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Barmenia: CO2-neutral bis 2016 mit einem systematischen Umweltmanagement

Bis zum Jahr 2016 will sich der Versicherungskonzern Barmenia CO2-neutral aufstellen. Themen wie das Gebäudemanagement und Dienstreisen stehen deshalb im Mittelpunkt der Nachhaltigkeitsstrategie – die angesichts regionaler und Marktbesonderheiten auch an Grenzen stößt.

Wuppertal (csr-news) – Bis zum Jahr 2016 will sich der Versicherungskonzern Barmenia CO2-neutral aufstellen. Themen wie das Gebäudemanagement und Dienstreisen stehen deshalb im Mittelpunkt der Nachhaltigkeitsstrategie – die angesichts regionaler und Marktbesonderheiten auch an Grenzen stößt.

Von Schäden durch Naturereignisse ist die Versicherungsbranche ganz unmittelbar betroffen. Die große Bedeutung der Themen Klimaschutz und CO2-Neutralität bei der Barmenia überrascht deshalb nicht. In Wuppertal eröffnete die Versicherung nach sechseinhalbjähriger Bauzeit den Neubau ihrer Zentrale – errichtet über Teilen der bisherigen Anlage. Der dreigliedrige Komplex in Natursteindesign berücksichtigt im Inneren verschiedene ökologische Aspekte: Die hohen Tageslichtfenster ersetzen eine künstliche Beleuchtung weitgehend und die Bauweise macht den Einsatz einer Klimaanlage überflüssig – abgesehen von einem innenliegenden Schulungsraum. Zur Gebäudekühlung wird ein Brunnen der ehemaligen Wicküler-Brauerei genutzt. Allerdings lassen sich nicht alle ökologischen Maßnahmen am Standort verwirklichen: Für den Einsatz einer Photovoltaik-Anlage zieht das Bergische Land zu viele Regenwolken an und nach Erdwärme lässt sich durch das harte Schiefergestein kaum bohren.

Weitere Ansatzpunkte für die Reduzierung des CO2-Ausstoßes sind der Fuhrpark und die IT-Anlage. Die Konsequenz in der Umsetzung besitzt Vorrang vor der CSR-Kommunikation. „Wir schreiben damit nicht unbedingt neue Geschäfte“, sagt der Projektbeauftragte Umweltmanagement, Stephan Bongwald, aber „das zahlt auf das Image ein“. Im Jahr 2010 hatte sich die Barmenia auf das Ziel „CO2-Neutralität bis 2016“ festgelegt und ein Umweltmanagement-Team gegründet, das die strategische nachhaltige Durchdringung des Konzerns vorantreiben soll. Es wird von dem für Immobilien und Kapitalanlagen zuständigen Vorstand Martin Risse geleitet. Zudem berät seit 2011 ein Beirat die Barmenia in Bezug auf die nachhaltige Anlage ihres Kapitals – immerhin bald acht Milliarden Euro.

Verantwortliches Investment

Und so geht es Schritt für Schritt voran mit der nachhaltigen Ausrichtung des Versicherungskonzerns. Im Jahr 2010 erschien der erste Nachhaltigkeitsbericht (nach den Richtlinien der Global Reporting Initiative, ohne Angabe der Anwendungsebene), ein nächster Bericht soll 2014 folgen. Im letzten März wurde die Barmenia als Teil des Umwelt-Kooperationsprojektes Ökoprofit zertifiziert. Und in diesem Jahr will die Versicherung den UN Principles for Responsible Investment (PRI) beitreten.

Ihren nachhaltigkeitsorientierten Kunden bietet die Barmenia den Krankenvollversicherungstarif einsA expert+, der die Kosten von Naturheilverfahren übernimmt und dessen Alterungsrückstellungen vollständig in ökologischen Kapitalanlagen angelegt werden. Vor der Unisex-Umstellung hieß der 2001 aufgelegte Nachhaltigkeitstarif VCN. Er gilt als die erste bewusste Maßnahme für den Einstieg des Versicherers in die Nachhaltigkeit. Inzwischen bietet die Barmenia weitere nachhaltige Produkte an.

Jedoch stößt das nachhaltige Engagement auch an Grenzen: 35 Millionen Blatt Papier verbraucht die Barmenia Hauptverwaltung jährlich, und das sollen – etwa durch die Verwendung von Duplexdruckern – weniger werden. Bei Versicherungsprodukten bestehen hohe gesetzliche Informationspflichten und da kommen bei einer Absicherung für den Krankheitsfall schnell 60 Seiten zusammen. Versicherungen sind „ein unsichtbares Produkt, wie wollen sie das veranschaulichen?“, fragt Bongwald. Die sogenannte ePolicierung – die papierlose Versicherungsdokumentation – voranzubringen, liegt im Interesse der Barmenia und der Umwelt, scheitert aber noch an den Erwartungen vieler Kunden.

Mit anderen Unternehmen teil der Versicherungskonzern die Erfahrung, wie wichtig die Einbindung seiner 3.600 Mitarbeiter in den Nachhaltigkeitsprozess ist. Bongwald: „Das sind die Multiplikatoren, die müssen wir begeistern.“ Im Juni fand dazu im Rahmen der bundesweiten „Aktionswoche Nachhaltigkeit“ der erste Barmenia-Nachhaltigkeitstag für Mitarbeiter statt. Und jeder Besuch im Casino der Konzernzentrale erinnert die Versicherungsexperten daran, was sie auch selbst Zuhause – mit der Reduzierung des Fleischkonsums oder der Vermeidung von Speiseresten – zur Entwicklung eines nachhaltigeren Lebensstils tun könnten.

Die Nachhaltigkeitsinformationen der Barmenia Krankenversicherung a.G. >> im Internet


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