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Werbung und Nachhaltigkeit: Reden statt handeln

Was unterscheidet die Nachhaltigkeitskampagnen von Hipp und Tesa? Während Erstere von Werbern als glaubwürdig eingeschätzt wird, fällt Letztere bei ihnen durch. Wie hält es die Werbeindustrie mit der Nachhaltigkeit, wollte das Branchenmagazin Werben & Verkaufen wissen und hat seine Leser gefragt. Zwar sehen die Kreativen die Bedeutung des Themas, ihre eigene Branche hinkt der Entwicklung allerdings hinterher.

München (csr-news) > Was unterscheidet die Nachhaltigkeitskampagnen von Hipp und Tesa? Während Erstere von Werbern als glaubwürdig eingeschätzt wird, fällt Letztere bei ihnen durch. Wie hält es die Werbeindustrie mit der Nachhaltigkeit, wollte das Branchenmagazin Werben & Verkaufen wissen und hat seine Leser gefragt. Zwar sehen die Kreativen die Bedeutung des Themas, ihre eigene Branche hinkt der Entwicklung allerdings hinterher.

Glaubwürdigkeit gehört zu den wichtigsten Faktoren funktionierender Nachhaltigkeitskampagnen, für deren Macher scheint dies jedoch nicht zu gelten. Die Glaubwürdigkeit von zwölf Kampagnen aus diesem Jahr sollten die Leser der W&V bewerten. Die meisten der genannten Kampagnen fielen durch. Als überzeugend gelten die Kampagnen von Hipp, Deutschland rundet auf und Frosta, als wenig überzeugend wurden Tesa, Tetrapak und BMW eingeschätzt. Bereits zum dritten Mal wurden die Leser der W&V von der Bremer Managementberatung Brand&Values zur „gesellschaftlichen Verantwortung von Werbetreibenden“ befragt. Möglicherweise sind es die Ansatzpunkte der Kampagnen, die zu diesem Urteil führen. Inzwischen würden die meisten Werber eher den Herstellungsprozess (z.B. Arbeitsbedingungen) in den Mittelpunkt von Kampagnen rücken und nicht so sehr das eigentliche Produkt oder die Dienstleistung. Insgesamt wird das Thema Nachhaltigkeit im Bezug auf Markenkommunikation als weiterhin sehr bedeutend angesehen. Hersteller die Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt ihrer Kommunikation stellen werden als innovativer angesehen. So haben sie die Möglichkeit das Vertrauen in eine Marke zu erhöhen und dadurch mögliche Konsumhindernisse aus dem Weg zu räumen. Unzureichendes Wissen und ein Misstrauen, ob Produkte tatsächlich sozial- und umweltverträglich hergestellt wurden, sind nach Meinung der Werbetreibenden die Haupthindernisse für nachhaltigen Konsum. Ihre eigene Verantwortung um diese Hindernisse zu beseitigen, sehen die Agenturen allerdings nur sehr eingeschränkt und gegenüber den Vorjahren auch rückläufig. Wahrscheinlich auch deshalb, weil sie erstmal vor der eigenen Haustür kehren müssen. Immerhin 76 Prozent sind der Meinung, dass hiesige Werbeagenturen keine sozial nachhaltigen Arbeitgeber sind. Nur 24 Prozent glauben, dass in ihrer Branche gerechte Löhne bezahlt werden, Chancengleichheit und faire Arbeitsbedingungen herrschen.


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