Düsseldorf (csr-news) > Nach Angaben der Initiative Save Food beträgt der Carbon-Footprint der weltweiten Nahrungsmittelverluste und Nahrungsmittelverschwendung jährlich 3,3 Gigatonnen CO2-Äquivalent. Im Vergleich mit dem Ausstoß einzelner Länder nimmt dieser Wert hinter China und den USA den dritten Platz unter den größten Treibhausgas-Emittenten weltweit ein. Konkret bedeutet das: Die bei Produktion, Verarbeitung, Transport und Lagerung sämtlicher nicht verzehrter Nahrungsmittel entstehenden Treibhausgase entsprechen etwa der Hälfte dessen, was sowohl China als auch die USA pro Jahr jeweils in die Atmosphäre abgeben. Für Deutschland beträgt der Wert circa eine Gigatonne, also weniger als ein Drittel aller weltweiten Emissionen durch Nahrungsmittelverlust und -verschwendung. 3,3 Gigatonnen, oder anders ausgedrückt 3,3 Milliarden Tonnen, sind eine enorme Menge. Zum Vergleich: Die Treibhausgasemissionen des gesamten Straßenverkehrs in den USA betrugen im Jahr 2010 1,5 Gigatonnen. Nach Nahrungsmittel-Klassen geordnet hat Getreide mit 34 Prozent den größten Anteil am Treibhausgasaufkommen durch Nahrungsmittelverluste und -verschwendung. Es folgen Fleisch und Gemüse mit je 21 Prozent. Aber: Der Anteil von Fleisch an der Gesamtmenge verlorener Nahrungsmittel ist mit weniger als fünf Prozent viel geringer als der von Getreide (25 Prozent) und Gemüse (unter 25 Prozent). Fleisch hat folglich eine deutlich höhere Carbon-Footprint-Intensität, denn es verursacht über ein Fünftel des Treibhausgasausstoßes. In Deutschland stellt sich die Situation ähnlich dar. Beispielsweise beträgt in Nordrhein-Westfalen der Anteil von Fleisch am Gesamtaufkommen des Carbon-Footprints in der Nahrungsmittel-Wertschöpfungskette fast die Hälfte – bei einem Anteil an der gesamten Menge verschwendeter Nahrungsmittel von circa zehn Prozent. Die Gründe für den intensiven Carbon Footprint von Fleisch liegen vor allem im hohen Energie- und Ressourcenverbrauch beim Futtermittelanbau, den bei Haltung und Transport eingesetzten Maschinen, dem Kühlbedarf – und nicht zuletzt im erheblichen CO2-Ausstoß von Wiederkäuern. Daher gilt gerade die Rinderhaltung als besonders treibhausgasintensiv. Auch über die verschiedenen Phasen der Wertschöpfungskette variieren das Ausmaß an Verlust und Carbon-Footprint. So fallen in der Produktionsphase die meisten Verluste an, der Fußabdruck ist jedoch in der Verbrauchsphase am größten – unter anderem wegen der Energie, die zum Lagern und Kochen in Privathaushalten, Restaurants, Kantinen usw. aufgewendet wird. Treibhausgase, wie sie bei Produktion, Transport und Lagerung von Nahrungsmitteln entstehen, belasten die Umwelt.