Berlin (csr-news) > „Auch wenn wir Afrika häufig noch als Kontinent der Krisen wahrnehmen, bietet Afrika erhebliche Chancen“, sagte Bundesminister Gerd Müller in seiner heutigen Bundestagsrede zum EU-Afrika-Gipfel. Müller stellte im weiteren Verlauf seiner Rede die Grundzüge der neuen Afrikapolitik des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung vor. Das entwicklungspolitisches Engagement in Afrika soll von jährlich 1,2 Mrd. € um mindestens 100 Mio. € aufgestockt werden. „Mit über der Hälfte der bilateralen Mittel ist Afrika der Schwerpunktkontinent des BMZ“, so Müller.
Kernpunkte der neuen afrikapolitischen Initiative des BMZ:
- 10 Grüne Zentren für nachhaltige landwirtschaftliche Wertschöpfung, die gemeinsam mit der deutschen Agrarwirtschaft aufgebaut werden.
- 10 Berufsbildungszentren für ländliche Entwicklung.
- Aufbau eines Frühwarnsystems für steigende Nahrungsmittelpreise.
- 100 neue deutsch-afrikanische Partnerschaften von Schulen, Hochschulen, (Sport-)Vereinen, Kirchengemeinden und Kommunen.
- Wettbewerb „Kommune bewegt Welt“ – der Preis für herausragende kommunale Beispiele im Bereich Migration und Entwicklung.
- 10 neue Ausbildungspartnerschaften mit der deutschen Wirtschaft und dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) in Afrika.
- Ein deutsch-afrikanisches Jugendwerk nach Vorbild des deutschfranzösischen Jugendwerkes.
- Merkliche Erhöhung der Mittel für neue Bildungsmaßnahmen in Afrika.
- Einrichtung eines Beschäftigungsfonds für Afrika.
- Mehr Hermes für Afrika: Einsetzen für eine schrittweise Erweiterung der Hermes-Deckungen für deutsche Unternehmen in Afrika.
- Mehr Fachkräfte für Gesundheit in Afrika: Rehabilitierung und Ausbau von 3 Ausbildungszentren für Gesundheitsfachkräfte.
- 10 Mio. € jährlich für die Ausrottung der Kinderlähmung in Afrika (insbesondere Nigeria) über die globale Initiative zur Polio-Ausrottung.
- Einrichtung eines Fonds bei der Afrikanischen Union, der Bildungsprogramme speziell für fragile Staaten Afrikas finanziert.
- Zusätzliche Mittel zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Flüchtlinge in Mali und Südsudan und Förderung ihrer Reintegration.
- Ziviles Engagement in der Zentralafrikanischen Republik gemeinsam mit Frankreich.
- Begleitung der Transformationsprozesse in und Intensivierung des politischen Dialogs mit Nordafrika hin zu mehr Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Beteiligung der Zivilgesellschaft, Gleichberechtigung der Geschlechter.