützigen Projekten engagieren. In 19 Städten machen sich Teams von fünf bis zehn Mitarbeitern ans gute Werk. Sie gehen mit demenziell veränderten Menschen in den Zoo, renovieren die Räume von Kindertagesstätten und Flüchtlingsheimen, arbeiten zusammen mit behinderten Menschen an der Werkbank oder geben Essen an Obdachlose und Arme aus. Nah bei den hilfsbedürftigen Menschen sein, ihnen Gehör schenken und helfen, lautet das Motto. Das vom Unternehmen geförderte Engagement hat gute Gründe, wie die Spezialistin Corporate Citizenship der Commerzbank, Birgit Neff, erläutert: „Sich einen Tag lang gemeinsam für eine gute Sache zu engagieren und denjenigen zu helfen, die unsere Unterstützung benötigen – das sind wertvolle Erfahrungen, die auch den Teamgeist und die Motivation unserer Mitarbeiter stärken“. Ähnlich sieht es Claudia Eller von der Unternehmenskommunikation der ING DIBA: „Wir verstehen unsere Mitarbeiter als Botschafter, die den Fairness-Gedanken auch abseits des Büros leben. Der Malteser Social Day schafft für uns jetzt bereits zum vierten Mal dazu die ideale Möglichkeit: Er bringt Unternehmen und gemeinnützige Organisationen dort zusammen, wo Einsatz gefragt ist und bietet allen Beteiligten einen unvergesslichen Tag.“ In welchen Städten der Social Day stattfindet verrät die Projektseite im Internet.

Bananen auf Städtereise
Mehr fair gehandelte Bananen auf den Markt, das fordert TransFair und veranstaltet deshalb die Banana Fairtour durch zehn deutsche Städte. Den Startschuss zur Tour im gelben Oldtimer-Schulbus gab Hannes Jaenicke in München. „Jeder von uns kann seinen Teil dazu beitragen, dass tausende Kleinbauernfamilien in den Anbauländern ihre Existenzgrundlage sichern können“, sagte er. Im Juni besuchte Jaenicke Bananenbauern in Peru und lernte dort den Bananenbauer Juan Aquino Vilchez kennen. Dieser reiste zur Fairen Woche nach Deutschland und wird in den nächsten Wochen bei verschiedenen Veranstaltungen über den Bananenanbau in Peru berichten. Am 26. September endet die Reise mit dem Banana Fairday in Hamburg. Die Banana Fairtour ist Auftakt zu weiteren Aktivitäten: Im Oktober startet das Bananenforum. Akteure entlang der Bananenlieferkette, also Importeure, Händler und Konsumenten, setzen sich an einen Tisch, um Ansatzpunkte für eine nachhaltigere Wertschöpfung zu finden. Hier gibt es weitere Informationen.

Mit klimaneutralen Rechenzentren Vorreiter bei nachhaltiger IT
Steria, Anbieter IT-gestützter Business Services, hat als eines der ersten Unternehmen weltweit die CarbonNeutral-Zertifizierung für seine Rechenzentren erhalten. ITK sind aktuell für acht bis zehn Prozent des Stromverbrauchs in der EU verantwortlich und verursachen bis zu vier Prozent der CO2-Emissionen. „Wir wissen, dass unseren Kunden die CO2-Bilanz ihrer Lieferkette wichtig ist und wir legen deshalb ein Augenmerk darauf, ihnen nachhaltige Lösungen zu bieten“, erläutert François Enaud, CEO von Steria. Die CarbonNeutral-Zertifizierung für Rechenzentren wurde neu in das CarbonNeutral-Protokoll aufgenommen. Die Zertifizierung umfasst 46 Rechenzentren in 13 Ländern sowie Cloud-Services und cloudbasierte Ressourcen von Steria und unterstützt dessen Kunden bei der Verbesserung ihrer CO2-Bilanz. Um die Zertifizierung zu erreichen, unterzog sich Steria der unabhängigen Bewertung von sieben verschiedenen Treibhausgasemissionen und implementierte ein Reduktionsprogramm, das auch Kompensationszahlungen für 14.695 Tonnen Ausstoß von CO2-Äquivalenten einschließt. Das CarbonNeutral-Protokoll wird von Unternehmen weltweit genutzt, um ihre Klimaneutralität zu zertifizieren. Seit seiner Einführung 2002 wird es jährlich aktualisiert, um Beispiele aus Industrie und Wissenschaft für die Messung und Reduktion von Treibhausgasemissionen beizusteuern.

