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Selbstregulierung: Private Arbeitsagenturen in Vietnam

Jährlich wechseln 80.000 Vietnamesen als Arbeitnehmer in andere Länder, etwa 500.000 Vietnamesen sind in über 40 Staaten weltweit beschäftigt. Um der rasch wachsenden Zahl an privaten Arbeitsagenturen Standards für eine verantwortungsvolle Unternehmensführung vorzugeben, hat die „Viet Nam Association of Manpower Supply“ 2010 einen Code of Conduct verabschiedet und dazu 2011 ein Monitoring beschlossen. Dessen Ergebnisse wurden nun vorgelegt.

Hanoi (csr-news) – Jährlich wechseln 80.000 Vietnamesen als Arbeitnehmer in andere Länder, etwa 500.000 Vietnamesen sind in über 40 Staaten weltweit beschäftigt. Um der rasch wachsenden Zahl an privaten Arbeitsagenturen Standards für eine verantwortungsvolle Unternehmensführung vorzugeben, hat die „Viet Nam Association of Manpower Supply“ 2010 einen Code of Conduct verabschiedet und dazu 2011 ein Monitoring beschlossen. Dessen Ergebnisse wurden nun vorgelegt.

„Vietnam ist eine der wenigen Nationen, die erfolgreich einen Code of Conduct für Arbeitsagenturen eingeführt hat und diese Erfahrung kann gut zu einem Modell für die Region werden“, fasste ILO-Projektmanager Max Tunon die Evaluationsergebnisse zusammen. Nach ILO-Angaben planen auch Bangladesch, Kambodschas, Laos und Myanmar die Einführung eines solchen Kodizes. In Vietnam gibt es 170 private Arbeitsagenturen, 30 traten dem Code of Conduct bei und nahmen an dem Monitoringprogramm teil. 20 weitere Agenturen sollen nun zusätzlich in das Programm einbezogen werden.

Der Code of Conduct soll das Vertrauen der Arbeitnehmer und ausländischer Auftraggeber in die Arbeitsagenturen stärken und stellt zugleich eine Alternative zu gesetzlichen Regulierungen dar. Die Agenturen verpflichten sich darin, zu den vermittelten Arbeitnehmern auch im Ausland Kontakt zu halten und sie bei der Wahrnehmung ihrer Rechte zu unterstützen. Konkret heißt es beispielsweise: Arbeitgeber dürfen die Personaldokumente, Handys oder Medikamente ihrer vietnamesischen Mitarbeiter nicht eingehalten, um sie zur Fortsetzung des Arbeitsverhältnisses zu zwingen. Zudem enthält der Kodex Regelungen zu Mitarbeiterwerbung, Auswahl, Training, Vertragsgestaltung, Konfliktschlichtung und Rückkehrvorbereitungen in die Heimat.

Um den Code of Conduct in den Agenturen zum Leben zu erwecken, wurden die Mitarbeiter der beteiligten Unternehmen im September 2012 in Hanoi geschult. Ebenso wurden Mitarbeiter der aufsichtführenden Behörden geschult.

Der Monitoringbericht weist auch auf Schwächen und Herausforderungen hin: Es fehle an einem effektiven Beschwerdesystem für die Arbeitnehmer, heißt es dort. Zu einer stärkeren Glaubwürdigkeit sollte auch eine zivilgesellschaftliche Organisation in das Monitoring des Kodex eingebunden werden, etwa eine Gewerkschaft. Und schließlich seien in der zweiten Projektphase größere Herausforderungen zu erwarten, wenn kleinere Arbeitsagenturen dem Code of Conduct beitreten, die vietnamesische Arbeitnehmer nach Malaysia und Taiwan vermitteln.

Der Code of Conduct >> im Internet

Der Monitoring-Bericht >> im Internet


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