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CSR-Diskussion bei Maschinenbauern: Ökonomen droht Geschichtsvergessenheit

Einen „Verlust der historischen Zeit“ attestiert der Direktor des Instituts der Deutschen Wirtschaft Köln (IW), Prof. Michael Hüther, dem ökonomischen Mainstream angesichts einer fehlenden Diskussion über gesellschaftliche Unternehmensverantwortung. „Wir sind als Ökonomen gut beraten, wieder historisch zu denken“, so Hüther. Sonst bleibe es bei einer Theorie, „die ausblendet, was gesellschaftlich und ökonomisch relevant ist.“ Der IW-Direktor sprach am Montag auf der Eröffnungsveranstaltung der Aktionswoche „Wir unternehmen was“ des Deutschen Verbands der Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA).

Berlin (csr-news) – Einen „Verlust der historischen Zeit“ attestiert der Direktor des Instituts der Deutschen Wirtschaft Köln (IW), Prof. Michael Hüther, dem ökonomischen Mainstream angesichts einer fehlenden Diskussion über gesellschaftliche Unternehmensverantwortung. „Wir sind als Ökonomen gut beraten, wieder historisch zu denken“, so Hüther (Foto oben). Sonst bleibe es bei einer Theorie, „die ausblendet, was gesellschaftlich und ökonomisch relevant ist.“ Der IW-Direktor sprach auf der Eröffnungsveranstaltung der Aktionswoche „Wir unternehmen was“ des Deutschen Verbands der Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA).

Wie Hüther sagte, lässt sich Moral im Wirtschaftsleben nicht alleine durch gesetzliche Regeln sicherstellen. „Regeln müssen eine moralische Ordnung haben, aber sie darf nicht der einzige Ort der Moral sein“. Es gehe auch um Einstellungen der Handelnden, wie sie durch eine Gesellschaft der Freiheit generiert werden könnten.

CSR kein Sahnehäubchen

Über die Bedeutung von CSR sprach der Parlamentarische Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Uwe Karl Beckmeyer (SPD). „CSR ist kein Sahnehäubchen, das sich Unternehmen leisten, weil es gerade modern ist.“ CSR trage zur Wettbewerbsfähigkeit bei. Weiter sagte der SPD-Politiker: „Unternehmen nutzen so die Chance, gesellschaftliche Veränderungen im Zuge der Globalisierung sozial zu gestalten.“ Den Zuhörern bot Beckmeyer zugleich eine CSR-Definition an: „Im Mittelpunkt steht immer die freiwillige Übernahme von Verantwortung über gesetzliche Anforderungen hinaus.“ Freiwilligkeit sei aber nicht mit Beliebigkeit zu verwechseln, so der Staatssekretär, denn es gelten internationale Standards wie der UN Global Compact.


Uwe Karl Beckmeyer

Schwerpunkt Mitarbeiter

Eröffnet wurde die Aktionswoche „Wir unternehmen was“ durch den VDMA-Präsidenten Reinhold Festge. „Wir wollen nicht nur handeln, sondern – das ist das Neue – wir wollen darüber reden.“ Im Rahmen der Aktionswoche stellen 80 Unternehmen in 42 Veranstaltungen ihre Projekte vor, die so unterschiedliche Bereiche wie Energie- und Ressourceneffizienz und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie umfassen. Angesichts des herannahenden Fachkräftemangels liegt ein Schwerpunkt des VDMA-Engagements in den Bereichen Ausbildung und Mitarbeiter. Dazu sagte der VDMA-Präsident: „Wir müssen den Menschen Perspektiven in ihrem Beruf geben und wir müssen ihnen auch die Gelegenheit geben, das zu tun, was sie gerne machen.“ Wenig Sympathie kann Festge jeglicher Regulierung der gesellschaftlichen Unternehmensverantwortung entgegenbringen: „Verantwortung braucht Freiheit und Verantwortung braucht Freiwilligkeit“, so seine Botschaft an die Politik.

Die Aktionswoche im Internet:
www.wir-unternehmen-was.de


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