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„Das Heft in die Hand nehmen“: Textilunternehmen gründen MaxTex

Die Textilindustrie steht unter besonderer öffentlicher Beobachtung in Bezug auf ihren Umgang mit der Lieferkette, dem Personal und dem Abwasser. In öffentlichen Ausschreibungen werden zunehmend nachhaltige Textilien gefordert. „Grund genug, das Heft des Handelns in die Hand zu nehmen und mit Gleichgesinnten das voranzutreiben, woran man selbst auch glaubt“, sagte Klaus Jahn, Geschäftsführer des neu gegründeten Vereins MaxTex, am Mittwoch bei dessen erster öffentlicher Vorstellung in Köln. Im Vorfeld der Vereinsgründung hatte es branchenintern Irritationen gegeben.

Köln (csr-news) – Die Textilindustrie steht unter besonderer öffentlicher Beobachtung in Bezug auf ihren Umgang mit der Lieferkette, dem Personal und dem Abwasser. In öffentlichen Ausschreibungen werden zunehmend nachhaltige Textilien gefordert. „Grund genug, das Heft des Handelns in die Hand zu nehmen und mit Gleichgesinnten das voranzutreiben, woran man selbst auch glaubt“, sagte Klaus Jahn, Geschäftsführer des neu gegründeten Vereins MaxTex, am Mittwoch bei dessen erster öffentlicher Vorstellung in Köln. Im Vorfeld der Vereinsgründung hatte es branchenintern Irritationen gegeben.

Wie der MPI-Europe-Geschäftsführer und MaxTex-Vizepräsident Guido Töpfer sagte, will der neue Verband mit einer internationalen Perspektive Nachhaltigkeit in der gesamten Produktpalette der Textilindustrie abbilden. Kernfragen der Zusammenarbeit sollen sein: Wie setzt man Nachhaltigkeit im Unternehmen um – und wie kommuniziert man sie? Es gelte, Kunden wie Hotels und Krankenhäuser davon zu überzeugen, dass sie heute bereits nachhaltig einkaufen könnten, ohne sich dabei finanziell zu ruinieren. Töpfer riet den Mitgliedern des neuen Verbandes zugleich zur Bescheidenheit: „Wir sind keine Helden, wir sind nicht Robin Hood und wir machen mit Sicherheit nicht alles richtig.“

Was MaxTex von seinen Mitgliedern erwartet, stellte Dibella-Geschäftsführer und Verbands-Präsident Ralf Hellmann den Gästen vor. „Die ordentlichen Mitglieder sollten einen Nachhaltigkeitsbericht haben, der regelmäßig aktualisiert wird“, so Hellmann. Zudem sollten die Mitglieder mindestens ein anerkanntes Nachhaltigkeitssiegel führen, etwa von FairTrade oder GOTS – oder sie sollten eine Cradle to Cradle-Zertifizierung besitzen. Die Mitgliedschaft kostet 10.000 Euro im Jahr. Neben den ordentlichen gibt es wissenschaftliche und Fördermitglieder, für die ebenfalls Nachhaltigkeitsanforderungen gelten.

Die Herausforderungen der nachhaltigen Durchdringung eines mittelständischen Unternehmens beschrieb Dominik Schröder, Geschäftsführer des Gastgebers Larosé. Der Textildienstleister will auf nachhaltige Produkte umstellen: „Nach und nach, so wie wir können, aber mit dem festen Ziel vor Augen, mittelfristig durchgängig nachhaltig zu werden“. Weiter sagte Schröder: „Das kostet Zeit, das kostet Geld, gar keine Frage. Und man muss das in dosierten Maßnahmen tun, damit das Unternehmen es verkraftet.“ Zu den Nachhaltigkeitsmaßnahmen bei Larosé gehört eine unternehmensspezifische Lieferanten-Bewertung. In einer ersten Stufe werden die Lieferant oder Händler selbst befragt, bei der zweiten Stufe geht es tiefer hinein in die Lieferkette und als Drittes folgen Audits vor Ort. Angesichts von 3.500 Produkten auf der Einkaufsliste werde dieser Prozess einige Jahre dauern. Über das neue Austauschforum zu Nachhaltigkeitsthemen freut sich Schröder: „Das ist wirklich dünn gewesen, was es bisher in der Branche gegeben hat.“

Zunächst hatte die Branche verunsichert und ablehnend auf die angekündigte Vereinsgründung reagiert. Etablierte Textilverbände zeigten kein Interesse daran, von einem Unternehmenszusammenschluss in Sachen Nachhaltigkeit überholt zu werden. Sie witterten Konkurrenz. Welche Gestaltungsmacht der neue Verband in seiner Branche entwickelt, wird wesentlich auch daran hängen, wie viele Unternehmen sich den hohen Herausforderungen stellen und MaxTex-Mitglieder werden.

Präsentieren wird sich MaxTex in der erste Oktoberwoche auf der nordrhein-westfälischen „KlimaExpo“ in Essen und im November auf dem Texcare Forum in Frankfurt.

Der Verein im Internet: www.maxtex.eu


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