Strafzahlung wegen Umweltverschmutzung
Der Chemiekonzern DuPont muss mehr als 1,8 Millionen US-Dollar Strafe wegen Umweltvergehen bezahlen. Das Unternehmen hatte nicht ausreichend über die Risiken eines Unkrautvernichtungsmittels aufgeklärt. In einem Vergleich mit der US-amerikanischen Umweltbehörde EPA hat man sich auf die Summe geeinigt. Hier geht es zur offiziellen Mitteilung.

Leuchttürme der Stadtentwicklung
Bundesbauministerin Barbara Hendricks hat den Städten und Gemeinden die Unterstützung des Bundes bei ihren Bemühungen um eine soziale Stadtentwicklung zugesagt. „Wir können nicht einerseits das Ideal einer sozialen Stadt entwickeln und auf der anderen Seite übersehen, dass viele Städte nicht einmal die finanzielle Kraft haben, ihren grundlegenden Aufgaben nachzukommen“, sagte Hendricks auf dem 8. Bundeskongresses „Nationale Stadtentwicklung“ in Essen. „Unsere Verantwortung geht aber noch weiter: Die Stadtentwicklungspolitik muss sich in den kommenden Jahren viel stärker den Anforderungen des Klimaschutzes und der Klimaanpassung stellen,“ so Hendricks. Dazu hat sich die Bundesregierung u.a. das Ziel gesetzt, bis 2020 mit der Aufwertung von Grünanlagen, mit Dächer- und Fassadengrün die Durchgrünung der Siedlungen deutlich zu erhöhen.

Österreichs Sachstandsbericht zum Klimawandel
Der Klimawandel ist endgültig angekommen und trifft Österreich besonders hart. Dieses ernüchternde Ergebnis zeigt der europaweit erste nationale Sachstandsbericht zum Klimawandel 2014 auf. Gefördert vom Klima- und Energiefonds haben mehr als 240 österreichische Klimaforscher den Bericht in dreijähriger Arbeit erstellt. Dimension und Auswirkungen des Klimawandels und der notwendige Handlungsbedarf werden in ihrer ganzen Reichweite erfasst und auf über 1000 Seiten präsentiert. Zentrale Erkenntnisse daraus: Die Leidtragenden des Klimawandels sind in praktisch allen Bereichen zu finden, vor allem die Land- und Forstwirtschaft, Ökosysteme, Biodiversität, aber auch Tourismus und das Gesundheitssystem sind betroffen. Die ökonomischen Auswirkungen extremer Wetterereignisse in Österreich sind bereits jetzt erheblich und haben in den letzten drei Jahrzehnten zugenommen. „Wenn wir eine weitere Erderwärmung verhindern wollen, ist eine grundlegende Veränderung des Zusammenspiels zwischen Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt erforderlich“, betont Bundesminister Andrä Rupprechter. Die Umweltschutzorganisationen GLOBAL 2000, Greenpeace und WWF fordern die Regierung auf, „sich beim kommenden EU-Rat für ein ambitioniertes EU-Klima- und Energiepaket einzusetzen“. Der Klimabericht zum Download.

Der WeltRisikoBericht 2014
Welchen Einfluss hat Urbanisierung auf die gesellschaftliche Verwundbarkeit gegenüber Naturgefahren? So lautet nur eine der wichtigen Fragen, die der WeltRisikoBericht 2014 beantwortet. Herausgegeben wird der Bericht vom Bündnis Entwicklung Hilft – Gemeinsam für Menschen in Not e.V. und dem Institut für Umwelt und menschliche Sicherheit der Universität der Vereinten Nationen. : „Der WeltRisikoBericht 2014 zeigt, dass Menschen in Städten oftmals sicherer leben als auf dem Land. Die Zunahme extremer Wetter-Ereignisse und der Meeresspiegelanstieg erhöhen den Handlungsdruck für Städte massiv, insbesondere für Küstenstädte“, so Projektleiter Peter Mucke, Geschäftsführer des Bündnis Entwicklung Hilft. „Zudem zeigt der aktuelle Bericht, dass zwei globale Trends – Urbanisierung und Klimawandel – Risiken in zahlreichen Ländern erheblich verändern. Das rapide Wachstum von Städten ist dabei in einigen Ländern ein deutlicher Motor, der Risiken erhöht, in anderen Ländern kann das Städtewachstum allerdings auch zu einer Reduzierung von Risiken gegenüber Naturgefahren beitragen“, sagt Jörn Birkmann von der Universität der Vereinten Nationen. Der Bericht zum Download.

