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Leiharbeiter werden weniger – Wird die Leiharbeit zugleich fairer?

Die Zahl der Leiharbeiter ist im vergangenen Jahr erstmals spürbar zurückgegangen. Gleiches gilt für befristet oder geringfügig Beschäftigte, teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Mittwoch mit. 2012 sank die Zahl der Leiharbeiter von 778.000 im Vorjahr auf 745.000. Im Jahr 2009 hatte sie allerdings nur 560.000 betragen. In Nordrhein-Westfalen soll derweil eine Initiative des Arbeitsministeriums die faire Leiharbeit fördern.

Wiesbaden/Düsseldorf (csr-news) – Die Zahl der Leiharbeiter ist im vergangenen Jahr erstmals spürbar zurückgegangen. Gleiches gilt für befristet oder geringfügig Beschäftigte, teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Mittwoch mit. 2012 sank die Zahl der Leiharbeiter von 778.000 im Vorjahr auf 745.000. Im Jahr 2009 hatte sie allerdings nur 560.000 betragen. In Nordrhein-Westfalen soll derweil eine Initiative des Arbeitsministeriums die faire Leiharbeit fördern.

Insgesamt sind in Deutschland 7,89 Millionen in sogenannten atypischen Beschäftigungsverhältnissen tätig. Neben der Zeitarbeit zählen dazu die befristet Beschäftigung, die Teilzeitbeschäftigung bis zu 20 Wochenstunden sowie die geringfügige Beschäftigung. Die Zahl der atypisch Beschäftigten sank damit um 146.000 gegenüber 2011. Im Jahr 1993 waren etwa 4,4 Millionen Menschen atypisch beschäftigt, danach war ihre Zahl kontinuierlich gestiegen – in den letzten Jahren allerdings verlangsamt, so die Statistiker. Ihr Anteil an allen Beschäftigungsverhältnissen sank nun von 22,4 (2011) auf 21,8 Prozent (2012). Gleichzeitig stieg die Zahl der Beschäftigten in Normalarbeitsverhältnissen – das sind alle, die unbefristet mehr als 20 Stunden pro Woche arbeiten.

NRW: „Land der fairen Arbeit“

Mit ihrer Initiative „Faire Arbeit – Fairer Wettbewerb“ will die Düsseldorfer Landesregierung Nordrhein-Westfalen zum Land der fairen Arbeit machen und nimmt dabei die Leiharbeit mit in den Fokus. Arbeitsminister Guntram Schneider (SPD) erklärte am Mittwoch in Meinerzhagen: „Leiharbeitnehmer sollten verstärkt eine Chance auf Festanstellung bekommen, zumal wenn die Betriebe absehbar Bedarf an Fachkräften haben. Und sie müssen für gleiche Arbeit gleich bezahlt werden. Alles andere dient nicht dem Ausgleich von Produktionsspitzen, sondern allein dem Profit der Unternehmen“. In Meinerzhagen besuchte der Minister die Otto Fuchs KG und bezeichnete das Unternehmen als ein positives Beispiel für den angemessenen Umgang beim Einsatz von Leiharbeit. Otto Fuchs arbeitet mit dem Qualifizierungsträger Start Zeitarbeit NRW zusammen, der die beruflichen Fähigkeiten von Leiharbeitern entwickelt und ihre Chancen auf eine Festanstellung verbessert. Allein in Meinerzhagen, wo Otto Fuchs rund 2.500 Mitarbeiter beschäftigt, wurden bereits 477 Qualifizierungsmaßnahmen durchgeführt und 269 Start-Mitarbeiter in ein festes Arbeitsverhältnis übernommen.

Die Initiative der Landesregierung im Internet:
www.landderfairenarbeit.nrw.de


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