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Umweltfreundlichere Lieferwagen bis 2020

Straßburg (csr-news) > Der Grenzwert für die CO2-Emissionen neuer, in der EU verkaufter leichter Nutzfahrzeuge wird bis zum Jahr 2020 von 203 auf 147 g CO2/km gesenkt. So entschied das Europäische Parlament am Dienstag. Der Text, der bereits informell mit den EU-Ministern vereinbart wurde, fordert zudem die Einführung zuverlässigerer Testmethoden für CO2-Emissionen. „Wir haben nach schwierigen Verhandlungen ein Ergebnis erreicht. Ich freue mich, dass das Parlament nicht dem Druck nachgegeben hat, dieses Ziel zu verschärfen. Ich glaube, dafür, es nicht zu verschärfen, gab es gute Gründe. Der wichtigste Grund ist für mich, dass das Jahr 2020 doch in erreichbarer Ferne liegt. Und wenn man die Produktionszyklen der Autoindustrie kennt, dann weiß man, dass sie auch für leichte Nutzfahrzeuge länger sind als für Pkw. Deswegen ist es im Sinne von Planungssicherheit angemessen, dass wir dieses Ziel heute nicht mehr angetastet haben, sondern so bestätigt haben, wie es auf den Papieren stand“, sagte Holger Krahmer (ALDE, DE), dessen Bericht mit 552 Stimmen bei 110 Gegenstimmen und 12 Enthaltungen angenommen wurde. Das Ziel von 147 g CO2/km bis 2020 ist die höchste zugelassene durchschnittliche Emission für Hersteller in der EU von Nutzfahrzeugen mit einem Leergewicht bis zu 2,61 Tonnen und einer zulässigen Gesamtmasse bis zu 3,5 Tonnen. Parlament und Rat haben sich darauf geeinigt, dass Unternehmen betroffen sind, die mehr als 1000 Fahrzeuge pro Jahr herstellen. Hersteller müssen daher als Ausgleich für schwerere oder umweltschädlichere Fahrzeuge genügend umweltfreundlichere Modelle produzieren, um den Durchschnittswert von 147 g CO2/km bis zum Jahr 2020 zu erreichen. Ansonsten drohen Sanktionen. Zur Erreichung ihrer Ziele können die Hersteller ein System von Begünstigungen („Super Credits“, Gutschriften für emissionsarme Fahrzeuge) nutzen, welches eine zusätzliche Gewichtung jener Fahrzeuge vorsieht, die weniger als 50 g CO2/km ausstoßen. Dieses System ist bereits vorhanden, wird jedoch nicht verlängert, sondern im Jahr 2018 auslaufen. Der angenommene Text verweist auf Schwachstellen des aktuellen Testprotokolls zur Umweltverträglichkeit, welches Hersteller genutzt haben, um Verbrauchs- und Emissionswerte anzugeben, die unter normalen täglichen Fahrbedingungen so gut wie unmöglich zu erreichen sind. Die Abgeordneten haben sich dafür eingesetzt, das aktuelle Testprotokoll so schnell wie möglich durch den neuen weltweiten Prüfzyklus für Personenkraftwagen und leichte Nutzfahrzeuge („World Light Duty Test Procedure“ – WLTP), festgelegt durch die Vereinten Nationen, zu ersetzen. In den Verhandlungen erzielten sie die Zusage der Europäischen Kommission, den WLTP so früh wie möglich umzusetzen.


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