Los Cabos (csr-news) – Die Suche nach Wegen für ein umweltverträgliches Wirtschaftswachstum – das sogenannte Green Growth – bildete ein zentrales Thema des G20-Gipfels am 18. und 19. Juni im mexikanischen Los Cabos. Ein von den Regierungschefs der wichtigsten Industrie- und Schwellenländern berufenes Beratergremium aus Wirtschaft und Wissenschaft hatte dazu festgestellt: Pro Jahr fehlen eine Billiarde US Dollar an Investitionskapital für das grüne Wachstum, das ist mehr als das Dreifaches des Haushaltes der Bundesrepublik Deutschland. Diesem Problem wollen sich Regierungschefs und Wirtschaftsvertreter gemeinsam stellen: Aus einer Arbeitsgruppe des Beratergremiums, der sogenannten B20, entstand in Los Cabos die „Green Growth Action Alliance“. Über die neue Initiative sprach CSR NEWS mit einem Experten der KfW Bankengruppe, Johannes Feist, der an den Beratungen in Mexiko teilnahm:
„An der diesjährigen Tagung der B20 waren erstmals Finanzinstitute beteiligt“, sagte Feist. Aus Deutschland war neben der KfW auch die Deutsche Bank vertreten. Die neue Zusammensetzung der Expertengruppe habe den für die Regierungschefs erstellten Bericht zum Thema Green Growth geprägt: In den vergangenen Jahren sei es vor allem um die politischen Rahmenbedingungen für ein nachhaltiges Wachstum gegangen – um den Abbau von Subvention für die Förderung fossiler Energieträger oder das Carbon Pricing. Darin seien sich Unternehmensvertreter und Nichtregierungsorganisationen in ihren Forderungen einig. Im Bericht für den diesjährigen B20-Gipfel habe die Frage im Mittelpunkt gestanden, wie mit öffentlichen Mitteln privates Kapital „gehebelt“ und damit finanzielle Mittel für grünes Wachstum akquiriert werden könnten.
Dieser Bericht sei insbesondere bei der mexikanischen Präsidentschaft des Gipfels auf großes Interesse gestoßen. Von dort wurde die Gründung der Green Growth Action Alliance begrüßt. In ihr sind derzeit 49 Wirtschaftsinstitutionen zusammengeschlossen. Den Ehrenvorsitz hat Mexikos Präsident Felipe Calderón übernommen. Die Allianz will Modelle für die Finanzierung eines nachhaltigen Wachstums bei internationalen Konferenzen zu Gehör bringen und die Einwerbung solchen Kapital unterstützen. Bei einer Tagung im Juli soll ein Arbeitsplan für die nächsten zwölf Monate vereinbart werden. Das Sekretariat der Initiative hat das World Economic Forum in Davos übernommen.
„Als Unternehmen wollen wir nicht nur Forderungen an die Politik stellen, sondern Beispiele für ein erfolgreiches Engagement in Sachen Green Growth bekannt machen“, so Feist. Die in der Green Growth Action Alliance vertretenen Unternehmen, auch die aus der Ölindustrie, trage die Erkenntnis, dass eine nachhaltige und umweltbewusste Entwicklung des Wirtschaftens alternativlos sei. Die Zahl der Teilnehmer an der Green Growth-Arbeitsgruppe habe sich in den letzten Monaten etwa verdoppelt. In der nun beginnenden Zusammenarbeit werde sich „die Spreu vom Weizen trennen“ und es werde sich zeigen, wer Zeit und Ideen in das gemeinsame Projekt investieren könne. Feist: „Die Green Growth Action Alliance ist für jede gutwillige und interessierte Organisation offen.“
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