Keine Mehrheit für E-Mail-Verbot nach Feierabend
Die große Mehrheit der Top-Entscheider hält nichts von einem generellen E-Mail-Verbot nach Arbeitsschluss. Wie das Institut für Demoskopie Allensbach im Auftrag des Wirtschaftsmagazins Capital bei 496 Top-Entscheidern aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung ermittelte, lehnen 71 Prozent der Befragten eine solche Forderung ab. Von den Spitzenkräften aus der Wirtschaft sind sogar 76 Prozent dieser Meinung. Gut jede vierte Führungskraft (26 Prozent) aus dem „Capital-Elite-Panel“ befürwortet allerdings ein Verbot dieser in vielen Firmen gängigen Praxis.

Landesweite Lohnproteste in Kambodscha
Tausende von TextilfabrikarbeiterInnen protestieren heute gegen die Entlohnungspolitik von H&M, Adidas, GAP, Levis, C&A, Inditex und Puma. Sie tragen T-Shirts mit der Forderung nach 177 Dollar Mindestlohn und verlangen von den Hauptkunden der kambodschanischen Bekleidungsindustrie, dass sie sich öffentlich zu dieser Untergrenze bekennen. Dem heutigen nationalen Protesttag ging ein Jahr intensive Gewerkschaftsarbeit in Kambodscha voraus. Schon Ende 2013 wurde eine kollektive Lohnerhöhung gefordert. Der damalige Protest in den Fabriken und auf der Straße eskalierte, als Polizei und Militär gewaltsam intervenierten. 4 Menschen starben, um die 40 wurden verletzt und 23 weitere für mehrere Monate inhaftiert. “Markenfirmen drücken die ohnehin schon tiefen Preise. Es ist höchste Zeit, für einen Existenzlohn. Die Anhebung des gesetzlichen Mindestlohns auf 177 Dollar wäre ein Schritt in diese Richtung“, so Ath Thorn, Präsident der federführenden Gewerkschaft C.CAWDU. Die kambodschanischen Gewerkschaften und die in der Schweiz von der EvB koordinierte Clean Clothes Campaign fordern H&M, Adidas, GAP, Levis, C&A, Inditex und Puma sowie alle weiteren Kunden der kambodschanischen Bekleidungsindustrie auf, den gesetzlichen Mindestlohn von 177 Dollar öffentlich zu unterstützen.

Neuer MSCI-Aktienindex
Der amerikanische Finanzdienstleister MSCI hat die MSCI Global Low Carbon Leaders Indizes gelauncht, in denen Unternehmen geführt werden, die deutliche geringere CO2-Emissionen produzieren als der Wettbewerb. Hier gibt es weitere Informationen.

CDP-Bericht zur CO2-Bepreisung
Die Orgnanisation Carbon Disclosure Projekt CDP hat einen neuen Bericht veröffentlicht. Der Report „Global corporate use of carbon pricing” zum Download.

Nachhaltigkeitsranking asiatischer Unternehmen
Der asiatische Nachrichtensender Channel NewsAsia, hat zusammen mit CSR Asia und Sustainalytics ein Nachhaltigkeitsranking für Asiens 100 nachhaltigste Unternehmen erstellt. Angeführt wird das Ranking vom Indischen IT-Dienstleister Tata. Hier geht es zum Ranking.

Leonardo DiCaprio wird UN-Friedensbotschafter
Uno-Generalsekretär Ban Ki Moon hat den amerikanischen Schauspieler Leonardo DiCaprio zum Friedensbotschafter der Vereinten Nationen ernannt. DiCaprio soll sich dabei auf das Thema Klimawandel konzentrieren.


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