Berlin (csr-news) Vor zehn Jahren – am 17. April 2002 – verabschiedete die Bundesregierung eine nationale Nachhaltigkeitsstrategie. Die Bilanz des von der Regierung ein Jahr zuvor berufenen Rats für Nachhaltige Entwicklung fällt aus Anlass des Jubiläums gemischt aus. „In zehn Jahren hat sich mehr verändert, als oft wahrgenommen wird – aber noch zu wenig, als für einen Übergang in die ressourcensparende und klimaneutrale Gesellschaft nötig ist“, so Marlehn Thieme, Vorsitzende des Rates, in einem Pressestatement. Allerdings sei in den letzten Jahren das Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung als Wert in der Gesellschaft akzeptiert worden. Das zeigt sich für Thieme auch im Einzug des Nachhaltigkeitsdenkens in der Wirtschaft. Die Ratsvorsitzende: „Die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens kann nicht trotz, sondern gerade wegen einer nachhaltigen Entwicklung erfolgreich sein. Das haben zahlreiche Unternehmen in den letzten Jahren unabhängig von ihrer Größe unter Beweis gestellt.“ Die Politik könnte Rahmenbedingungen für die Entwicklung einer ökologisch-sozialen Marktwirtschaft vorantreiben und Vorbild sein. So erwartet Thieme von der Bundesregierung mehr Nachhaltigkeit in der öffentlichen Beschaffung. Auch in Bundesunternehmen könnte der vom Rat initiierte Deutsche Nachhaltigkeitskodex Anwendung finden. Und der Bundestag könnte mit der Verabschiedung des Bundeshaushaltes von der Regierung einen Nachhaltigkeitsbericht verlangen und damit gegenüber großen Unternehmen gleichziehen.
Weitere Informationen im Internet: Zehn Jahre Nachhaltigkeitsstrategie. Der lange Weg zur Langfristigkeit. von Dr. Günther Bachmann, Generalsekretär Rat für Nachhaltige Entwicklung