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Klimaschutz-Index 2014: Deutschland gehört zu den Verlierern

Warschau (csr-news) > Die klimaschädlichen Emissionen steigen weiter und keines der größten Emittentenländer unternimmt genug um den Klimawandel abzuwenden. Das ist ein Fazit des aktuellen Klimaschutz-Index 2014 von Germanwatch und dem Climate Action Network Europe (CAN-E). “Dennoch gibt der Index auch erstmals Grund zu vorsichtigem Optimismus”, erklärt Jan Burck von Germanwatch. “Wir sehen positive Anzeichen dafür, dass sich der globale CO2-Emissionsanstieg verlangsamt“. Ein Grund dafür ist, dass China als größter CO2-Emittent seine Klimaschutz-Anstrengungen merklich verstärkt. Allerdings hat es erneut kein Land auf die ersten drei Plätze des Index geschafft, der die Klimaschutz-Bemühungen der 58 größten CO2-Emittenten der Welt analysiert und vergleicht. Zum ersten Mal überhaupt ist Deutschland aus den Top Ten des Index gerutscht – von Platz acht auf 19. Damit ist das Land einer der größten Index-Verlierer. „Hauptgrund ist die sehr negative Expertenbewertung des deutschen Auftretens in Brüssel. Deutschland verliert vor allem wegen seiner Unentschiedenheit in Sachen Reform des Emissionshandels und wegen seiner Blockade der EU-Richtlinien für spritsparende Autos und Energieeffizienz“, so Burck.

Dänemark konnte dagegen seinen vierten Platz, den besten Rang in diesem Index, verteidigen. Das Land konnte sich in fast jedem für die Bewertung relevanten Bereich noch einmal leicht verbessern. Großbritannien rückt auf Platz fünf vor (von zehn). Die Gründe liegen im Rückgang der Emissionen um erstaunliche 15 Prozent in den vergangenen fünf Jahren sowie in Verbesserungen der Energieeffizienz. Polen konnte seine Bewertung trotz der Gastgeberrolle beim diesjährigen Klimagipfel nicht substanziell verbessern. Das Land gehört weiterhin zu den zwei schlechtesten EU-Staaten und verbesserte sich nur aufgrund eines leicht positiven Trends bei Emissionsreduktion und Erneuerbaren Energien um einen Platz auf Rang 45. Kanada und Australien schneiden unter den Industriestaaten am schlechtesten ab, auch Japan (Platz 50) ist stark gesunken. Nach einem Regierungswechsel in Australien (Rang 57) fiel die Politikbewertung deutlich schlechter aus als in den Vorjahren. Ein Hauptgrund ist die Rücknahme früherer Pläne, einen CO2-Emissionshandel aufzubauen. Kanada zeigt weiterhin keinerlei Ansätze, seine Klimapolitik zu verbessern und verharrt daher auf Rang 58. Nur der Iran (59), Kasachstan (60) und Saudi-Arabien (61) schneiden noch schlechter ab.

“Die Anstrengungen sämtlicher Länder sind ungenügend, um die weltweite Erwärmung auf zwei Grad zu begrenzen. Dieser Index sollte zum Weckruf für alle Regierungen werden, ihre Bemühungen zur Emissionsreduzierung zu verstärken”, sagt Wendel Trio, Direktor von CAN-Europe. Auch wenn einige EU-Staaten in diesem Index oben stehen, müssten die EU und ihre Mitglieder ihre 2020-Ziele erhöhen und eine ambitionierte Emissionsminderungs-Strategie für die Zeit nach 2020 erarbeiten. “Das würde helfen, den Klimaschutz weltweit voranzutreiben – trotz der gegenteiligen Politik in Australien, Kanada  und Japan”, ergänzt Trio. Die beiden weltweit größten Emittenten – China und USA – platzierten sich im unteren Mittelfeld. Dabei verbesserte sich China auf Platz 46. “Jüngste Daten zeigen einen langsameren Anstieg der chinesischen Emissionen und eine Entkopplung des CO2-Ausstoßes vom Wirtschaftswachstum”, erläutert Jan Burck von Germanwatch. Sowohl massive Investitionen in Erneuerbare Energien als auch Kritik an der Kohleverstromung aus der chinesischen Führung nähren die Hoffnung auf eine weitere Verlangsamung des CO2-Emissionsanstiegs. Auch in den USA (Rang 43) ist eine aktivere Politik zur Einschränkung der Kohleverstromung zu beobachten. Mitte nächsten Jahres sollen strengere Grenzwerte für Emissionen aus älteren Kohlekraftwerken in Kraft treten. Der Klimaschutz-Index will für Transparenz in der internationalen Klimapolitik sorgen. Auf der Basis standardisierter Kriterien bewertet und vergleicht der Index den Klimaschutz in 58 Staaten, die zusammen für mehr als 90 Prozent der energiebedingten CO2-Emissionen weltweit verantwortlich sind.


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