Bonn (csr-news) > Das Klimaschutzziel der Bundesregierung ist nur in Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden zu erreichen. “Mit den bisherigen Maßnahmen werden wir das 40-Prozent-Ziel verfehlen und bis zum Jahr 2020 nur zu einer Verminderung der Treibhausgas-Emissionen von 33 bis 35 Prozent kommen“, so Roland Schäfer, Vizepräsident des deutschen Städte- und Gemeindebunds (DStGB) auf der 7. Klimaschutzkonferenz seines Verbands. „Das von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks angekündigte Sofortprogramm zur Erreichung der 40-Prozent-Reduzierung hat nur Erfolg, wenn die Kommunen und ihre Bürgerschaft vermehrt unterstützt werden. Hierzu gehört insbesondere eine stärkere Energieeinsparung“. “Kommunen aktiv für den Klimaschutz” lautet der Titel, der gemeinsam mit dem Bundesumweltministerium durchgeführten Veranstaltung. “Aktiver Klimaschutz ist ein zentrales Anliegen der Bundesregierung und eine große Chance für unser Land. Dafür setzen wir auch auf die Kommunen, denn sie agieren als Planer, Unterstützer, Vorbild und Treiber. Klimaschutz und eine nachhaltige Energieversorgung werden in Städten und Gemeinden, im direkten Lebensumfeld der Menschen, unmittelbar erlebbar”, betonte Jochen Flasbarth, Staatssekretär im Bundesumweltministerium. Kommunen und ihre Bürgerinnen und Bürger nehmen den Klimaschutz und die Energiewende zunehmend selbst in die Hand. Bereits heute gibt es in Deutschland ca. 900 Bürgerenergiegenossenschaften, die mit rund 150 000 Mitgliedern über eine Milliarde Euro in Projekte der Solar-, Wind- und Biomasseenergie investieren. “In immer mehr Kommunen ist der Klimaschutz zur Chefsache geworden”, sagte Schäfer. Neben der Ansiedlung der erneuerbaren Energien seien die energetische Sanierung von Schulen, Kindergärten und Verwaltungen sowie auch die klima- und umweltfreundliche Beschaffung von Waren, etwa in Form von CO2-emissionsarmen Fahrzeugen, Beispiele kommunaler Aktivitäten. Der DStGB hofft, dass die Zusammenführung von Umwelt und Bauen in einem Ministerium für den Klimaschutz positive Synergien auslöst. “Es kann nur gut sein, wenn die Stadtentwicklung verstärkt durch die Brille der Nachhaltigkeit und des Klimaschutzes praktiziert wird. Dabei muss der Fokus in der Zukunft noch stärker auf die Möglichkeiten zur Energieeinsparung gelegt werden. Hier kann insbesondere durch fachgerechtes Sanieren und moderne Gebäudetechnik bis zu 80 Prozent des Energiebedarfs eingespart werden. Dieses Potential muss sowohl im privaten Bereich als auch bei den ca. 300.000 Gebäuden der kommunalen und sozialen Infrastruktur erschlossen werden”, so Schäfer.